Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 83
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meinen Gehversuchen ermüdet, - sie schieden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Wilhelm-Denkmal
Ich kannte es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinken, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem Naturwissenschaftlichen
auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
Foto: Bremen Ratskeller.
"Jahrhunderte hat hier gezecht
In deutschem Wein Geschlecht auf Geschlecht.
Drum ehr' auch du den geweihten Ort...
Und wie die Väter: Zeche fort!"
Herm. Almers, Inschrift.
Ferner im Dom, im Bleikeller bei den Särgen, und im
Patzenhofer, im Tivoli etc. etc. Auch zum Zollamt musste ich, von
Kaethe war aus Wien ein Liebesgabenpaket eingetroffen, und
nun sollte ich disse gar noch verzollen. Eine dolle Zumutung
des Staates, aber die Beamten waren grosszügiger. Besonders
interessierte mich auch das lebhafte Treiben am Markt etc.
Andermale war ich im Bürgerpark und an der Weser.
Auch benutzte ich dann die Zeit um mich bei Haags
vorzustellen. Ich wurde äusserst liebeswürdig aufgenommen 4.VII.17.
mit Kaffee und Kuchen bewirtet, und bei einer Zigarre musste
ich denn erzählen. Dr. Haag war jung verheiratet und auch
ein Bekannter meiner Eltern - Des Abends kam ich natürlich
zu spät, und wurde angepfiffen, aber was tats, mit meinem
Schneckentempo schaffte ich es denn nicht eher. -
Im Lazarett hatte sich auch so manches verändert, wenigstens
was die Insassen anbelangte, einige als geheilt entlassen, andere
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meinen Gehversuchen ermüdet, - sie schieden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Willhelm-Denkmal
Ich kannte es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinken, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem
Naturwissenschaftlichen auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
Foto: Bremen Ratskeller.
"Jahrhunderte hat hier gezecht
In deutschem Wein Geschlecht auf Geschlecht.
Drum ehr' auch du den geweihten Ort...
Und wie die Väter: Zeche fort!"
Herm. Almers, Inschrift.
Ferner im Dom, im Bleikeller bei den Särgen, und im
Patzenhofer, im Tivoli et. etc. Auch zum Zollamt musste ich, von
Kaethe war aus Wien ein Liebesgabenpaket eingetroffen, und
nun sollte ich disse gar noch verzollen. Eine dolle Zumutung
des Staates, aber die Beamten waren grosszügiger. Besonders
interessierte mich auch das lebhafte Treiben am Markt etc.
Andermale war ich im Bürgerpark und an der Weser.
Auch benutzte ich dann die Zeit um mich bei Haags
vorzustellen. Ich wurde äusserst liebeswürdig aufgenommen 4.VII.17.
mit Kaffee und Kuchen bewirtet, und bei einer Zigarre musste
ich denn erzählen. Dr. Haag war jung verheiratet und auch
ein Bekannter meiner Eltern - Des Abends kam ich natürlich
zu spät, und wurde angepfiffen, aber was tats, mit meinem
Schneckentempo schaffte ich es denn nicht eher. -
Im Lazarett hatte sich auch so manches verändert, wenigstens
was die Insassen anbelangte, einige als geheilt entlassen, andere
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meiner Gehversuchen ermüdet, - sie scheiden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Willhelm-Denkmal
Ich kannte es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinekn, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem
Naturwissenschaftlichen auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
Foto: Bremen Ratskeller.
"Jahrhunderte hat hier gezecht
In deutschem Wein Geschlecht auf Geschlecht.
Drum ehr' auch du den geweihten Ort...
Und wie die Väter: Zeche fort!"
Herm, Almers, Inschrift.
Ferner im Dom, im Bleikeller bei den Särgen, und im
Patzenhofer, im Tivoli et. etc. Auch zum Zollamt musste ich, von
Kaethe war aus Wien ein Liebesgabenpaket eingetroffen, und
nun sollte ich disse gar noch verzollen. Eine dolle Zumutung
des Staates, aber die Beamten waren grosszügiger. Besonders
interessierte mich auch das lebhafte Treiben am Markt etc.
Andermale war ich im Bürgerpark und an der Weser.
