Kriegstagebuch mit handgefertigten Zeichnungen von Rudolf Kämmerer, SM Hilfskreuzer "Berlin", item 19

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Am 27. August, abends, nahmen die eng=
lischen U=Boote bereits ihre Stellung ein, als die
Zerstörerflottillen und Kreuzergeschwader sich der
deutschen Bucht näherten, wo sie unbemerkt zum
Teil dicht unter der Küste bei Langeoog und
Spiekeroog ankerten. Mit Hellwerden setzte sich die
Masse der Zerstörer, geführt von den Kreuzern
"Arethusa" und "Fearleß", von einem Punkte, der
in Richtung Süd=Süd=West und 25 Seemeilen Ab=
stand von   H e l g o l a n d   lag, in Bewegung. Das
dicke neblige Wetter hielt sehr auf, nur langsam
krochen die Zerstörer die Küste entlang, wie es in
einem englischen Bericht heißt, hinter ihnen her
das leichte Kreuzergeschwader. Es war die Ab=
sicht, den südlichen Flügel der deutschen Vor=
postenlinie von der Insel   W a n g e r o o g   her zu
umfassen, dann schnell in Richtung auf Helgoland
vordringend, abzuschneiden und nach Westen ab=
zudrängen, wo ein zweites, abwechselnd Nord=
Süd steuerndes Kreuzergeschwader die Flüchtlinge
abschießen sollte.

Um 7 Uhr 20 Minuten wurde das   e r st e  
deutsche Torpedoboot gesichtet, das die Vorposten=
linie alarmierte und nach Norden auf Helgoland
auswich, verfolgt von den mit äußerster Kraft
nachsetzenden Engländern, die 30 Seemeilen Ge=
schwindigkeit liefen. Die in der Vorpostenstellung
überfallenen Torpedoboote sammelten sich südlich
aß die deutschen Vorpostenschiffe, Torpedoboote
und Kleine Kreuzer, die ihnen drohende Gefahr
erkennen und gemeinsame Abwehrmaßregeln er=
greifen konnten. So sah sich das Führerboot der
deutschen Torpedoboote, "V 1 8 7", das das Sig=
nal des Torpedobootes "Werde von feindlichen
Torpedobootszerstörern gejagt" erhalten hatte, plötz=
lich von der wilden Jagd erreicht und von allen
Seiten umringt. Der Bericht eines geretteten
Wachtoffiziers von "V 187" schildert diese Vor=
gänge aufs beste, wie folgt:

Am Morgen des 28. August stand "V 187"
in einiger Entfernung von Helgoland auf Vor=
posten. Es erhielt das Signal von einem anderen
Torpedoboote, daß es gejagt würde, wußte aber
nicht, in welcher Richtung dem bedrängten Kame=
raden Hilfe gebracht werden konnte, da der Nebel
wieder plötzlich dichter geworden war. Aus dem
Nebel tauchten dann zwei Zerstörer und vier nicht
genau zu erkennende feindliche Schiffe auf. "V
187" versuchte, sich angesichts dieser Uebermacht
auf Helgoland zurückzuziehen, sah aber den Weg
durch vier weiter hinzugekommene Zerstörer ver=
legt. Diese eröffneten auf nahe Entfernungen das
Feuer auf "V 187". Das Boot versuchte nunmehr
seitlich an dem Feinde vorbeizukommen, fand aber
auch diesen Kurs durch einen feindlichen Kreuzer
verlegt, der sofort auf nahe Entfernung ein hef=
tiges Feuer auf "V 187"  abgab. Von allen Seiten durch
übermächtige Feinde umstellt, entschloß sich
der Kommandant, auf die verfolgenden Zerstörer
zuzudrehen und, wenn möglich,   d u r ch z u b r e ch e n.

