Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 45
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurechtgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachem Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre je 1000 Patronen schnappen und [K]asten
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gepäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns der kleinen Leute und halfen ihnen. Ich
vorn weg, dann der M.G. Führer und im Gänsemarsch die
Anderen hinterher, zogen wir nach vorn. Dorten aber
war es lebhafter geworden, die Ablösungen der Infanterie
war nicht ohne Geräusch abgegangen, teils lag es daran,
dass sich die neuen Leute noch nicht genügend in Acht
nahmen, teils dass sie die Verbindung verloren und riefen,
andernteils auch daran, dass die Abgelösten es an der
S. 59
genügenden Rücksicht, ihren Kameraden in Stellung, fehlen
liessen und hastig nach hinten türmten, um möglichst
schnell aus dem Feuerbereich zu kommen. Kurz und gut
Tommy bedachte ausgiebig das Gelände mit Schrappnells
deren Feuerblitze bald hier, bald da aufleuchteten. Im
Zickzack, den schnellsten Weg nehmend führte ich meine
Leute nach vorn, und machte sie auf dies und jenes
aufmerksam, zeigte ihnen die Lücken im Verhau, und
nannte ihnen die Namen der Stellungen. Beim
Gewehrstand war schon alles aufbruchbereit. Es war ein 3.00 nachts,
scheinbares wildes Durcheinander, denn immer kamen 8.V.1917
Trupps von Infanteristen die gruppenweise nach hinten zogen.
Ich als Ältester und Richtschütze hatte nun dafür zu sorgen,
dass unser sämmtliches Gerät mit kam und dass unsere
Träger und Bedienung geschlossen nach hinten kam.
Einmal schon aus dem Grund, dass bei etwaiger Verwundung
des Einen dieser geborgen und auch das Gerät nicht verlustig
ging. Die Ersten jedoch eilten so schnell, dass ich, der ich nun
als Letzter ging nicht folgen konnte und auch keine Obacht
geben konnte, zumal ich mich noch um einen etwas
Langsameren zu sorgen hatte. Trotz rufen, schreien und schelten
riss die Verbindung und wir zwei eilten allein zurück.
Das Feuer der Engländer hatte noch zugenommen, so dass ich
zunächst auf die Zwischenstellung zuhielt um etwas zu
warten. Dorten war inzwischen auch schon abgelöst worden:
Konnten wir, mit unserem Gardemass, kaum über Deckung sehen.
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurechtgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachem Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre je 1000 Patronen schnappen und asten...
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gepäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns der kleinen Leute und halfen ihnen. Ich
vorn weg, dann der M.G. Führer und im Gänsemarsch die
Anderen hinterher, zogen wir nach vorn. Dorten aber
war es lebhafter geworden, die Ablösungen der Infanterie
war nicht ohne Geräusch abgegangen, teils lag es daran,
dass sich die neuen Leute noch nicht genügend in Acht
nahmen, teils dass sie die Verbindung verloren und riefen,
andernteils auch daran, dass die Abgelösten es an der
S. 59
genügenden Rücksicht, ihrer Kameraden in Stellung, fehlen
liessen und hastig nach hinten türmten, um möglichst
schnell aus dem Feuerbereich zu kommen. Kurz und gut
Tommy bedachte ausgiebig das Gelände mit Schrappnells
deren Feuerblitze bald hier, bald da aufleuchteten. Im
Zickzack, den schnellsten Weg nehmend führte ich meine
Leute nach vorn, und machte sie auf dies und jenes
aufmerksam, zeigte ihnen die Lücken im Verhau, und
nannte ihnen die Namen der Stellungen. Beim
Gewehrstand war schon alles aufbruchbereit. Es war ein 3.00 nachts,
scheinbares wildes Durcheinander, denn immer kamen 8.V.1917
Trupps von Infanteristen die gruppenweise nach hinten zogen.
Ich als Ältester und Richtschütze hatte nun dafür zu sorgen,
dass unser sämmtliches Gerät mit kam und dass unsere
Träger und Bedienung geschlossen nach hinten kam.
Einmal schon aus dem Grund, dass bei etwaiger Verwundung
des Einen dieser geborgen und auch das Gerät nicht verlustig
ging. Die Ersten jedoch eilten so schnell, dass ich, der ich nun
als Letzter ging nicht folgen konnte und auch keine Obacht
geben konnte, zumal ich mich noch um einen etwas
Langsameren zu sorgen hatte. Trotz rufen, schreien und schelten
riss die Verbindung und wir zwei eilten allein zurück.
Das Feuer der Engländer hatte noch zugenommen, so dass ich
zunächst auf die Zwischenstellung zuhielt um etwas zu
warten. Dorten war inzwischen auch schon abgelöst worden:
Konnten wir, mit unserem Gardemass, kaum über Deckung sehen.
