Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 114
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bekommen sie nun jedenfalls morgen früh. Vor uns rechts
liegt ein kleines Wäldchen, das ich auf Patrouillen wiederholt
besuchte. Von dort brachte ich von den vielen toten Ruskis
eine Anzahl Gewehre u. massenhaft Munition mit,
mit denen jetzt ein langsames, stetiges Feuer
unterhalten wird.
Ich habe wieder einige Wünsche:
1 Messer, das von der Schputti hat ausgedient. Es gibt
ein Universal-Armeemesser, oder wie das Ding sich nennt.
Stahl groß, aber mit allerlei nützlichen Instrumenten
dran, wie Büchsenöffner, Pfriem, Korkzieher, ein od. zwei
Klingen u.s.w. Wie ich es kenne, hat es hellbraune
Schalen u. ist nicht teuer.
1 Armband für meine kl. Uhr, das alte ist gänzlich
morsch (kl. Damenuhr). Oschen muß ja Bescheid wissen.
1 Riemen für mein Glas. Schmal, um das Glas um
den Hals zu tragen, 3/4 cm breit, Länge ergibt sich wohl
von selbst. Ersatzlunte u. [Feuer]Steine.
So Mutt, nun sage bitte nicht, ja wenn er was
haben will, dann kann er gleich einen langen Brief
schreiben ! Heute ist aber endlich mal anständiges Wetter u.
die Stellung leidlich ausgebaut. Es wird Zeit, daß wir
uns mal wieder ordentlich säubern können ( seit
Slawogara Nowa nicht möglich gewesen) u. frische Wäsche
anziehen, ich muß beim Schreiben mit der Hand mal
...rechte Seite
hier u. mal dorthin fahren, um etwas Lästiges auf
den Sprung zu bringen. Solltet Ihr Dombrowa nicht
auf der Karte finden, dann geht von Obrytte nach
Südosten auf den gr. Sumpf zu, an den sich unser
linker Flügel (i.R. 94) anlehnt. Gestern kam Ersatz
für uns. Euch alle grüßt herzlichst
Euer Walther.
187. Brief an die Eltern.
Grudek, 30. VII.15.
Liebe Eltern !
Heute Ruhetag, das heißt von nachts 1 Uhr bis
nachmittags 5, dazwischen noch Gewehr- u. Löhnungsappell.
Heute bekomme ich auch endlich das Postgeld ausbezahlt.
Mein Putzer ist krank geworden u. ist mir
mit sämtlichem Putzzeug, hauptsächlich Schuhcrem,
durchgebrannt. Wäre dankbar, wenn Ihr mir etliche nicht
zu kleine Schachteln fetthaltigen hellbraunen Crem u.
eine kleine Auftragbürste schicken würdet. Und dann
Lausemittel ! Ich glaube, je mehr es stinkt, desto besser.
Wenn wir mal ein paar Stunden pennen können,
haben wir eine Scheune, in der einige Tage zuvor
Ruski war. Da schnappt man sicher was, dann vermehrt
sich die Bande mit unglaublicher Schnelligkeit,
Flöhe, Läuse, Wanzen, alles da ! Da wir vorläufig
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Obryte
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Coswig (bei Dresden)
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Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Obryte
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- 2656 / 33721
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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