Die feindlichen Zerstörer stutzten zunächst auf
dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten
sie sämtlich -  z e h n   an der Zahl und außer=
dem der Kreuzer - ein konzentrisches, vernichten=
des Feuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses
erlitt schwere Beschädigungen, seine Geschütze wur=
den nacheinander außer Gefecht gesetzt, es war
vollständig in Rauch und Qualm gehüllt; schließ=
lich ganz manövrierunfähig konnte "V 187" nur
noch ganz geringe Fahrt laufen. Der Flottillen=
chef, Korvettenkapitän   W a l l i s, war gefallen,
ein großer Teil der Besatzung tot oder verwundet.
Um das Boot nicht in die Hände des Feindes ge=
raten zu lassen, der bereits Boote zu Wasser ließ,
um zu entern, befahl der schwerverwundete Kom=
mandant, Kapitänleutnant Lechner, das Boot zu  
v e r s e n k e n . Eine mit Zeitzünder versehene
Sprengpatrone wurde in einem der unteren Räume,
weitere Patronen wurden vorn im Schiff ange=
bracht. Danach wurde der Befehl erteilt, das Boot
zu verlassen. Der größte Teil der Besatzung sprang
außenbords. Noch im Untergehen feuerte das hin=
tere Geschütz unter Leitung des zweiten Offiziers
auf die Zerstörer. Diese erwiderten das Feuer
nur noch spärlich, setzten dabei aber auch jenes
Geschütz außer Gefecht. Der Rest der Geschützbe=
dienung sprang nunmehr auch über Bord, und
beinahe unmittelbar danach ging "V 187" mit dem
Bug zuerst unter. Es war niemand mehr an Deck zu sehen.


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Am 27. August, abends, nahmen die eng=
lischen U=Boote bereits ihre Stellung ein, als die
Zerstörerflottillen und Kreuzergeschwader sich der
deutschen Bucht näherten, wo sie unbemerkt zum
Teil dicht unter der Küste bei Langeoog und
Spiekeroog ankerten. Mit Hellwerden setzte sich die
Masse der Zerstörer, geführt von den Kreuzern
"Arethusa" und "Fearleß", von einem Punkte, der
in Richtung Süd=Süd=West und 25 Seemeilen Ab=
stand von   H e l g o l a n d   lag, in Bewegung. Das
dicke neblige Wetter hielt sehr auf, nur langsam
krochen die Zerstörer die Küste entlang, wie es in
einem englischen Bericht heißt, hinter ihnen her
das leichte Kreuzergeschwader. Es war die Ab=
sicht, den südlichen Flügel der deutschen Vor=
postenlinie von der Insel   W a n g e r o o g   her zu
umfassen, dann schnell in Richtung auf Helgoland
vordringend, abzuschneiden und nach Westen ab=
zudrängen, wo ein zweites, abwechselnd Nord=
Süd steuerndes Kreuzergeschwader die Flüchtlinge
abschießen sollte.

Um 7 Uhr 20 Minuten wurde das   e r st e  
deutsche Torpedoboot gesichtet, das die Vorposten=
linie alarmierte und nach Norden auf Helgoland
auswich, verfolgt von den mit äußerster Kraft
nachsetzenden Engländern, die 30 Seemeilen Ge=
schwindigkeit liefen. Die in der Vorpostenstellung
überfallenen Torpedoboote sammelten sich südlich
aß die deutschen Vorpostenschiffe, Torpedoboote
und Kleine Kreuzer, die ihnen drohende Gefahr
erkennen und gemeinsame Abwehrmaßregeln er=
greifen konnten. So sah sich das Führerboot der
deutschen Torpedoboote, "V 1 8 7", das das Sig=
nal des Torpedobootes "Werde von feindlichen
Torpedobootszerstörern gejagt" erhalten hatte, plötz=
lich von der wilden Jagd erreicht und von allen
Seiten umringt. Der Bericht eines geretteten
Wachtoffiziers von "V 187" schildert diese Vor=
gänge aufs beste, wie folgt:

Am Morgen des 28. August stand "V 187"
in einiger Entfernung von Helgoland auf Vor=
posten. Es erhielt das Signal von einem anderen
Torpedoboote, daß es gejagt würde, wußte aber
nicht, in welcher Richtung dem bedrängten Kame=
raden Hilfe gebracht werden konnte, da der Nebel
wieder plötzlich dichter geworden war. Aus dem
Nebel tauchten dann zwei Zerstörer und vier nicht
genau zu erkennende feindliche Schiffe auf. "V
187" versuchte, sich angesichts dieser Uebermacht
auf Helgoland zurückzuziehen, sah aber den Weg
durch vier weiter hinzugekommene Zerstörer ver=
legt. Diese eröffneten auf nahe Entfernungen das
Feuer auf "V 187". Das Boot versuchte nunmehr
seitlich an dem Feinde vorbeizukommen, fand aber
auch diesen Kurs durch einen feindlichen Kreuzer
verlegt, der sofort auf nahe Entfernung ein hef=
tiges Feuer auf "V 187"  abgab. Von allen Seiten durch
übermächtige Feinde umstellt, entschloß sich
der Kommandant, auf die verfolgenden Zerstörer
zuzudrehen und, wenn möglich,   d u r ch z u b r e ch e n.

