Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 33

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S. 40

Skizze: Hans Röhr, Monville Ferme

                                         3.V.1917.


                                Gavrelle.


          Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag den 29. hatte ich Wache            28/29.IV.1917

dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

Fahrzeuge Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an chronischer

Abmagerung.

      Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


S. 41

einige Fahrer und der Kantinenwirt für frühere in der

Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezeichneten und

ihrer Freunde. Ich war gerade vom Postenstehen abgelöst,

als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

und pilgerte zum Eisenbahndamm. - Lauwarm war,

die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

am Horizont, gewaltige Feuergeiser sprühten unablässig hier

und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

verlieh.


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S. 40

Skizze: Hans Röhr, Monville Ferme

                                         3.V.1917.


                                Gavrelle.


          Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag den 29. hatte ich Wache            28/29.IV.1917

dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

Fahrzeuge Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an chronischer

Abmagerung.

      Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


S. 41

einige Fahrer und der Kantinenwirt für frühere in der

Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezeichneten und

ihrer Freunde. Ich war gerade vom Postenstehen abgelöst,

als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

und pilgerte zum Eisenbahndamm. - Lauwarm war,

die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

am Horizont, gewaltige Feuergeiser sprühten unablässig hier

und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

verlieh.



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  • April 4, 2017 22:30:00 Rolf Kranz

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Ferme

                                             3.V.1917.


                                    Gavrelle.


              Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag den 29. hatte ich Wache            28/29.IV.1917

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeuge Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an chronischer

    Abmagerung.

          Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für frühere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezeichneten und

    ihrer Freunde. Ich war gerade vom Postenstehen abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm. - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergeiser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.


  • February 3, 2017 19:41:58 Rolf Kranz

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Fermè

    3.V.1917.


    Gavrelle.

    Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag dem 29. hatte ich Wache

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeuge Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an chronischer

    Abmagerung.

    Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für frühere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezeichneten und

    ihrer Freunde. Ich war gerade vom Postenstehen abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm. - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:54:48 Corinna Pichler (AUT)

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Fermè

    3.V.1917.


    Gavrelle.

    Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag dem 29. hatte ich Wache

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeug Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an drakonischer

    Abmagerung.

    Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für fanhere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezachaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postenstehen abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:54:41 Corinna Pichler (AUT)

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Fermè

    3.V.1917.


    Gavrelle.

    Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag dem 29. hatte ich Wache

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeug Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an drakonischer

    Abmagerung.

    Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für fanhere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezachaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postensteken abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:53:22 Corinna Pichler (AUT)

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Fermè

    3.V.1917.


    Gavrelle.

    Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag dem 29. hatte ich Wache

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeug Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an drakonischer

    Abmagerung.

    Hier in Query bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für ferkere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezuckaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postensteken abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:49:57 Corinna Pichler (AUT)

    S. 40

    Skizze: Hans Röhr, Monville Fermè

    3.V.1917.


    Gavrelle.

    Während Teile der Kompagnie in Stellung lagen,

    hatte der Rest nur leichten Dienst und hin und wieder

    exerzieren. Vom Sonnabend bis Sonntag dem 29. hatte ich Wache

    dies war hier eine ganz famose Einrichtung, denn das

    Wachlokal befand sich im Hause bei der Küche, denn

    wir Posten sollten dabei nicht nur auf unsere

    Fahrzeug Obacht geben sondern gleichzeitig auch auf die Küche

    selbst, damit von dieser nichts gestohlen wird. Dies aber kam

    wiederrum den Posten zu Gute, denn während die

    Küchenbullen schliefen, revidierten wir die Kisten und Kasten,

    und die Kessel. So mancher Trinkbecher voll Bouillon

    stärkte uns und ebenso angelten wir uns Fleischstücke

    aus dem Kessel, auch der Zuckersack litt an drakonischer

    Abmagerung.

    Hier in Oricery bekamen der Küchenmeisteroffizier Podeisky


    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für ferkere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezuckaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postensteken abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

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  • December 27, 2016 18:49:29 Corinna Pichler (AUT)

    S. 41

    einige Fahrer und der Kantinenwirt für ferkere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezuckaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postensteken abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:48:59 Corinna Pichler (AUT)

    S. 41


    einige Fahrer und der Kantinenwirt für ferkere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezuckaiten und

    ihrer Freunde. ich war gerade vom Postensteken abgelöst,

    als unser verehrter Küchenchef, blau wie eine Strandkanone,

    schwankenden Ganges sein Quartier aufsuchte, der arme

    Schlucker hatte aber entschieden Unglück, denn als er durchs

    enge Tor schwankte, stolperte er, griff mit einem Arm auf

    dem Kesseldeckel, welcher rutschte und tauchte seine bis

    dahin krampfhaft gehaltene Zigarre tief in den gefüllten

    Esskübel, darauf trällerte er weiter und schlief sich seinen

    Rausch aus, nur am Morgen wunderte er sich über

    die Fettflecke die den ganzen Ärmel bedeckten. Ich selbst tat

    noch in gleicher Nacht einen tiefen Griff in den Zuckersack,

    und pilgerte zum Eisenbahndamm, - Lauwarm war,

    die herrliche Nacht, Sternenklar der Himmel, aber

    angefüllt war die Luft vom Geräusch und Gelärme der

    wütenden Schlacht um Arras. Mächtige Blitze zuckten rings

    am Horizont, gewaltige Feuergieser sprühten unablässig hier

    und da gespensterhaft gen Himmel, endlos flammten für

    Sekunden tausende von Leuchtkugeln auf, stiegen sanft gen

    Himmel und sanken mit leichtem Bogen verlöschend in

    Nichts - Herrlich sahen die platzende Brandgranaten aus,

    die tausende rotgoldener Punkten sprühten um wieder zu

    verlöschen. Auf dem Damme sassen viele Kameraden, denen

    das grausig schöne gigantische Nachschlachtenbild Anziehung

    verlieh.



  • December 27, 2016 18:43:25 Corinna Pichler (AUT)

    S. 41


    einige Fahrer und der Kantinenwirt für ferkere in der

    Gefechtskompagnie geleistete Verdienste das Eiserne Kreuz; damit

    verbunden war ein kleines Gelage der Ausgezuckaiten und

    ihrer Freunde.


Description

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  • 50.365568||2.9835569||

    Quiéry-la-Motte

  • 50.2912494||2.7777485000000297||

    Schlacht von Arras

    ||1
Location(s)
  • Story location Schlacht von Arras
  • Document location Quiéry-la-Motte
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ID
15872 / 168827
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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