Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 43
Transcription
Transcription history
-
23/I 18
Mein Herzenstrautli, nun ist doch der
schwere Augenblick gekommen, wo ich
Dir schreiben muss, dass unser naher
Abmarsch bevorsteht. Seit heute befin-
den wir uns in erhöhter Marschbereit-
schaft. Von übermorgen ab können
wir verladen werden, doch kann sich
unser Abmarsch auch noch eine halbe
oder ganze Woche länger hinziehen.
Jetzt beginnt für Dich eine schwere
Zeit. Vielleicht sind gerade die nächsten
Wochen die allerschwersten. Denn viel
hängt ja von der Frontstelle ab, an die
wir kommen. Ist und bleibt sie ruhig,
so ähneln die Verhältnisse wieder mehr
dem Osten. In grossem Masse wird auch
Deine Sorge abhängig sein von dem Bild,
das ich selber im Westen von den Gefahren
erhalte und das doch vorläufig noch recht
right page
unbestimmt ist.
Das eine verspreche ich Dir noch einmal
mit allem überströmenden Liebhaben,
mit aller schmerzlichen Sorge, die ich
für meine 4 Menschen empfinde, dass
ich mich in jeder Weise vorsehen werde,
dass ich nichts unternehmen werde,
was ausserhalb meiner dienstlichen Ob-
liegenheiten liegt.
Möchte ich Dir bald schreiben können, dass
wir unsere gut gedeckten Beobachtungs-
stände mit Stollen haben, dass wir unsere
Beobachtung bei Nacht ruhig besetzen können.
Meine ehemaligen Kameraden Stieghorst
und Rohde haben das Ende der Schlacht
bei Cambrai mitgemacht und es doch
ganz gut getroffen gehabt.
Übrigens ist es auch nicht ausgeschlossen,
dass wir zunächst in Reserve kommen.
-
23/I 18
Mein Herzenstrautli, nun ist doch der
schwere Augenblick gekommen, wo ich
Dir schreiben muss, dass unser naher
Abmarsch bevorsteht. Seit heute befinden
wir uns in erhöhter Marschbereitsschaft.
Von übermorgen ab können
wir verladen werden, doch kann sich
unser Abmarsch auch noch eine halbe
oder ganze Woche länger hinziehen.
Jetzt beginnt für Dich eine schwere
Zeit. Vielleicht sind gerade die nächsten
Wochen die allerschwersten. Denn viel
hängt von der Frontstelle ab, an die
wir kommen. Ist und bleibt sie ruhig,
so ähneln die Verhältnisse wieder mehr
dem Osten. In grossem Masse wird auch
Deine Sorge abhängig sein von dem Bild,
das ich selber im Westen von den Gefahren
erhalte und das doch vorläufig noch recht
... rechte Seite
unbestimmt ist.
Das eine verspreche ich Dir noch einmal
mit allem überströmenden Liebhaben,
mit aller schmerzlichen Sorge, die ich
für meine 4 Menschen empfinde, dass
ich mich in jeder Weise versehen werde,
dass ich nichts unternehmen werde,
was ausserhalb meiner dienstlichen
Obliegenheiten liegt.
Möchte ich Dir bald schreiben können, dass
wir unsere gut gedeckten Beobachtungsstände
mit Stollen haben, dass wir usnere
Beobachtung bei Nacht ruhig besetzen können.
Meine ehemaligen Kameraden Stieghorst
und Rohde haben das Ende der Schlacht
bei Cambrai mitgemacht und es doch
ganz gut getroffen gehabt.
Übrigens ist es auch nicht ausgeschlossen,
dass wir zunächst in Reserve kommen.
-
23/I 18
Mein Herzenstrautli, nun ist doch der
schwere Augenblick gekommen, wo ich
Dir schreiben muss, dass unser naher
Abmarsch bevorsteht. Seit heute befinden
wir uns in erhöhter Marschbereitsschaft.
Von übermorgen ab können
wir verladen werden, doch kann sich
unser Abmarsch auch noch eine halbe
oder ganze Woche länger hinziehen.
Jetzt beginnt für Dich eine schwere
Zeit. Vielleicht sind gerade die nächsten
Wochen die allerschwersten. Denn viel
hängt von der Frontstelle ab, an die
wir kommen. Ist und bleibt sie ruhig,
so ähneln die Verhältnisse wieder mehr
dem Osten. In grossem Masse wird auch
Deine Sorge abhängig sein von dem Bild,
das ich selber im Westen von den Gefahren
erhalte und das doch vorläufig noch recht
... rechte Seite
unbestimmt ist.
Das eine verspreche ich Dir noch einmal
mit allem überströmenden Liebhaben
Description
Save descriptionLocation(s)
- ID
- 842 / 4340
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
January 23, 1918
Login to edit the languages
- Deutsch
Login to edit the fronts
- Balkans
- Eastern Front
- Western Front
Login to add keywords
Login to leave a note