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurückgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachen Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre II 1000 Patronen schnappen und asten
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gebäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns der kleinen Leute und halfen ihnen. Ich
vorn weg, dann der M.G. Führer und im Gänsemarsch die
Anderen hinterher, zogen wir nach vorn. Dorten aber
war es lebhafter geworden, die Ablösungen der Infanterie
war nicht ohne Geräusch abgegangen, teils lag es daran,
dass sich die neuen Leute noch nicht genügend in Acht
nahmen, teils dass sie die Verbindung verloren und riefen,
andernteils auch daran, dass die Abgelösten es an der
S. 59
genügenden Rücksicht, ihrer Kameraden in Stellung, fehlen
liesen und hastig nach hinten türmten, um möglichst
schnell aus dem Feuerbereich zu kommen. Kurz und gut
Tommy bedachte ausgiebig das Gelände mit Schrappnells
deren Feuerblitze bald hier, bald da aufleuchteten. Im
Zickzack, den schnellsten Weg nehmend führte ich meine
Leute nach vorn, und machte sie auf dies und jenes
aufmerksam, zeigte ihnen die Lücken im Verhau, und
nannte ihnen die Namen der Stellungen. Beim
Gewehrstand war schon alles aufbruchbereit. [3.00 nachts, 8.V.1917] Es war ein
scheinbares wildes Durcheinander, denn immer kamen
Trupps von Infanteristen die Gruppenweise nach hinten zogen.
Ich als Ältester und Richtschütze hatte nun dafür zu sorgen,
dass unser sämmtliches Gerät mit kam und dass unsere
Träger und Bedienung geschlossen nach hinten kam.
Einmal schon aus dem Grund, dass bei etwaiger Verwundung
des Einen dieser geborgen und auch das Gerät nicht verlustig
ging. Die Ersten jedoch eilten so schnell, dass ich, der ich nun
als Letzter ging nicht folgen konnte und auch keine Obacht
geben konnte, zumal ich mich noch um einen etwas
Langsameren zu sorgen hatte. Trotz rufen, schreien und schelten
riss die Verbindung und wir zwei eilten allein zurück.
Das Feuer der Engländer hatte noch zugenommen, so dass ich
zunächst auf die Zwischenstellung zuhielt um etwas zu
warten. Dorten war inzwischen auch schon abgelöst worden:
Konnten wir, mit unserem Gardeman, kaum über Deckung sehen.
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurückgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachen Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre II 1000 Patronen schnappen und asten
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gebäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns der kleinen Leute und halfen ihnen. Ich
vorn weg, dann der M.G. Führer und im Gänsemarsch die
Anderen hinterher, zogen wir nach vorn. Dorten aber
war es lebhafter geworden, die Ablösungen der Infanterie
war nicht ohne Geräusch abgegangen, teils lag es daran,
dass sich die neuen Leute noch nicht genügend in Acht
nahmen, teils dass sie die Verbindung verloren und riefen,
andernteils auch daran, dass die Abgelösten es an der
S. 59
genügenden Rücksicht, ihrer Kameraden in Stellung, fehlen
liesen und hastig nach hinten türmten, um möglichst
schnell aus dem Feuerbereich zu kommen. Kurz und gut
Tommy bedachte ausgiebig das Gelände mit Schrappnells
deren Feuerblitze bald hier, bald da aufleuchteten. Im
Zickzack, den schnellsten Weg nehmend führte ich meine
Leute nach vorn, und machte sie auf dies und jenes
aufmerksam, zeigte ihnen die Lücken im Verhau, und
nannte ihnen die Namen der Stellungen. Beim
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S. 58
Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurückgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachen Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre II 1000 Patronen schnappen und asten
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gebäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns der kleinen Leute und halfen ihnen. Ich
vorn weg, dann der M.G. Führer und im Gänsemarsch die
Anderen hinterher, zogen wir nach vorn. Dorten aber
war es lebhafter geworden, die Ablösungen der Infanterie
war nicht ohne Geräusch abgegangen, teils lag es daran,
dass sich die neuen Leute noch nicht genügend in Acht
nahmen, teils dass sie die Verbindung verloren und riefen,
andernteils auch daran, dass die Abgelösten es an der
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurückgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen. Bei schwachen Mondlicht wurde alles in Ordnung
gebracht und die Mannschaften beluden sich mit dem Gerät,
leider wurde der Vorschlag unseres M.G.Offiziers, die Patronen
welche bei jedem Gewehr in Stellung waren auszutauschen,
und so den Mannschaften das doppelte Hin und
zurücktragen dieser schweren Last zu ersparen, verworfen. So
mussten die Leute ihre II 1000 Patronen schnappen und asten
dazu das schwere MG + die Wasserkessel, Leuchtmuniton und
Spaten, und noch das Gebäck. Meine 2 Begleiter und ich
erbarmten uns
S. 59
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Gerät und Fahrzeugen. Ein Hauptmann führte die Kompagn.
ihm zur Seite standen als Zugführer 2 Leutnants und 2
Offizierstellvertreter. Ich war über die 3 Offiziere überrascht, in
unserem Regiment hatte keine Kompagnie noch einen Hauptmann
als Führer, diese besetzten bei uns schon Patrouillensführerposten,
und wohl nur einzelne Komapgnien verfügten über 2 Offiziere.
Unsere zurückgelegte Einteilung wurde über den Haufen
geworfen, und der Hauptmann teilte neu ein. Wir als Führer
und je 2 Träger vom 1.G.R.R. wurden an die Züge verteilt
und nach langem hin und her, kam der Befehl in Stellung
zu gehen
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Schlacht von Arras
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Story location Schlacht von Arras
- ID
- 15872 / 168840
- Contributor
- Heike Knothe
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- Western Front
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