Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 93

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S. 142

erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

verbuchen, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

Menagebuchführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

herausschmuggelten, assen uns dorten satt.


Foto: Beim Kartoffelschälen.

Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x, Gefr.

Petersen 1.G.R.R. liegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


      Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir             18.VIII.17

davon profitierten war nur allzu natürlich, einmal sogar war

ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefel putzen

sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


S. 143

schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

Berlin schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

       Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Suchen war nirgends

eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kameraden passten mir

alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

mir die Füsse durch die mir zu engen geborgten Schuhe.

Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch nützlichen

Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

Andenken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

Schlägen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papieres gekrochen

sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

nur mit dem Stock hinreichen konnte, packte ich diesen

auseinander und siehe da, statt der Katze fand ich meine

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S. 142

erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

verbuchen, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

Menagebuchführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

herausschmuggelten, assen uns dorten satt.


Foto: Beim Kartoffelschälen.

Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x, Gefr.

Petersen 1.G.R.R. liegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


      Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir             18.VIII.17

davon profitierten war nur allzu natürlich, einmal sogar war

ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefel putzen

sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


S. 143

schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

Berlin schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

       Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Suchen war nirgends

eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kameraden passten mir

alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

mir die Füsse durch die mir zu engen geborgten Schuhe.

Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch nützlichen

Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

Andenken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

Schlägen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papieres gekrochen

sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

nur mit dem Stock hinreichen konnte, packte ich diesen

auseinander und siehe da, statt der Katze fand ich meine


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  • April 8, 2017 21:35:39 Rolf Kranz

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbuchen, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebuchführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, assen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x, Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. liegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


          Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir             18.VIII.17

    davon profitierten war nur allzu natürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefel putzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berlin schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

           Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

    Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

    einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Suchen war nirgends

    eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

    Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kameraden passten mir

    alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

    Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

    Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

    mir die Füsse durch die mir zu engen geborgten Schuhe.

    Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

    herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

    bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch nützlichen

    Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

    Andenken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

    Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

    Schlägen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

    gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

    einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

    Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papieres gekrochen

    sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

    nur mit dem Stock hinreichen konnte, packte ich diesen

    auseinander und siehe da, statt der Katze fand ich meine

  • February 23, 2017 22:27:00 Rolf Kranz

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbuchen, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebuchführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, assen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x, Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. liegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzu natürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefel putzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berlin schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

    Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

    Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

    einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Suchen war nirgends

    eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

    Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kameraden passten mir

    alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

    Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

    Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

    mir die Füsse durch die nur zu engen geborgten Schuhe.

    Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

    herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

    bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch nützlichen

    Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

    Andencken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

    Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

    Schlägen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

    gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

    einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

    Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papieres gekrochen

    sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

    nur mit dem Stock hinreichen konnte, packte ich diesen

    auseinander und siehe da, statt der Katze fand ich meine


  • January 14, 2017 18:21:21 Corinna Pichler (AUT)

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbücken, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebückführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, essen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x,Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. Siegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzunatürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefelputzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berln schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

    Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

    Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

    einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Sachen war nirgends

    eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

    Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kamderaden passten mir

    alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

    Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

    Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

    mir die Füsse durch die nur zu engengeborgten Schuhe.

    Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

    herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

    bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch zusätzliche

    Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

    Andencken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

    Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

    Schlagen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

    gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

    einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

    Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papieresgeschwehen

    sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

    nur mit dem Stock hinreichen konnte, poltzte ich diesen

    aus einander und siehe da, statt der Katze fand ich meine


  • January 14, 2017 18:21:03 Corinna Pichler (AUT)

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbücken, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebückführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, essen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x,Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. Siegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzunatürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefelputzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berln schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

    Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

    Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

    einzigsten Paares Schnürschuhe, trotz allem Sachen war nirgends

    eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

    Ein Soldat ohne Schuh, die meiner Kamderaden passten mir

    alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

    Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

    Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung. Unterdessen schmerzten

    mir die Füsse durch die nur zu engengeborgten Schuhe.