Die feindlichen Zerstörer stutzten zunächst auf
dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten
sie sämtlich -  z e h n   an der Zahl und außer=
dem der Kreuzer - ein konzentrisches, vernichten=
des Feuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses
erlitt schwere Beschädigungen, seine Geschütze wur=
den nacheinander außer Gefecht gesetzt, es war
vollständig in Rauch und Qualm gehüllt; schließ=
lich ganz manövrierunfähig konnte "V 187" nur
noch ganz geringe Fahrt laufen. Der Flottillen=
chef, Korvettenkapitän   W a l l i s, war gefallen,
ein großer Teil der Besatzung tot oder verwundet.
Um das Boot nicht in die Hände des Feindes ge=
raten zu lassen, der bereits Boote zu Wasser ließ,
um zu entern, befahl der schwerverwundete Kom=
mandant, Kapitänleutnant Lechner, das Boot zu  
v e r s e n k e n . Eine mit Zeitzünder versehene
Sprengpatrone wurde in einem der unteren Räume,
weitere Patronen wurden vorn im Schiff ange=
bracht. Danach wurde der Befehl erteilt, das Boot
zu verlassen. Der größte Teil der Besatzung sprang
außenbords. Noch im Untergehen feuerte das hin=
tere Geschütz unter Leitung des zweiten Offiziers
auf die Zerstörer. Diese erwiderten das Feuer
nur noch spärlich, setzten dabei aber auch jenes
Geschütz außer Gefecht. Der Rest der Geschützbe=
dienung sprang nunmehr auch über Bord, und
beinahe unmittelbar danach ging "V 187" mit dem
Bug zuerst unter. Es war niemand mehr an Deck zu sehen.



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  • January 5, 2017 14:57:37 Eva Anna Welles (AUT)

    Am 27. August, abends, nahmen die eng=
    lischen U=Boote bereits ihre Stellung ein, als die
    Zerstörerflottillen und Kreuzergeschwader sich der
    deutschen Bucht näherten, wo sie unbemerkt zum
    Teil dicht unter der Küste bei Langeoog und
    Spiekeroog ankerten. Mit Hellwerden setzte sich die
    Masse der Zerstörer, geführt von den Kreuzern
    "Arethusa" und "Fearleß", von einem Punkte, der
    in Richtung Süd=Süd=West und 25 Seemeilen Ab=
    stand von   H e l g o l a n d   lag, in Bewegung. Das
    dicke neblige Wetter hielt sehr auf, nur langsam
    krochen die Zerstörer die Küste entlang, wie es in
    einem englischen Bericht heißt, hinter ihnen her
    das leichte Kreuzergeschwader. Es war die Ab=
    sicht, den südlichen Flügel der deutschen Vor=
    postenlinie von der Insel   W a n g e r o o g   her zu
    umfassen, dann schnell in Richtung auf Helgoland
    vordringend, abzuschneiden und nach Westen ab=
    zudrängen, wo ein zweites, abwechselnd Nord=
    Süd steuerndes Kreuzergeschwader die Flüchtlinge
    abschießen sollte.

    Um 7 Uhr 20 Minuten wurde das   e r st e  
    deutsche Torpedoboot gesichtet, das die Vorposten=
    linie alarmierte und nach Norden auf Helgoland
    auswich, verfolgt von den mit äußerster Kraft
    nachsetzenden Engländern, die 30 Seemeilen Ge=
    schwindigkeit liefen. Die in der Vorpostenstellung
    überfallenen Torpedoboote sammelten sich südlich
    aß die deutschen Vorpostenschiffe, Torpedoboote
    und Kleine Kreuzer, die ihnen drohende Gefahr
    erkennen und gemeinsame Abwehrmaßregeln er=
    greifen konnten. So sah sich das Führerboot der
    deutschen Torpedoboote, "V 1 8 7", das das Sig=
    nal des Torpedobootes "Werde von feindlichen
    Torpedobootszerstörern gejagt" erhalten hatte, plötz=
    lich von der wilden Jagd erreicht und von allen
    Seiten umringt. Der Bericht eines geretteten
    Wachtoffiziers von "V 187" schildert diese Vor=
    gänge aufs beste, wie folgt:

