Kriegstagebuch mit handgefertigten Zeichnungen von Rudolf Kämmerer, SM Hilfskreuzer "Berlin", item 66
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den deutschen Dampfer "Brandenburg",
der zu Anfang des Krieges 500 Reser"
visten aus Amerika gelandet hatte.
(Unser Oberleutnannt Schulte war bei
der Fahrt I. Offizier und kannte daher
die Einfahrt.) Wir wurden durch
Tippen der deutsche Flagge begrüßt
und gingen in der Nähe der
"Brandenburg" vor Anker. Worauf
das übliche Salut, der norweg. Flagge,
21. Schuß, von uns gefeuert wurde.
Auf den Forts waren die Norweger
nicht auf unsere Ankunft vorbereitet,
denn das Salut von dort wurde eine
ziemliche lange Zeit später beantwortet.
Es kam ein norweg. Torpedoboot "Skrai"
längseits mit einer Komission an Bord.
Wir schliefen nach 6wöchentlicher Kriegs"
wachen den ganzen Nachmittag. Nach
Aussagen der norweg. Offiziere herrscht
an Land große Aufregung, überdas, von den, bei den Schären kreuzenden
norgw. und engl. Schiffen und des
Forts nicht bemerkten Erscheinen unserer
lieben "Berlin". Ist ja ein Ding der Unmög"
lichkeit dieses Schiffe während siebenstün"Einfügung der Überträgerin: Auf der rechten Seite ist ab hier der Text durch einen Zeitungsausschnitt teilweise verdeckt. Ich übertrage zuerst das rechts stehende Textfragment und anschließend den Zeitungsausschnitt!
... welches mehrere
...Scheinwerfer
... ausgestattet.
... den, mit
... Länge von 185 Mtr.
... "Berlin" das
... dant des größten
... tschen 18 Monate
... te Festung.Zeitungsausschnitt:
Die Lumpensammlung.
Alle woll'nen Lumpen wandern
In des Vaterlandes Schrein,
Vater Staat nimm auch die andern
Lumpen, die von Fleisch und Bein:
Lumpen, welche Wucher treiben,
Lumpen, die voll Neid und Gift,
Die bekannten Briefe schreiben
ohne Namensunterschrift.
Nimm die Lumpen, die sich drücken,
Wenn das Vaterland sie braucht,
Und die sich den Lorbeer pflücken,
Wo man heimlich schlemmt und schlaucht.
Lumpen, die das Gold behalten,
Nur auf's eigene Wohl bedacht,
Lumpen, die Talent entfalten,
Preis zu treiben, daß es kracht.
Nimm die Liebesgabendiebe
Und das feinste Sortiment
Lumpen, deren Herz in Liebe
Zu der Kriegerfrau entbrennt.
Diese Lumpen und Verwandte,
Teils im Kittel, teils im Frack,
Vater Staat, die ganze Bande
Schmeiß in deinen Lumpensack.
Und den Sack, den magst du weihen,
Vater Staat, dem weiten Meer,
Wenn sich dann die Fische speien,
Weiß man sicherlich woher.W.S., im Felde.
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den deutschen Dampfer "Brandenburg",
der zu Anfang des Krieges 500 Reser"
visten aus Amerika gelandet hatte.
(Unser Oberleutnannt Schulte war bei
der Fahrt I. Offizier und kannte daher
die Einfahrt.) Wir wurden durch
Tippen der deutsche Flagge begrüßt
und gingen in der Nähe der
"Brandenburg" vor Anker. Worauf
das übliche Salut, der norweg. Flagge,
21. Schuß, von uns gefeuert wurde.
Auf den Forts waren die Norweger
nicht auf unsere Ankunft vorbereitet,
denn das Salut von dort wurde eine
ziemliche lange Zeit später beantwortet.
Es kam ein norweg. Torpedoboot "Skrai"
längseits mit einer Komission an Bord.
Wir schliefen nach 6wöchentlicher Kriegs"
wachen den ganzen Nachmittag. Nach
Aussagen der norweg. Offiziere herrscht
an Land große Aufregung, überdas, von den, bei den Schären kreuzen"
den norgw. und engl. Schiffen und des
Forts nicht bemerkten Erscheinen unserer
lieben "Berlin". Ist ja ein Ding der Unmög"
lichkeit dieses Schiffe während siebenstün"Einfügung der Übersetzerin: Auf der rechten Seite ist ab hier der Text durch einen Zeitungsausschnitt teilweise verdeckt. Ich übersetze zuerst das rechts stehende Textfragment und anschließend den Zeitungsausschnitt!
... welches mehrere
...Scheinwerfer
... ausgestattet.
... den, mit
... Länge von 185 Mtr.
... "Berlin" das
... dant des größten
... tschen 18 Monate
... te Festung.Zeitungsauswschnitt:
Die Lumpensammlung.
Alle woll'nen Lumpen wandern
In des Vaterlandes Schrein,
Vater Staat nimm auch die andern
Lumpen, die von Fleisch und Bein:
Lumpen, welche Wucher treiben,
Lumpen, die voll Neid und Gift,
Die bekannten Briefe schreiben
ohne Namensunterschrift.
Nimm die Lumpen, die sich drücken,
Wenn das Vaterland sie braucht,
Und die sich den Lorbeer pflücken,
Wo man heimlich schlemmt und schlaucht.
Lumpen, die das Gold behalten,
Nur auf's eigene Wohl bedacht,
Lumpen, die Talent entfalten,
Preis zu treiben, daß es kracht.
Nimm die Liebesgabendiebe
Und das feinste Sortiment
Lumpen, deren Herz in Liebe
Zu der Kriegerfrau entbrennt.
Diese Lumpen und Verwandte,
Teils im Kittel, teils im Frack,
Vater Staat, die ganze Bande
Schmeiß in deinen Lumpensack.
Und den Sack, den magst du weihen,
Vater Staat, dem weiten Meer,
Wenn sich dann die Fische speien,
Weiß man sicherlich woher.W.S., im Felde.
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den deutschen Dampfer "Brandenburg",
der zu Anfang des Krieges 500 Reser"
visten aus Amerika gelandet hatte.
(Unser Oberleutnannt Schulte war bei
der Fahrt I. Offizier und kannte daher
die Einfahrt.) Wir wurden durch
Tippen der deutsche Flagge begrüßt
und gingen in der Nähe der
"Brandenburg" vor Anker. Worauf
das übliche Salut, der norweg. Flagge,
21. Schuß, von uns gefeuert wurde.
Auf den Forts waren die Norweger
nicht auf unsere Ankunft vorbereitet,
denn das Salut von dort wurde eine
ziemliche lange Zeit später beantwortet.
Es kam ein norweg. Torpedoboot "Skrai"
längseits mit einer Komission an Bord.
Wir schliefen nach 6wöchentlicher Kriegs"
wachen den ganzen Nachmittag. Nach
Aussagen der norweg. Offiziere herrscht
an Land große Aufregung, überdas, von den, bei den Schären kreuzen"
den norgw. und engl. Schiffen und des
Forts nicht bemerkten Erscheinen unserer
lieben "Berlin". Ist ja ein Ding der Unmög"
lichkeit dieses Schiffe während siebenstün"
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Trondheim/Norwegen
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- 1495 / 20127
- Contributor
- Bernd Rossberg
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- Western Front
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