Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 145

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nichts wissen wollte. Ich legte mich deshalb wieder in den Graben

und schlief. Nach einiger Zeit wurde ich wach: Hans, willst du

nicht mit? Auf meine Frage, was denn los sei, erfuhr ich,

daß Leutnant Scharffe schon mit ein paar Leuten zurückgegangen

sei und uns befohlen habe, auch zurückzugehen.

Von dem ganzen Zug waren nur noch 3 Mann meiner

Truppe vorhanden, außerdem noch ein Maschinengewehr

mit dem erwähnten Unteroffizier und 2 Mann. Jetzt meldete

sich auch der Verwundete. Wir konnten ihn unmöglich

liegen lassen. Schnell wurde er notdürftig verbunden und

dann trugen wir ihn abwechselnd mit samt dem M.G.

zurück. Die Maschinengewehrleute, die vom Rgt. 206 waren,

gingen zu ihrem Regt. zurück. Wir 4 Mann kamen mit

dem Verwundeten in den Hohlweg, in dem wir am vergangenen

Tage gelegen hatten. Dort fanden wir auch 

die Essenholer, die in der Nacht vorher fortgeschickt worden

waren. Trotz des großen Hungers wollte  mir die kalte Reissuppe

nicht schmecken. Das Brot war vollständig durchnäßt.

Nur der kalte Kaffee sagte mir zu. Kurz darauf kam Ltn.

Scharffe durch den Graben, bei dem wir uns meldeten.

Er befahl uns, dort auf ihn zu warten, er wolle zum

Bataillonsgefechtsstand. Nach einer geraumen Zeit, wir

waren schon eingeschlafen, hörte ich meinen Namen rufen.

An dem Tonfall merke ich sofort, daß meine Ahnung, sogleich

wieder nach vorn zu gehen, mich nicht betrogen hatte.

Feldwebel Backes, der am Abend den verwundeten Hauptmann 

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nichts wissen wollte. Ich legte mich deshalb wieder in den Graben

und schlief. Nach einiger Zeit wurde ich wach: Hans, willst du

nicht mit? Auf meine Frage, was denn los sei, erfuhr ich,

daß Leutnant Scharffe schon mit ein paar Leuten zurückgegangen

sei und uns befohlen habe, auch zurückzugehen.

Von dem ganzen Zug waren nur noch 3 Mann meiner

Truppe vorhanden, außerdem noch ein Maschinengewehr

mit dem erwähnten Unteroffizier und 2 Mann. Jetzt meldete

sich auch der Verwundete. Wir konnten ihn unmöglich

liegen lassen. Schnell wurde er notdürftig verbunden und

dann trugen wir ihn abwechselnd mit samt dem M.G.

zurück. Die Maschinengewehrleute, die vom Rgt. 206 waren,

gingen zu ihrem Regt. zurück. Wir 4 Mann kamen mit

dem Verwundeten in den Hohlweg, in dem wir am vergangenen

Tage gelegen hatten. Dort fanden wir auch 

die Essenholer, die in der Nacht vorher fortgeschickt worden

waren. Trotz des großen Hungers wollte  mir die kalte Reissuppe

nicht schmecken. Das Brot war vollständig durchnäßt.

Nur der kalte Kaffee sagte mir zu. Kurz darauf kam Ltn.

Scharffe durch den Graben, bei dem wir uns meldeten.

Er befahl uns, dort auf ihn zu warten, er wolle zum

Bataillonsgefechtsstand. Nach einer geraumen Zeit, wir

waren schon eingeschlafen, hörte ich meinen Namen rufen.

An dem Tonfall merke ich sofort, daß meine Ahnung, sogleich

wieder nach vorn zu gehen, mich nicht betrogen hatte.

Feldwebel Backes, der am Abend den verwundeten Hauptmann 


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  • May 16, 2017 21:38:35 Beate Jochem

    nichts wissen wollte. Ich legte mich deshalb wieder in den Graben

    und schlief. Nach einiger Zeit wurde ich wach: Hans, willst du

    nicht mit? Auf meine Frage, was denn los sei, erfuhr ich,

    daß Leutnant Scharffe schon mit ein paar Leuten zurückgegangen

    sei und uns befohlen habe, auch zurückzugehen.

    Von dem ganzen Zug waren nur noch 3 Mann meiner

    Truppe vorhanden, außerdem noch ein Maschinengewehr

    mit dem erwähnten Unteroffizier und 2 Mann. Jetzt meldete

    sich auch der Verwundete. Wir konnten ihn unmöglich

    liegen lassen. Schnell wurde er notdürftig verbunden und

    dann trugen wir ihn abwechselnd mit samt dem M.G.

    zurück. Die Maschinengewehrleute, die vom Rgt. 206 waren,

    gingen zu ihrem Regt. zurück. Wir 4 Mann kamen mit

    dem Verwundeten in den Hohlweg, in dem wir am vergangenen

    Tage gelegen hatten. Dort fanden wir auch 

    die Essenholer, die in der Nacht vorher fortgeschickt worden

    waren. Trotz des großen Hungers wollte  mir die kalte Reissuppe

    nicht schmecken. Das Brot war vollständig durchnäßt.

    Nur der kalte Kaffee sagte mir zu. Kurz darauf kam Ltn.

    Scharffe durch den Graben, bei dem wir uns meldeten.

    Er befahl uns, dort auf ihn zu warten, er wolle zum

    Bataillonsgefechtsstand. Nach einer geraumen Zeit, wir

    waren schon eingeschlafen, hörte ich meinen Namen rufen.

    An dem Tonfall merke ich sofort, daß meine Ahnung, sogleich

    wieder nach vorn zu gehen, mich nicht betrogen hatte.

    Feldwebel Backes, der am Abend den verwundeten Hauptmann 

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    Somme

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17625 / 200612
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Alexandra Bloch Pfister
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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