Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 96
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Hungertage erleben, als einen solch durstigen Tag, wie es der 22.
Mai 1916 für mich war. Das Wasser schmeckte so abscheulich,
daß ein Tier es wahrscheinlich nicht gesoffen hätte, wir dagegen
schluckten es gierig herunter. Wie wohl tat es,
wenn einem das kühle Naß durch die eingetrocknete
Kehle rann. Sobald man zum Trinken aufgehört hatte,
merkte man den widerlichen Nachgeschmack, daß man
sich hätte brechen können. Wie wir nämlich am letzten
Tage feststellten, lagen in der Quelle, ziemlich verdeckt,
so daß man sie in der Nacht nicht sehen konnte, zwei Leichen.
Das Leichengift hatte das Wasser verpestet.
Nachdem ich meinen Durst einigermaßen mit diesem widerlichen
Zeug gelöscht hatte, würgte ich auch einige Feldzwiebacke
hinterher. Dann arbeitete ich bis gegen 4 Uhr.
Die Augendeckel klappten von selbst zu. Ich drehte mich
in die Zeltbahn und legte mich in den Graben. Trotz des
Granatendonners schlief ich sofort ein. Um 7 Uhr kam Befehl,
die Kompagnie sollte sich fertig machen, um weiter vorzugehen.
Es war schon helllichter Tag und nun sollten wir
über das freie Gelände? Hellleuchtender Wahnsinn!
Leutnant Appel, unser Kompagnieführer, sah wohl ein,
wie verhängnisvoll die Ausführung dieses Befehles
der Kompagnie werden konnte. Nun war aber auch schon
der Führer einer anderen Kompagnie in unserem Graben.
Der fluchte ganz mörderlich, daß wir noch nicht
abgezogen waren. Der drohte Ltn. Appel, ihn wegen
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Hungertage erleben, als einen solch durstigen Tag, wie es der 22.
Mai 1916 für mich war. Dass Wasser schmeckte so abscheulich,
daß ein Tier es wahrscheinlich nicht gesoffen hätte, wir dagegen
schluckten es gierig herunter. Wie wohl tat es,
wenn einem das kühle Naß durch die eingetrocknete
Kehle rann. Sobald man zum Trinken aufgehört hatte,
merkte man den widerlichen Nachgeschmack, daß man
sich hätte brechen können. Wie wir nämlich am letzten
Tage feststellten, lagen in der Quelle, ziemlich verdeckt,
so daß man sie in der Nacht nicht sehen konnte, zwei Leichen.
Das Leichengift hatte das Wasser verpestet.
Nachdem ich meinen Durst einigermaßen mit diesem widerlichen
Zeug gelöscht hatte, würgte ich auch einige Feldzwiebacke
hinterher. Dann arbeitete ich bis gegen 4 Uhr.
Die Augendeckel klappten von selbst zu. Ich drehte mich
in die Zeltbahn und legte mich in den Graben. Trotz des
Granatendonners schlief ich sofort ein. Um 7 Uhr kam Befehl,
die Kompagnie sollte sich fertig machen, um weiter vorzugehen.
Es war schon helllichter Tag und nun sollten wir
über das freie Gelände? Hellleuchtender Wahnsinn!
Leutnant Appel, unser Kompagnieführer, sah wohl ein,
wie verhängnisvoll die Ausführung dieses Befehles
der Kompagnie werden konnte. Nun war aber auch schon
der Führer einer anderen Kompagnie in unserem Graben.
Der fluchte ganz mörderlich, daß wir noch nicht
abgezogen waren. Der drohte Ltn. Appel, ihn wegen
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Hungertage erleben, als einen solch durstigen Tag, wie es der 22.
