Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 42
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bringt. Jetzt, wo das Wetter
die Natur so viel tiefer macht,
werde ich diese Gelegenheit
benutzen, um von Coblenz viel
hinauszuwandern. Mit mei-
nen Quartierwirten bin ich
wöchentlich 1-2 mal abends
zusammen. Es plaudert sich
mit ihnen ganz anregend
bei gutem Wein und guten
Cigarren. Dass ich gerade hier in
Deutschland von einer gewissen seelischen
Müdigkeit beherrscht werde, die grös-
ser ist als im Felde, wirst du aus mei-
nen Briefen gemerkt haben. Das erklärt,
sich ja aber von selbst aus den Widersprüchen des Daseins.
Mein Herzenstrautli, mein ganzes volles
Glück, wie werde ich gleich Hand in Hand mit dir hinaus-
gehen, dich in Gedanken tausendmal küssen. Mein
Trautli, ich bin nur
Du.
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21/I 18
Mein Herzenstrautli, mein Lieber, Lieber,
hier ist alles beim Alten. Das Frühlings-
wetter hält an, es ist unglaublich warm
geworden. Ich kann es jetzt mit dir emp-
finden, wie schmerzlich tief es ist, den
Frühling in der Heimat zu erleben. Die
Müdigkeit, die ich empfinde, ist wahr-
scheinlich zum Teil die Frühlingsmüdigkeit,
die ich jeden Frühling erlebe.
Draussen blühen die Haselnüsse. Die
Vögel singen. Wunderbar tief ist der Blick
vom Ehrenbreitstein. Der M.G. Kursus
dient der Fliegerabwehr.
In diesen Tagen tritt Urlaubssperre ein.
Da wir vorläufig noch nicht Marschbereitschaft
zu melden brauchen, muss es sich wohl um An-
transport von Material etc. handeln.
Mein Helenelieb, mein unendlich liebes Trautli,
ich küsse dich tausendmal in unendlicher Nähe,
Dein Reinholdich.
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bringt. Jetzt, wo das Wetter
die Natur so viel tiefer macht,
werde ich diese Gelegenheit
benutzen, um von Cobleny viel
hinauszuwandern. Mit meinen
Quartiermeistern bin ich
wöchentlich 1-2 mal abends
zusammen. Es plaudert sich
mit ihnen ganz anregend
bei gutem Wein und guten
Zigarren. Dass ich gerade hier
in Deutschland von einer gewissen seelischen
Müdigkeit beherrscht werde, die
größer ist als im Felde, wirst Du aus meinen
Briefen gemerkt haben. Das erklärt
sich ja aber von selsbt aus dem Widersprüchen ...
Mein Herzenstrautli, mein ganzes volles
Glück, wie werde ich gleich Hand in Hand mit Dir hinaus
gehen, Dich in Gedanken tausendmal küssen.
Mein Trautli, ich bin nur Du.
... Rechte Seite
21/I. 18
Mein Herzenstrautli, mein Liebes, Liebes
hier ist alles beim Alten. Das Frühlings
wetter hält an, es sit unglaublich warm
geworden. Ich kann jetzt mit Dir empfingen,
wie schmerzlich tief es ist,
den Frühling in der Heimat zu erleben. Die
Müdigkeit, die ich empfinde, ist
wahrscheinlich zum Teil die Frühlingsmüdigkeit,
die ich jeden Frühling erlebe.
Draussen blühen die Haselnüsse. Die
Vögel singen. Wunderbar tief ist der Blick
vom Ehrenbreitstein. Der. M.G. Kursus
dient der Fliegerabwehr.
In diesen Tagen tritt Urlaubssperre ein.
Da wir vorläufig noch nicht Marschbereitschaft
zu melden brauchen, muss es sich wohl um An-
transport von Material etc. handeln.
Mein Helenelieb, mein unendlich liebes Trautli,
ich küsse Dich tausendmal in unendlicher Nähe.
Dein Reinholdich.
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bringt. Jetzt, wo das Wetter
die Natur so viel tiefer macht,
werde ich diese Gelegenheit
benutzen, um von Cobleny viel
hinauszuwandern. Mit meinen
Quartiermeistern bin ich
wöchentlich 1-2 mal abends
zusammen. Es plaudert sich
mit ihnen ganz anregend
bei gutem Wein und guten
Zigarren. Dass ich gerade hier
in Deutschland von einer gewissen seelischen
Müdigkeit beherrscht werde, die
größer ist als im Felde, wirst Du aus meinen
Briefen gemerkt haben. Das erklärt
sich ja aber von selsbt aus dem Widersprüchen ...
Mein Herzenstrautli, mein ganzes volles
Glück, wie werde ich gleich Hand in Hand mit Dir hinaus
gehen, Dich in Gedanken tausendmal küssen.
Mein Trautli, ich bin nur Du.
... Rechte Seite
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- ID
- 842 / 4339
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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