Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 2, item 55

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S. 78

auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

      - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von Haynecourt

standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

Türen eingedrückt. Bei Sancourt überschritten wir die Strasse

Cambrai - Douai und wurden etwa bei Blécourt

verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


S. 79

   Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

sie zu richtigen Handelsplätzen.


[es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.


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S. 78

auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

      - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von Haynecourt

standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

Türen eingedrückt. Bei Sancourt überschritten wir die Strasse

Cambrai - Douai und wurden etwa bei Blécourt

verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


S. 79

   Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

sie zu richtigen Handelsplätzen.


[es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



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  • April 6, 2017 20:41:37 Rolf Kranz

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

          - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von Haynecourt

    standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Sancourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Blécourt

    verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

       Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.


  • April 6, 2017 20:40:39 Rolf Kranz

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

          - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von Haynecourt

    standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Sancourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

       Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • April 6, 2017 20:39:29 Rolf Kranz

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

          - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von Haynecourt

    standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

       Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • April 6, 2017 20:28:28 Rolf Kranz

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschober. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sein.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    mögen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

          - Doch zurück nach Sauchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende         31.V.1917.

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

       Die Fahrt ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahren grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt ein Foto, dass die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • February 19, 2017 21:25:31 Rolf Kranz

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Indendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantur

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals faselten die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


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    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • January 1, 2017 10:08:19 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Zudendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantut

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals fasellen die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


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    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • January 1, 2017 10:07:27 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Zudendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantut

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals fasellen die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaix eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

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    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • January 1, 2017 10:06:46 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Zudendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantut

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals fasellen die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Roubaise eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt eine Postkarte die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • January 1, 2017 10:06:35 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Zudendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantut

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals fasellen die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Tourcoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Tourcoing bildet mit Lille und Boubaise eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.


    [es folgt eine Postkarte die über die Seite gelegt ist]

    Aufschrift: Deutsche Flugzeugaufnahme der nordfranzösischen Stadt Tourcoing aus 2000m Höhe.



  • January 1, 2017 10:05:37 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen. Den grössten Raubzug unternahm die

    Kompagnie geschlossen, die Zudendantur lieferte für die Pferde

    zu wenig Hafer, so musste zur Selbsthilfe geschritten werden.

    Unser Komp. Führer und der Fahrer Unteroffizier ritten aus, und

    entdeckten einen Haferschoner. In der Nacht wurden die 4

    Packwagen bespannt, mit je 5 Mann bemannt und los gings

    unter nunmehriger Führung des Unteroffiziers, denn der

    Leutnant konnte aus dienstlichen Gründen ja nicht dabei sin.

    Während Posten gegen etwaige Störung sicherten wurden

    die Wagen voll beladen und ab gings abermals - Was

    morgen die Besitzer, oder die betreffende Ortskommandantut

    am andern Morgen gestaunt und geflucht haben.

    - Doch zurück nach Sanchy-Lestrée. Das Wetter war schön,

    die Front ruhig, sodass wir nicht eingesetzt wurden.

    Am 31.V. wurde Befehl zum Packen gegeben. Der kommende

    Marsch führte uns auf Richtung Cambrai. Unweit von

    Maynecourt standen 38cm Langrohre, gesehen haben wir sie nicht,

    nur immer gehört, als wir einen Dorfflecken passierten, der

    den Geschützen vorgelagert war, konnten wir die

    Luftdruckwirkung der Abschüsse beobachten. Fast alle Dächer waren

    teilweise abgedeckt, die Fenster zertrümmert, und selbst oft

    Türen eingedrückt. Bei Passcourt überschritten wir die Strasse

    Cambrai - Douai und wurden etwa bei Bliecourt

    verladen. Abermals fasellen die Paroleschmiede vom Transport

    nach Russland, aber auch diesmal wurde nichts daraus.


    S. 79

    Die Fahr ging straks nach Norden hinauf, über Douai - Lille

    nach Torincoing, einer grossen Fabrikstadt, welche durch die

    Spinnereien in den letzten Jahre grossen Aufschwung erlebt hatte.

    Torineaing bildet mit Lille und Boubaise eine dichtbevölkerte

    Gegend voller Industrie, die Nähe der belgischen Grenze machten

    sie zu richtigen Handelsplätzen.



  • December 31, 2016 10:35:34 Corinna Pichler (AUT)

    S. 78

    auf den Strassen zusammebrachen, wurden beiseite

    geschoben und weiter gings - nur nicht durch Kleinigkeiten

    aufhalten lassen.


    S. 79



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  • 50.211818||3.161676||

    Haynecourt

  • 50.216929||3.192645||

    Sancourt

  • 50.219845||3.211943||

    Blécourt

  • 50.2912494||2.7777485000000297||

    Schlacht von Arras

    ||1
Location(s)
  • Story location Schlacht von Arras
  • Document location Haynecourt
  • Additional document location Sancourt
  • Additional document location Blécourt
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ID
15872 / 168850
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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