Mai 1916 für mich war. Dass Wasser schmeckte so abscheulich,
daß ein Tier es wahrscheinlich nicht gesoffen hätte, wir dagegen
schluckten es gierig herunter. Wie wohl tat es,
wenn einem das kühle Naß durch die eingetrocknete
Kehle rann. Sobald man zum Trinken aufgehört hatte,
merkte man den widerlichen Nachgeschmack, daß man
sich hätte brechen können. Wie wir nämlich am letzten
Tage feststellten, lagen in der Quelle, ziemlich verdeckt,
so daß man sie in der Nacht nicht sehen konnte, zwei Leichen.
Das Leichengift hatte das Wasser verpestet.
Nachdem ich meinen Durst einigermaßen mit diesem widerlichen
Zeug gelöscht hatte, würgte ich auch einige Feldzwiebacke
hinterher. Dann arbeitete ich bis gegen 4 Uhr.
Die Augendeckel klappten von selbst zu. Ich drehte mich
in die Zeltbahn und legte mich in den Graben. Trotz des
Granatendonners schlief ich sofort ein. Um 7 Uhr kam Befehl,
die Kompagnie sollte sich fertig machen, um weiter vorzugehen.
Es war schon helllichter Tag und nun sollten wir
über das freie Gelände? Hellleuchtender Wahnsinn!
Leutnant Appel, unser Kompagnieführer, sah wohl ein,
wie verhängnisvoll die Ausführung dieses Befehles
der Kompagnie werden konnte. Nun war aber auch schon
der Führer einer anderen Kompagnie in unserem Graben.
Der fluchte ganz mörderlich, daß wir noch nicht
abgezogen waren. Der drohte Ltn. Appel, ihn
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Hungertage erleben, als einen solch durstigen Tag, wie es der 22.
Mai 1916 für mich war. Dass Wasser schmeckte so abscheulich,
daß ein Tier es wahrscheinlich nicht gesoffen hätte, wir dagegen
schluckten es gierig herunter. Wie wohl tat es,
wenn einem das kühle Naß durch die eingetrocknete
Kehle rann. Sobald man zum Trinken aufgehört hatte,
merkte man den widerlichen Nachgeschmack, daß man
sich hätte brechen können. Wie wir nämlich am letzten
Tage feststellten, lagen in der Quelle, ziemlich verdeckt,
so daß man sie in der Nacht nicht sehen konnte, zwei Leichen.
Das Leichengift hatte das Wasser verpestet.
Nachdem ich meinen Durst einigermaßen mit diesem widerlichen
Zeug gelöscht hatte, würgte ich auch einige Feldzwiebacke
hinterher. Dann arbeitete ich bis gegen 4 Uhr.
Die Augendeckel klappten von selbst zu. Ich drehte ich
in die Zeltbahn und legte mich in den Graben. Trotz des
Granatendonners schlief ich sofort ein. Um 7 Uhr kam Befehl,
die Kompagnie sollte sich fertig machen, um weiter vorzugehen.
Es war schon helllichter Tag und nun sollten wir
über das freie Gelände? Hellleuchender Wahnsinn!
Leutnant Appel, unser Kompagieführer, sah wohl ein,
wie verhängnisvoll die Ausführung dieses Befehles
der Kompagnie werden konnte. Nun war aber auch schon
der Führer einer anderen Kompagnie in unserem Graben.
Der fluchte ganz mörderlich, daß wir noch nicht
abgezogen waren. Der drohte Ltn. Appel, ihn
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Hungertage erleben, als einen solch durstigen Tag, wie es der 22.
Mai 1916 für mich war. Dass Wasser schmeckte so abscheulich,
daß ein Tier es wahrscheinlich nicht gesoffen hätte, wir dagegen
schluckten es gierig herunter. Wie wohl tat es,
wenn einem das kühle Naß durch die eingetrocknete
Kehle rann. Sobald man zum Trinken aufgehört hatte,
merkte man den widerlichen Nachgeschmack, daß man
sich hätte brechen können. Wie wir nämlich am letzten
Tage feststellten
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Somme
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- 17625 / 200563
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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