Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 57
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Witscheete, bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witschate Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
Am Sonnabend hatten wir noch die Löhnung 3.VI.1917.
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Geiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wytscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wytschetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf um
sein Feuer aufzunehemen. Bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witschate Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Löhnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Geiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wytscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wytschetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf um
sein Feuer aufzunehemen. Bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witschate Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wytscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wytschetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witschate Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wytscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wytscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witschate Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wigtscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wytscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messines, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorf Wigtscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wigtscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messines lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messnes, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Comines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorft Wigtscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wigtscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messeires lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messnes, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Eomines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorft Wigtscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wigtscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messeires lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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S. 80
Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messnes, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
S. 81
Das Quartier bestand aus einem grossen Saal, das durch
Bretterverschläge in 3 Zimmer geteilt worden war, es wurden sogleich alle
Vorkehrungen getroffen uns häuslich niederzulassen. Ich weiss
noch, dass wir ungehalten waren, dass wir am Sonntagnachmittag
Stubendienst machen mussten. Es wurden aus einem anderen
Raum Strohsäcke geholt, auch kleine Spinde, Wandbretter wurden
errichtet und angenagelt und Nägel in die Wände geschlagen
um daran unser Koppelzeug anzuhängen. Kurz es wurde
gearbeitet als sollten wir wochenlang hier bleiben, und doch
glaubte kein Mensch daran.
Gegen Abend erstiegen wir den Fabrikturm, wir wollten
doch sehen wie das Gelände ausschaut, wo wir hinein sollten.
Mächtige Rauch und Staubwolken schlossen den Horiziont ab,
davor standen hier und dort plötzlich die Heiser
einschlagender Granaten, dazu die allbekannte Melodie der Geschütze. Es
war ein Dröhnen ringsum wie in einer grossen Werkstatt.
Vor uns lag das in Brand geschossene Dorf Eomines an der
belgisch-französischen Grenze, im Hintergrunde wo der Rauch am
dichtesten war, lag das vielgenannte Dorft Wegtscheete, da die Front
einen grossen Bogen bildete hiess der Abschnitt der Wegtscheetebogen,
in dessen Mittelpunkt das Dorf Messeires lag, auch das eine
stark rauchende Trümmerstätte, dahinter der Kemmelberg.
Es war ein schaurigschöner Blick von hoher Warte auf das nahe
Schlachtfeld. Am Abend fuhr ein Eisenbahngeschütz auf uns[sic!]
sein Feuer aufzunehemen. bei jedem Schuss sahen wir ein
mächtiges Mündungsfeuer als Blitz in die begleitende schwarz
braune Rauchwolke fahren, dann erfolgte ein Dröhnen, dass die Erde
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Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messnes, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn, diesmal nur 2 Stunden Marsch. Wir erreichten
Linselles und wurden in der Flachsfabrik untergebracht.
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Foto: Witscheete Kirche
Wilscheete[sic!], bekannt durch die Schlacht bei Messnes, oder im
Witscheete Bogen - Beginn der Flandenschlacht 1917.
Die Schlacht im Witscheete Bogen.
[3.VI.1917] Am Sonnabend hatten wir noch die Lohnung
ausgezahlt bekommen, und diese wurde in der Kantine
gleich umgesetzt: Ein Schnäpschen auf frohes Soldatenleben,
ein Paket Kekse und Schokolade, Briefpapier und wenn
noch was übrig, wurde das Dasein gefeiert bei Bier und
Kümmel, - dann im Quartier 17+4. So hoffen wir
für den kommenden Sonntag auf Ruhe, aber schon am
Vormittag, d. 3.VI. wurden wir alarmiert und rückten weiter
nach vorn,
S. 81
Description
Save description- 50.739197||3.080101||
Linselles
- 50.7650099||3.006234||
Comines
- 50.7858578||2.8831131||
Wytschaete
- 50.76667846671059||2.8973265772460763||
Mesen (Messines)
- 50.7833333||2.8166667||
Kemmelberg
- 50.2912494||2.7777485000000297||||1
Schlacht von Arras
Location(s)
Story location Schlacht von Arras
Document location Linselles
-
Additional document location Comines
-
Additional document location Wytschaete
-
Additional document location Mesen (Messines)
-
Additional document location Kemmelberg
- ID
- 15872 / 168852
- Contributor
- Heike Knothe
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Artillery
- Prisoners of War
- Propaganda
- Tanks and Armoured Fighting Vehicles
- Trench Life
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