Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 74
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10. Mai.
Heute marschierten wir schon um 2.35 Uhr ab. Vom Pionierdepot
unserer Division schleppten wir Rundhölzer, Bohlen und Wellblech
zum Pionierdepot Süd. Dort angekommen, gingen
wir noch einmal zurück, um dieselben Sachen zu holen.
Das erste Mal trug ich mit einem anderen ein Stück Wellblech,
das andere Mal allein 2 lange Bretter. Um ½7 kamen
wir zum zweiten Mal am Pionierpark Süd an. In einem
Laufgraben wurde bis zum Eintritt der Dunkelheit Deckung
genommen. Um 9.20 Uhr nahmen wir verschiedene Sachen
und schleppten sie nach vorn. Ich trug eine Schwelle. Wir
waren noch nicht in dem Laufgraben, als feindliche grüne
und rote Leuchtkugeln, ein Zeichen für deren Artillerie,
in die Höhe gingen. Einzelne Granaten kamen schon
herübergebrüllt. Einige Sekunden später wurden wir
über die Bedeutung der feindlichen Leuchtkugeln vollends
aufgeklärt: Vernichtungsfeuer! Ein furchtbares Feuer
setzte ein. Granaten allen Kalibers kamen heran,
bohrten sich in den Grund, um dann mit einem
fürchterlichen Krach zu bersten. Das ganze Erdreich, vermischt
mit den todbringenden, scharfzackigen Splittern
spritzte hoch und nach allen Seiten. Ich flog sofort, halb freiwillig
und halb gestoßen, in ein sogenanntes „Fuchsloch“,
das gerade an dieser Stelle in der vorderen Grabenwand
sich befand. 5 Mann lagen noch auf mir. Ich konnte
mich nicht regen und bewegen. Der Boden unter mir
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10. Mai.
Heute marschierten wir schon um 2h35 Uhr ab. Vom Pionierdepot
unserer Division schleppten wir Rundhölzer, Bohlen und Well-
blech zum Pionierdepot Süd. Dort angekommen, gingen
wir noch einmal zurück, um dieselben Sachen zu holen.
Das erste Mal trug ich mit einem anderen ein Stück Well-
blech, das andere Mal allein 2 lange Bretter. Um ½7 kamen
wir zum zweiten Mal am Pionierpark Süd an. In einem
Laufgraben wurde bis zum Eintritt der Dunkelheit Deckung
genommen. Um 9h20 Uhr nahmen wir verschiedene Sachen
und schleppten sie nach vorn. Ich trug eine Schwelle. Wir
waren noch nicht in dem Laufgraben, als feindliche grüne
und rote Leuchtkugeln, ein Zeichen für deren Artillerie,
in die Höhe gingen. Einzelne Granaten kamen schon
herübergebrüllt. Einige Sekunden später wurden wir
über die Bedeutung der feindlichen Leuchtkugeln vollends
aufgeklärt: Vernichtungsfeuer! Ein furchtbares Feuer
setzte ein. Granaten allen Kalibers kamen heran,
bohrten sich in den Grund, um dann mit einem
fürchterlichen Krach zu bersten. Das ganze Erdreich, ver-
mischt mit den todbringenden, scharfzackigen Splittern
spritzte hoch und nach allen Seiten. Ich flog sofort, halb frei-
willig und halb gestoßen, in ein sogenanntes „Fuchsloch“,
das gerade an dieser Stelle in der vorderen Grabenwand
sich befand. 5 Mann lagen noch auf mir. Ich konnte
mich nicht regen und bewegen. Der Boden unter mir
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10. Mai.
Heute marschierten wir schon um 2h35 Uhr ab. Vom Pionierdepot
unserer Division schleppten wir Rundhölzer, Bohlen und Well-
blech zum Pionierdepot Süd. Dort angekommen, gingen
wir noch einmal zurück, um dieselben Sachen zu holen.
Das erste Mal trug ich mit einem anderen ein Stück Well-
blech, das andere Mal allein 2 lange Bretter. Um ½7 kamen
wir zum zweiten Mal am Pionierpark Süd an. In einem
Laufgraben wurde bis zum Eintritt der Dunkelheit Deckung
genommen. Um 9h20 Uhr nahmen wir verschiedene Sachen
und schleppten sie nach vorn. Ich trug eine Schwelle. Wir
waren noch nicht in dem Laufgraben, als feindliche grüne
und rote Leuchtkugeln, ein Zeichen für deren Artillerie,
in die Höhe gingen. Einzelne Granaten kamen schon
herübergebrüllt. Einige Sekunden später wurden wir
über die ???tung der feindlichen Leuchtkugeln vollends
aufgeklärt: Vernichtungsfeuer!
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Somme
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- ID
- 17625 / 200541
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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