Auch benutzte ich dann die Zeit um auch bei Haags
vorzustellen. [4.VII.17] Ich wurde äusserst liebeswürdig aufgenommen
mit Kaffee und Kuchen bewirtet, und bei einer Zigarre musste
ich denn erzählen. Dr. Haag war jung verheiratet und auch
ein Bekannter meiner Eltern - Des Abends kam ich natürlich
zu spät, und wurde angepfiffen, aber was tats, mit meinem
Schneckentempo schaffte ich es denn nicht eher. -
Im Lazarett hatte sich auch so mancher verändert, wenigstens
was die Insassen anbelangte, einige als geheilt entlassen, andere
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meiner Gewhrsuchen ermüdet, - sie scheiden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Willhelm-Denkmal
Ich kanne es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinekn, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem
Naturwissenschaftlichen auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
Foto: Bremen Ratskeller.
"Jahrhunderte hat hier gezecht
deutschem Wein Geschlecht auf Geschlecht.
Drum ehr' auch du den geweihten Ort...
Und wie die Väter: Zeche fort!"
Herm, Almere, Inschrift.
Ferner im Dom, im Bleikeller bei den Särgen, und im
Patenhofer, im Tivoli et. etc. Auch zum Zollamt musste ich, von
Kaethe war aus Wien ein Liebesgabenpaket eingetroffen, und
nun sollte ich disse gar noch verzollen. Eine dolle Zumutung
des Staates, aber die Beamten waren grosszügiger. Besonders
interessierte mich auch das lebhafte Treiben am Markt etc.
Andemale war ich im Bergerpark und an der Weser.
Auch benutzte ich dann die Zeit um auch bei Haags
vorzustellen. [4.VII.17] Ich wurde äusserst liebeswürdig aufgenmmen
mit Kaffee und Kuchen bewirtet, und hier einer Zigarre musste
ich denn erzählen.Dr. Haag war jung verheiratet und auch
im Bekannten meiner Eltern - Des Abends kam ich natürlich
zu spät, und wurde angepfiffen, aber was tats, mit meinem
Schneckentempo schaffte ich es denn nicht eher. -
Im Lazarett hatte sich auch so mancher verämdert, wenigstens
was die Insassen anbelangte, einige als geheilt entlassen, andere
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meiner Gewhrsuchen ermüdet, - sie scheiden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Willhelm-Denkmal
Ich kanne es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinekn, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem
Naturwissenschaftlichen auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
Foto: Bremen Ratskeller.
"Jahrhunderte hat hier gezecht
deutschem Wein Geschlecht auf Geschlecht.
Drum ehr' auch du den geweihten Ort...
Und wie die Väter: Zeche fort!"
Herm, Almere, Inschrift.
Ferner im Dom, im Bleikeller bei den Särgen, und im
Patenhofer, im Tivoli et. etc. Auch zum Zollamt musste ich, von
Kaethe war aus Wien ein Liebesgabenpaket eingetroffen, und
nun sollte ich disse gar noch verzollen. Eine dolle Zumutung
des
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S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meiner Gewhrsuchen ermüdet, - sie scheiden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
Foto: Bremen, Kaiser Willhelm-Denkmal
Ich kanne es ja äusserlich bereits, aber diesmal drang
ich weiter ein, schon um auf das Wohl meiner lieben
Eltern einen Schoppen zu trinekn, wie ich es versprochen.
Dann war ich in verschiedenen Museen, dem
Naturwissenschaftlichen auf dem Bahnhofsplatz und dem Historischen.
S. 125
-
S. 124
Sie brachten auch reichlich Liebesgaben mit, Schokolade,
"Sei lieb" das Görlitzer Spezialprodukt der Firma Mattke + Sydow.
Lange konnten die beiden Damen nicht bleiben, ich lag
zu Bett, von meiner Gewhrsuchen ermüdet, - sie scheiden
aber nicht ohne mich dringend einzuladen Herrn und
Frau Haag aufzusuchen. -
Inzwischen kamen einige Sänger ins Lazarett, welche
im grossen Lichthoff auftraten, dabei wäre ich mit
meinen Krücken beinahe die Treppen heruntergefallen.
Auch fing ich nun an, weitere Spaziergänge in die Stadt
zu unternehmen. So besuchte ich zuerst das Rathaus.
S. 125
Description
Save description- 53.0760221||8.8079321||
Bremen, Rathaus
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
Location(s)
Story location Schlacht von Arras
Document location Bremen, Rathaus
- ID
- 15872 / 168914
- Contributor
- Heike Knothe
July 4, 1917
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