Kriegstagebuch 2 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 103
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noch etwas erkennen. Zunächst galt es, die Leichen
frei zu bekommen, eine mühselige Arbeit,da man
die Leichen auch möglichst schonungsvoll behandeln
wollte. Als wir das endlich erreicht hatten, nahmen
wir ihnen Brieftaschen und Wertsache ab, die wir
getrennt in Zwiebackbeutel packten, um sie auf
diese Weise vollzählig durch die Kompagnie den
Angehörigen zustellen zu können. Ich knöpfte einem,
entweder Pürschel oder Lehr, den Rock auf der Brust
auf, um die Brieftasche zu bekommen. Die Brust war
noch ganz warm und feucht. Dann holte ich aus
der Uhrtasche die Uhr heraus. Wieder war alles ganz
feuchtklebrig und warm. Mir wurde es schon etwas
eigenartig zu Mute. Da ging eine Leuchtkugel hoch,
und ich sah, daß meine ganze Hand von dickem
Blut bedeckt war. Eine Gänsehaut lief mir über
den Rücken. Doch ich biß auf die Zähne. Von dem
Augenblicke an kannte ich keine Scheu mehr vor
Toten, selbst den gräßlich verstümmelsten (sic) nicht. Dann
mußte ich den Toten auf die Seite legen und die anderen
Taschen untersuchen. Nachdem wir von allen Toten
die Wertsachen hatten, nahmen wir sie und trugen sie
in ein Granatloch. Sie mit Erde zu bedecken, wäre
unmöglich gewesen. Dazu hatten wir erstens keine
Zeit und zweitens wäre es auch zwecklos gewesen,
weil tagsüber die Granaten wieder den ganzen Boden
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noch etwas erkennen. Zunächst galt es, die Leichen
frei zu bekommen, eine mühselige Arbeit,da man
die Leichen auch möglichst schonungsvoll behandeln
wollte. Als wir das endlich erreicht hatten, nahmen
wir ihnen Brieftaschen und Wertsache ab, die wir
getrennt in Zwiebackbeutel packten, um sie auf
diese Weise vollzählig durch die Kompagnie den
Angehörigen zustellen zu können.Ich knöpfte einem,
entweder Pürschel oder Lehr, den Rock auf der Brust
auf, um die Brieftasche zu bekommen. Die Brust war
noch ganz warm und feucht. Dann holte ich aus
der Uhrtasche die Uhr heraus. Wieder war alles ganz
feuchtklebrig und warm. Mir wurde es schon etwas
eigenartig zu Mute. Da ging eine Leuchtkugel hoch,
und ich sah, daß meine ganze Hand von dickem
Blut bedeckt war. Eine Gänsehaut lief mir über
den Rücken. Doch ich biß auf die Zähne. Von dem
Augenblicke an kannte ich keine Scheu mehr vor
Toten, selbst den gräßlich verstümmelsten nicht. Dann
mußte ich den Toten auf die Seite legen und die anderen
Taschen untersuchen. Nachdem wir von allen Toten
die Wertsachen hatten, nahmen wir sie und trugen sie
in ein Granatloch. Sie mit Erde zu bedecken, wäre
unmöglich gewesen. Dazu hatten wir erstens keine
Zeit und zweitens wäre es auch zwecklos gewesen,
weil tagsüber die Granaten wieder den ganzen Boden
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noch etwas erkennen. Zunächst galt es, die Leichen
frei zu bekommen, eine mühselige Arbeit,da man
die Leichen auch möglichst schonungsvoll behandeln
wollte. Als wir das endlich erreicht hatten, nahmen
wir ihnen Brieftaschen und Wertsache ab, die wir
getrennt in Zwiebackbeutel packten, um sie auf
diese Weise vollzählig durch die Kompagnie den
Angehörigen zustellen zu können.Ich knöpfte einem,
entweder Pürschel oder Lehr den Rock auf der Brust
auf, um die Brieftasche zu bekommen. Die Brust war
noch ganz warm und feucht. Dann holte ich aus
der Uhrtasche die Uhr heraus. Wieder war alles ganz
feuchtklebrig und warm. Mir wurde es schon etwas
eigenartig zu Mute. Da ging eine Leuchtkugel hoch,
und ich sah, daß meine ganze Hand von dickem
Blut bedeckt war. Eine Gänsehaut lief mir über
den Rücken. Doch ich biß auf die Zähne. Von dem
Augenblicke an kannte ich keine Scheu mehr vor
Toten, selbst den gräßlich verstümmelsten nicht. Dann
mußte ich den Toten auf die Seite legen und die anderen
Taschen untersuchen. Nachdem wir von allen Toten
die Wertsachen hatten, nahmen wir sie und trugen sie
in ein Granatloch. Sie mit Erde zu bedecken, wäre
unmöglich gewesen. Dazu hatten wir erstens keine
Zeit und zweitens wäre es auch zwecklos gewesen,
weil tagsüber die Granaten wieder den ganzen Boden
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noch etwas erkennen. Zunächst galt es, die Leichen
frei zu bekommen, eine mühselige Arbeit,da man
die Leichen auch möglichst schonungsvoll behandeln
wollte. Als wir das endlich erreicht hatten, nahmen
wir ihnen Brieftaschen und Wertsache ab, die wir
getrennt in Zwiebackbeutel packten, um sie auf
diese Weise vollzählig durch die Kompagnie den
Angehörigen zustellen zu können.Ich knöpfte einem,
entweder Pürschel oder Lehr den Rock auf der Brust
auf, um die Brieftasche zu bekommen. Die Brust war
noch ganz warm und feucht. Dann holte ich aus
der Uhrtasche die Uhr heraus. Wieder war alles ganz
feuchtklebrig und warm. Mir wurde es schon etwas
eigenartig zu Mute. Da ging eine Leuchtkugel hoch,
und ich sah, daß meine ganze Hand von dickem
Blut bedeckt war. Eine Gänsehaut lief mir über
den Rücken. Doch ich biß auf die Zähne. Von dem
Augenblicke an kannte ich keine Scheu mehr vor
Toten, selbst den gräßlich verstümmelsten nicht. Dann
mußte ich den Toten auf die Seite legen und die anderen
Taschen untersuchen
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noch etwas erkennen. Zunächst galt es, die Leichen
frei zu bekommen, eine mühselige Arbeit,da man
die Leichen auch möglichst schonungsvoll behandeln
wollte. Als wir das endlich erreicht hatten, nahmen
wir ihnen Brieftaschen und Wertsache ab, die wir
getrennt in Zwiebackbeutel packten
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Somme
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- 17625 / 200570
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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