Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 79
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S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nacht
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Rheinstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an. 13.VI.17
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe Neugieriger
hatte sich eingefunden und bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- oh von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu solchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Weserbrücken
S. 119
nach dem Osten der Stadt. Vor dem Technikum, welches als
Reserve Lazarett 1. diente wurde gehalten. Die Tore öffneten
sich und hilfsbereite Leute kamen herzu, auch hier fanden
sich sofort eine Menge von Zuschauern ein, Alt und Jung,
Herren und Damen; Wiederum wurden wir durch das Spalier
getragen, wobei sich die Szenen von vorhin wiederholten.
Foto: Bremen Anlagen mit Technikum.
Das Technicum ist ein neuer Bau mit weiten hellen
Räumlichkeiten, welche nun als Krankensäle dienten. Im Erdgeschoss
war das Operationszimmer gelegen; in Keller die Küche, etc.
Ich kam in die 2te Etage und traf dorten gleich mit einem
Regimentkameraden zusammen, welcher kurz nach mir aufs
Zimmer gebracht wurde. Im ganzen mochte das Zimmer wohl
12 Mann bergen. Ein jeder hatte ein schönes weiches Reformbett,
Nachttisch und Schemel, über dem Kopfende die übliche
Namenstafel, mit Angabe der Krankheit und die Fieberkurve. - Das ganze
neue Heim, äusserst sauber und angenehm.
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S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nacht
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Rheinstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe Neugieriger
hatte sich eingefunden und bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- oh von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu solchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Weserbrücken
S. 119
nach dem Osten der Stadt. Vor dem Technikum, welches als
Reserve Lazarett 1. diente wurde gehalten. Die Tore öffneten
sich und hilfsbereite Leute kamen herzu, auch hier fanden
sich sofort eine Menge von Zuschauern ein, Alt und Jung,
Herren und Damen; Wiederum wurden wir durch das Spalier
getragen, wobei sich die Szenen von vorhin wiederholten.
Foto: Bremen Anlagen mit Technikum
Das Technicium ist ein neuer Bau mit weiten hellen
Räumlichkeiten, welche nun als Krankensääle dienten. Im Erdgeschoss
war das Operationszimmer gelegen; in Keller die Küche, etc.
Ich kam in die 2te Etage und traf dorten gleich mit einem
Regimentkameraden zusammen, welcher kurz nach mir aufs
Zimmer gebracht wurde. Im ganzen mochte das Zimmer wohl
12 Mann bergen. Ein jeder hatte ein schönes weiches Reformbett,
Nachttisch und Schemel, über dem Kopfende die übliche
Namenstafel, mit Angabe der Krankheit und die Fieberkurve. - Das ganze
neue Heim, äusserst sauber und angenehm.
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S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nach
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Reheimstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe
Neugieriger hatte sich eingefundenund bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- ih von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu welchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Wesarbrücken
S. 119
nach dem Osten der Stadt. Vor dem Technikum, welches als
Reserve Lazarett 1. diente wurde gehalten. Die Tore öffneten
sich und hilfsbereite Leute kamen herzu, auch hier fanden
sch sofort eine Menge von Zuschauern ein, Alt und Jung,
Herren und Damen; Wiederum wurden wir durch das Spalier
getragen, wobei sich die Szenen von vorhin wiederholten.
Foto: Bremen Anlagen mit Technikum
Das Technicium ist ein neuer Bau mit weiten hellen
Räumlichkeiten, welche nun als Krankensääle dienten. Im Erdgeschoss
war das Operationszimmer gelegen; in Keller die Küche, etc.
Ich kam in die 2te Etage und traf dorten gleich mit einem
Regimentkameraden zusammen, welcher kurz nach mir aufs
Zimmer gebracht wurde. Im ganzen mochte das Zimmer wohl
12 Mann bergen. Ein jeder hatte ein schönes weiches Reformbett,
Nachttisch und Schemel, über dem Kopfende die übliche
Namenstafel, mit Angabe der Krankheit und die Fieberkurve. - Das ganze
neue Heim, äusserst sauber und angenehm.
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S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nach
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Reheimstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe
Neugieriger hatte sich eingefundenund bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- ih von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu welchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Wesarbrücken
S. 119
nach dem Osten der Stadt. Vor dem Technikum, welches als
Reserve Lazarett 1. diente wurde gehalten. Die Tore öffneten
sich und hilfsbereite Leute kamen herzu, auch hier fanden
sch sofort eine Menge von Zuschauern ein, Alt und Jung,
Herren und Damen; Wiederum wurden wir durch das Spalier
getragen, wobei sich die Szenen von vorhin wiedehrolten.
Foto: Bremen Anlagen mit Technikum
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S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nach
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Reheimstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe
Neugieriger hatte sich eingefundenund bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- ih von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu welchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Wesarbrücken
S. 119
nach dem Osten der Stadt. Vor dem Technikum, welches als
Reserve Lazarett 1. diente wurde gehalten. Die Tore öffneten
sich und hilfsbereite Leute kamen herzu, auch hier fanden
sch sofort eine Menge von Zuschauern ein, Alt und Jung,
Herren und Damen; Wiederum wurden wir durch das Spalier
getragen, wobei sich die Seinen von vorhin wiedehrolten.
Foto: Bremen Anlagen mit Technikum
-
S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nach
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Reheimstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
Abtransport der Verwundeten. Ein grosser Haufe
Neugieriger hatte sich eingefundenund bildete Spalier, und manch
eine Dame und mancher Herr beschenkte die Verwundeten
mit Zigaretten und Schokolade. Ich hatte meinen Rock
angezogen, schon wegen der Gardelitzen, und wurde dann
ebenfalls durch die Menge zum Strassenbahnwagen getragen.
Mitleidige Augen hingen auf mir, und manche fragten
sich: - was mag der wohl haben - na der sieht vergnügter aus,
- ih von der Garde. usw. und immer weiter gab es
Liebesgaben. Es ist ein eigentümliches Gefühl sich bemitleiden
lassen zu müssen, aber seltsam fühlt man sich hingezogen
zu welchen freundlichen Leuten, - aber freilich immer
sind diese auch nicht so. - Zehn Mann und die Wärter
kamen auf die Bahn und dann fuhren wir durch die
belebten Strassen der Hansestadt, über die Wesarbrücken.
S. 119
-
S. 118
Von Aachen ab, ging die Fahrt viel flotter, tief in der Nach
erreichten wir Hannover wo einige Schwerverwundete ausgeladen
wurden. - Den Reheimstromen überquerten wir noch am Abend
um 6.00. - [13.VI.17] Früh um 9.00 gelangten wir in Bremen an.
Eine grosse Anzahl Krankenträger standen mit Bahren bereit.
Deie Ärzte durcheilten geschäftig die Wagen um die Verteilung
auf die Lazarette vorzunehmen, indessen wurden die Wagen
entleert und die Insassen auf Bahren in die grossen
Hallen für Auswanderer - des Norddeutschen Loyds getragen.
Damen vom Roten Kreuz, verteilten wiederrum Liebesgaben,
und gaben auf viele Fragen Antwort.
Krankenautomobile und Strassenbahnen dienten zum
S. 119
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Bremen, Technikum
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
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Story location Schlacht von Arras
Document location Bremen, Technikum
- ID
- 15872 / 168910
- Contributor
- Heike Knothe
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- Western Front
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