    Am Morgen des 28. August stand "V 187"
    in einiger Entfernung von Helgoland auf Vor=
    posten. Es erhielt das Signal von einem anderen
    Torpedoboote, daß es gejagt würde, wußte aber
    nicht, in welcher Richtung dem bedrängten Kame=
    raden Hilfe gebracht werden konnte, da der Nebel
    wieder plötzlich dichter geworden war. Aus dem
    Nebel tauchten dann zwei Zerstörer und vier nicht
    genau zu erkennende feindliche Schiffe auf. "V
    187" versuchte, sich angesichts dieser Uebermacht
    auf Helgoland zurückzuziehen, sah aber den Weg
    durch vier weiter hinzugekommene Zerstörer ver=
    legt. Diese eröffneten auf nahe Entfernungen das
    Feuer auf "V 187". Das Boot versuchte nunmehr
    seitlich an dem Feinde vorbeizukommen, fand aber
    auch diesen Kurs durch einen feindlichen Kreuzer
    verlegt, der sofort auf nahe Entfernung ein hef=
    tiges Feuer auf "V 187"  abgab. Von allen Seiten durch
    übermächtige Feinde umstellt, entschloß sich
    der Kommandant, auf die verfolgenden Zerstörer
    zuzudrehen und, wenn möglich,   d u r ch z u b r e ch e n.

    Die feindlichen Zerstörer stutzten zunächst auf
    dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten
    sie sämtlich -  z e h n   an der Zahl und außer=
    dem der Kreuzer - ein konzentrisches, vernichten=
    des Feuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses
    erlitt schwere Beschädigungen, seine Geschütze wur=
    den nacheinander außer Gefecht gesetzt, es war
    vollständig in Rauch und Qualm gehüllt; schließ=
    lich ganz manövrierunfähig konnte "V 187" nur
    noch ganz geringe Fahrt laufen. Der Flottillen=
    chef, Korvettenkapitän   W a l l i s, war gefallen,
    ein großer Teil der Besatzung tot oder verwundet.
    Um das Boot nicht in die Hände des Feindes ge=
    raten zu lassen, der bereits Boote zu Wasser ließ,
    um zu entern, befahl der schwerverwundete Kom=
    mandant, Kapitänleutnant Lechner, das Boot zu  
    v e r s e n k e n . Eine mit Zeitzünder versehene
    Sprengpatrone wurde in einem der unteren Räume,
    weitere Patronen wurden vorn im Schiff ange=
    bracht. Danach wurde der Befehl erteilt, das Boot
    zu verlassen. Der größte Teil der Besatzung sprang
    außenbords. Noch im Untergehen feuerte das hin=
    tere Geschütz unter Leitung des zweiten Offiziers
    auf die Zerstörer. Diese erwiderten das Feuer
    nur noch spärlich, setzten dabei aber auch jenes
    Geschütz außer Gefecht. Der Rest der Geschützbe=
    dienung sprang nunmehr auch über Bord, und
    beinahe unmittelbar danach ging "V 187" mit dem
    Bug zuerst unter. Es war niemand mehr an Deck zu sehen.


  • December 27, 2016 17:45:15 Eva Anna Welles (AUT)

    Am 27. August, abends, nahmen die englischen U=Boote bereits ihre Stellung ein, als die Zerstörerflottillen und Kreuzergeschwader sich der deutschen Bucht näherten, wo sie unbemerkt zum Teil dicht unter der Küste bei Langeoog und Spiekeroog ankerten. Mit Hellwerden setzte sich die Masse der Zerstörer, geführt von den Kreuzern "Arethusa" und "Fearleß", von einem Punkte, der in Richtung Süd=Süd=West und 25 Seemeilen Abstand von   H e l g o l a n d   lag, in Bewegung. Das dicke neblige Wetter hielt sehr auf, nur langsam krochen die Zerstörer die Küste entlang, wie es in einem englischen Bericht heißt, hinter ihnen her das leichte Kreuzergeschwader. Es war die Absicht, den südlichen Flügel der deutschen Vorpostenlinie von der Insel   W a n g e r o o g   her zu umfassen, dann schnell in Richtung auf Helgoland vordringend, abzuschneiden und nach Westen abzudrängen, wo ein zweites, abwechselnd Nord=Süd steuerndes Kreuzergeschwader die Flüchtlinge abschießen sollte.

