Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 84

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S. 155

war nirgends zu entdecken, auch ihn haben die Kanonen

der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

Feldern ringsherum, ähnlich sah es im Schlosspark aus.

Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

Brunnenwasser, Salz und Eiern. Eine Weinflasche diente

zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Waschfass

aus Emaille - oder Badewanne - diente als Kochgefäss

für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

Nudeln dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswars,

Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


S. 156

für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang Omeletts

mit Muskateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

Jeschka Kostproben hingeschickt. -

      Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pour le mérite), welcher uns aus

dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

verschoben, Schloss Eswars liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

im anderen Keller 30cm über Wasser.

      Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss                                5.X.

und zogen zur Canalbrücke Eswars. Ein einziges Haus

beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

war ich auf Posten mit meinem M.G.

      Am 6. X. weiter zurück am Canal bis Thun St.                                            6.X.

Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

Unteroffizieren, welche g.v. waren (garnisionsdienstfähig). Alle

Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,


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S. 155

war nirgends zu entdecken, auch ihn haben die Kanonen

der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

Feldern ringsherum, ähnlich sah es im Schlosspark aus.

Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

Brunnenwasser, Salz und Eiern. Eine Weinflasche diente

zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Waschfass

aus Emaille - oder Badewanne - diente als Kochgefäss

für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

Nudeln dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswars,

Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


S. 156

für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang Omeletts

mit Muskateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

Jeschka Kostproben hingeschickt. -

      Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pour le mérite), welcher uns aus

dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

verschoben, Schloss Eswars liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

im anderen Keller 30cm über Wasser.

      Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss                                5.X.

und zogen zur Canalbrücke Eswars. Ein einziges Haus

beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

war ich auf Posten mit meinem M.G.

      Am 6. X. weiter zurück am Canal bis Thun St.                                            6.X.

Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

Unteroffizieren, welche g.v. waren (garnisionsdienstfähig). Alle

Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,



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  • April 14, 2017 09:41:16 Rolf Kranz

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihn haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es im Schlosspark aus.

    Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

    zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

    Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

    ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

    bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

    sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

    ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

    mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

    Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

    Brunnenwasser, Salz und Eiern. Eine Weinflasche diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

    Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

    über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

    fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Waschfass

    aus Emaille - oder Badewanne - diente als Kochgefäss

    für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

    Nudeln dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

    dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

    recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

    Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswars,

    Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


    S. 156

    für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang Omeletts

    mit Muskateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

    Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

    Jeschka Kostproben hingeschickt. -

          Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

    vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pour le mérite), welcher uns aus

    dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

    verschoben, Schloss Eswars liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

    Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

    Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

    im anderen Keller 30cm über Wasser.

          Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss                                5.X.

    und zogen zur Canalbrücke Eswars. Ein einziges Haus

    beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

    und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

    Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

    Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

    überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

    war ich auf Posten mit meinem M.G.

          Am 6. X. weiter zurück am Canal bis Thun St.                                            6.X.

    Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

    wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

    Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

    Unteroffizieren, welche g.v. waren (garnisionsdienstfähig). Alle

    Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,


  • March 5, 2017 12:47:08 Rolf Kranz

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihm haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es im Schlosspark aus.

    Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

    zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

    Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

    ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

    bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

    sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

    ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

    mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

    Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

    Brunnenwasser, Salz und Eiern. Eine Weinflasche diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

    Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

    über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

    fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Waschfass

    aus Emaille - oder Badewanne - diente als Kochgefäss

    für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

    Nudeln dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

    dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

    recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

    Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswars,

    Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


    S. 156

    für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang Omletts

    mit Muskateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

    Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

    Jeschka Kostproben hingeschickt. -

               Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

    vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pour le mérite), welcher uns aus

    dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

    verschoben, Schloss Eswars liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

    Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

    Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

    im anderen Keller 30cm über Wasser.

    Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss

    und zogen zur Canalbrücke Eswars. Ein einziges Haus

    beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

    und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

    Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

    Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

    überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

    war ich auf Posten mit meinem M.G.

               Am 6. X. weiter zurück am Canal bis Thun St.

    Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

    wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

    Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

    Unteroffizieren, welche g.v. waren (garnisionsdienstfähig). Alle

    Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,



  • March 5, 2017 12:46:53 Rolf Kranz
  • January 30, 2017 21:37:10 Corinna Pichler (AUT)

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihm haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es ein Schlosspark aus.

    Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

    zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

    Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

    ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

    bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

    sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

    ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

    mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

    Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

    Brunnenwasser, Salz und Eiern . Eine Weinflasche diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

    Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

    über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

    fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Wasetfass

    aus Emaille - oder Rockwanne - diente als Kochgefäss

    für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

    Nächte dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

    dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

    recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

    Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswass,

    Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


    S. 156

    für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang OMletts

    mit Mushateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

    Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

    Jeschka Kostproben hingeschickt. -

    Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

    vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pier le nuvite), welcher uns aus

    dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

    verschoben, Schloss Eswass liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

    Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

    Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

    im anderen Keller 30cm über Wasser.

    Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss

    und zogen zur Canalbrücke Eswass. Ein einziges Haus

    beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

    und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

    Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

    Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

    überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

    war ich auf Posten mit meinem M.G.

    Am 6.X. weiter zurück am Canal bis Thun St.

    Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

    wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

    Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

    Unteroffizieren, welche g.v. waren (garnisionsdienstfähig). Alle

    Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,



  • January 30, 2017 21:37:07 Corinna Pichler (AUT)

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihm haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es ein Schlosspark aus.

    Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

    zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

    Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

    ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

    bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

    sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

    ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

    mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

    Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

    Brunnenwasser, Salz und Eiern . Eine Weinflasche diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

    Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

    über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

    fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Wasetfass

    aus Emaille - oder Rockwanne - diente als Kochgefäss

    für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

    Nächte dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

    dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

    recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

    Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswass,

    Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


    S. 156

    für die Komp.: Einfach Hasenbraten. Dritter Gang OMletts

    mit Mushateller Wein. - Zigaretten Zigarren Obst. -

    Das Menu war pikfein. - Getreulich hatten wir dem Zug

    Jeschka Kostproben hingeschickt. -

    Am Abend kam die Wache - und - ein Hauptmann

    vom 2. Garde Res. Regt. (mit Pier le nuvite), welcher uns aus

    dem Schloss verdrängen wollte, die Abschnitte hätten sich

    verschoben, Schloss Eswass liegt im Bereich des 2. Garde Res. Regt.

    Für die Nacht blieben wir jedoch im Keller. Die paar

    Leute vom 2. G.R.R. hockten auf Stühlen oder Gestellen

    im anderen Keller 30cm über Wasser.

    Am 5.X. 9 Uhr morgens räumten wir unser Schloss

    und zogen zur Canalbrücke Eswass. Ein einziges Haus

    beherbergte nun die ganze Komp., ferner eine Gruppe Pioniere

    und Infanterie. Ich hatte Posten auf dem anderen Ufer.

    Auch hier war alles zur Sprengung vorbereitet - kleine

    Bretterstege lagen bereit um den Canal später noch

    überschreiten zu können. Am Tage nichts besonderes, des Nachts

    war ich auf Posten mit meinem M.G.

    Am 6.X. weiter zurück am Canal bis Thun St.

    Martin. Hier hatten wir Canalposten. Alle paar Meter

    wurden die MGs in die Hecken eingebaut. Es kam

    Ersatz für die Division, geführt von Feldwebeln und

    Unteroffizieren, welche g.v. waren (arnisionsdienstfähig). Alle

    Mann mit Kisten und Kasten und Paketen beladen,



  • January 30, 2017 21:31:31 Corinna Pichler (AUT)

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihm haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren im Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es ein Schlosspark aus.

    Auch hier waren die Wege oder Rasenstücke stellenweise

    zerwühlt. Die Morgenarbeit war nun ein opulentes

    Mahl zu bereiten. Die Hühner wurden gerupft und

    ausgenommen, ich bearbeitete das Kaninchen wie ich es

    bei Muttern gesehen hatte. Da wir noch Eier fanden,

    sollten Nudeln gemacht werden. Die Tischplatte bildete

    ein grosser Spiegel aus der Mühle, der zuerst mit nicht

    mehr ganz sauberen Taschentüchern gereinigt wurde.

    Ein Einjähriger knetete dann den Teig aus Mehl,

    Brunnenwasser, Salz und Eiern . Eine Weinflasche diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken diente

    zum Ausrollen des Teiges, mittels einer starken mit

    Drähten durchzogenen Glasplatte wurden die Nudeln

    über offenem Feuer getrocknet, - zur besseren Würze

    fielen sie erst nochmal in die Küche: - Ein Wasetfass

    aus Emaille - oder Rockwanne - diente als Kochgefäss

    für die beiden Hühner, als sie weich waren kamen die

    Nächte dazu. - Das Kaninchen wurde gebraten, aus

    dem restlichen Mehl wurden zunächst erst mal noch

    recht fette Omeletts bereitet. Das Mahl konnte beginnen.

    Erster Gang - Hühnerfleisch mit Nudelsuppe a la Eswass,

    Zweiter Gang für die Offizier gebratene Leber und Hasenkeule


    S. 156



  • January 29, 2017 18:51:36 Corinna Pichler (AUT)

    S. 155

    war nirgends zu entdecken, auch ihn haben die Kanonen

    der Verbündeten Engländer von Hab und Gut vertrieben,

    grosse Trichter waren ins Garten und in den saftigen

    Feldern ringsherum, ähnlich sah es ein Schlosspark aus.


    S. 156


Description

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  • 50.2196799||3.268315||

    Eswars

  • 50.224495||3.296122||

    Thun-Saint-Martin

Location(s)
  • Document location Eswars
  • Additional document location Thun-Saint-Martin
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ID
15873 / 169055
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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