    Abermals wurde es Sonntag, ich hatte gar keine Lust

    herauszugehen, als wir oben auf der Bühne Katzenbesuch

    bekammen, diese sonst so lieben und sicher auch zusätzliche

    Tiere waren uns ein Dorn im Auge, da sie immer ihre

    Andencken auf die Betten machten, so sollte es ihnen heute ans

    Leder gehen. Die Katze war aber schneller, nach den ersten

    Schlagen sprang sie hinter die Kulissen und war nie mehr

    gesehen. Um das Tier aufzustöbern bewaffnete ich mich mit

    einem langen Stock und einer Taschenlampe. In der

    Annahme, dass die Katze unter einen Haufen alter Papiergeschweken

    sei, welcher in der äussersten Ecke lag und an welchen ich

    nur mit dem Stock hinreichen konnte, poltzte ich diesen

    aus einander und siehe da, statt der Katze fand ich meine


  • January 14, 2017 18:17:43 Corinna Pichler (AUT)

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbücken, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebückführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, essen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x,Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. Siegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzunatürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefelputzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berln schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

    Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines

    Montagsmorgens bemerkte ich beim Aufstehen den Verlust meines

    einzigsten Paares Schnurschuhe, trotz allem Sachen war nirgends

    eine Spur davon zu entdecken. Nun war guter Rat teuer.

    Ein Soldat ohne Schutzm de meiner Kamderaden passten mir

    alle nicht, und so lieh ich mir welche von einem Rekruten.

    Ich meldete den Fall, aber man drohte wie üblich mit

    Einsperren bei Nichtwiederbeschaffung.


  • January 14, 2017 18:16:15 Corinna Pichler (AUT)

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbücken, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebückführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, essen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x,Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. Siegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzunatürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefelputzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so


    S. 143

    schlecht, indem ich mich mit irgendeinem Auftrag nach

    Berln schicken liess, dass ich nach 24 Stunden schon

    abgelöst wurde. Von dem Feldwebelleutnant zur Rede gestellt, gab ich

    zur Entschuldigung an, dass der letzte Befehl gilt, als sich dann

    noch herausstellte, dass ich Kaufmann sei, war ich erlöst.

    Aber noch ein weiteres Missgeschick wiederfuhr mir. Eines



  • January 14, 2017 18:15:03 Corinna Pichler (AUT)

    S. 142

    erst die Taschen voll sackten. Aufgefallen ist es nicht, ich

    musste dann den Kaffee auf die verflossenen 14 Tage

    verbücken, und kein Mensch hatten was gesehen, nur der

    Menagebückführer verkaufte ihn an einen Gasthof, der

    seiner Verwandten gehörte, der Küchenunteroffizier bekam

    seinen Teil und wir die wir den Kaffee wieder

    herausschmuggelten, essen uns dorten satt.


    Foto: Beim Kartoffelschälen.

    Schütze Lalher und Dehnort 4.G.R.2.F,x,x,x,x,Gefr.

    Petersen 1.G.R.R. Siegend Schütze Hörig 2.G.R.2.F.


    [18.VIII.17] Mehreremale holten wir Wurst für die Kompagnie, dass wir

    davon profitierten war nur allzunatürlich, einmal sogar war

    ich mit als Möbelpacker nach Berlin gefahren. Sogar zur

    Ordonnanz, oder auf deutsch zum Bürocken, wollte man mich machen,

    indem ich u.a. für einen Feldwebelleutnant die Stiefelputzen

    sollte. Ich versah aber schon am ersten Tage meinen Dienst so

    S. 143


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  • 50.2912494||2.7777485000000297||

    Schlacht von Arras

    ||1
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  • Story location Schlacht von Arras
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ID
15872 / 168926
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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