    Um 7 Uhr 20 Minuten wurde das   e r st e   deutsche Torpedoboot gesichtet, das die Vorpostenlinie alarmierte und nach Norden auf Helgoland auswich, verfolgt von den mit äußerster Kraft nachsetzenden Engländern, die 30 Seemeilen Geschwindigkeit liefen. Die in der Vorpostenstellung überfallenen Torpedoboote sammelten sich südlich bei Helgland. Der herrschende Nebel verhinderte, daß die deutschen Vorpostenschiffe, Torpedoboote und Kleine Kreuzer, die ihnen drohende Gefahr erkennen und gemeinsame Abwehrmaßregeln ergreifen konnten. So sah sich das Führerboot der deutschen Torpedoboote, "V 1 8 7", das das Signal des Torpedobootes "Werde von feindlichen Torpedobootszerstörern gejagt" erhalten hatte, plötzlich von der wilden Jagd erreicht und von allen Seiten umringt. Der Bericht eines geretteten Wachtoffiziers von "V 187" schildert diese Vorgänge aufs beste, wie folgt:

    Am Morgen des 28. August stand "V 187" in einiger Entfernung von Helgoland auf Vorposten. Es erhielt das Signal von einem anderen Torpedoboote, daß es gejagt würde, wußte aber nicht, in welcher Richtung dem bedrängten Kameraden Hilfe gebracht werden konnte, da der Nebel wieder plötzlich dichter geworden war. Aus dem Nebel tauchten dann zwei Zerstörer und vier nicht genau zu erkennende feindliche Schiffe auf. "V 187" versuchte, sich angesichts dieser Uebermacht auf Helgoland zurückzuziehen, sah aber den Weg durch vier weiter hinzugekommene Zerstörer verlegt. Diese eröffneten auf nahe Entfernungen das Feuer auf "V 187". Das Boot versuchte nunmehr seitlich an dem Feinde vorbeizukommen, fand aber auch diesen Kurs durch einen feindlichen Kreuzer verlegt, der sofort auf nahe Entfernung ein heftiges Feuer auf "V 187"  abgab. Von allen Seiten durch übermächtige Feinde umstellt, entschloß sich der Kommandant, auf die verfolgenden Zerstörer zuzudrehen und, wenn möglich,   d u r ch z u b r e ch e n.

    Die feindlichen Zerstörer stutzten zunächst auf dieses unerwartete Manöver hin, dann eröffneten sie sämtlich -  z e h n   an der Zahl und außerdem der Kreuzer - ein konzentrisches, vernichtendes Feuer auf das deutsche Torpedoboot. Dieses erlitt schwere Beschädigungen, seine Geschütze wurden nacheinander außer Gefecht gesetzt, es war vollständig in Rauch und Qualm gehüllt; schließlich ganz manövrierunfähig konnte "V 187" nur noch ganz geringe Fahrt laufen. Der Flottillenchef, Korvettenkapitän   W a l l i s, war gefallen, ein großer Teil der Besatzung tot oder verwundet. Um das Boot nicht in die Hände des Feindes geraten zu lassen, der bereits Boote zu Wasser ließ, um zu entern, befahl der schwerverwundete Kommandant, Kapitänleutnant Lechner, das Boot zu   v e r s e n k e n . Eine mit Zeitzünder versehene Sprengpatrone wurde in einem der unteren Räume, weitere Patronen wurden vorn im Schiff angebracht. Danach wurde der Befehl erteilt, das Boot zu verlassen. Der größte Teil der Besatzung sprang außenbords. Noch im Untergehen feuerte das hintere Geschütz unter Leitung des zweiten Offiziers auf die Zerstörer. Diese erwiderten das Feuer nur noch spärlich, setzten dabei aber auch jenes Geschütz außer Gefecht. Der Rest der Geschützbedienung sprang nunmehr auch über Bord, und beinahe unmittelbar danach ging "V 187" mit dem Bug zuerst unter. Es war niemand mehr an Deck zu sehen.



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Contributor
Bernd Rossberg
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