Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 24

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20/XII 17

Mein Trautli, liebes liebes Trautli, wie bin ich

bei dir, bei unsern kleinen Kinderchen. Ob

es mit Hellmut nicht bald besser werden

will? Richtige Sorge habe ich eigentlich

noch nicht, aber trotzdem wünsche ich all-

mählich sehr, dass  Gockgock Mi (= Kindersprache??)  das Rich-

tige findet.

Hier geht des Dienstes u. des Vergnügens e-

wig gleichgestellte Uhr. Wäre es Sommer,

so wäre es viel tiefer hier. Aber bis heute

war das Wetter unsichtig. Jetzt ist

leichter, klarer, schneeloser Frost ein-

getreten u. es wäre schön auf die

Höhen zu wandern, wenn mein Bein

mir das erlaubte. So bleibt ausserhalb

des gewohnten Betriebs mit den  Kameraden

nur Koblenz, das zwar Kaffee, Kuchen u. gu-

tes verhältn.(ismäßig) billiges Essen zu bieten

hat, an wirklich tiefem aber nur der


 right page 

Rhein, der mir jedesmal ein unver-

gessliches Erleben gibt.

Ich kann jetzt schon schnell u.

lange laufen. Ein gewisser Schmerz

u. etwas Humpeln ist aber geblieben,

so dass ich zum Bataillonsarzt gehen

will, den wir endlich - seit gestern! -

besitzen.

Mein Tapferchen, liebes liebes,

unsagbar liebes Tapferchen, ich kniee

vor dir und küsse deine Hände, dei-

ne Füsse, ich fühle deine Nähe,

bin selbst nur

Du.

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20/XII 17

Mein Trautli, liebes liebes Trautli, wie bin ich

bei dir, bei unsern kleinen Kinderchen. Ob

es mit Hellmut nicht bald besser werden

will? Richtige Sorge habe ich eigentlich

noch nicht, aber trotzdem wünsche ich all-

mählich sehr, dass  Gockgock Mi (= Kindersprache??)  das Rich-

tige findet.

Hier geht des Dienstes u. des Vergnügens e-

wig gleichgestellte Uhr. Wäre es Sommer,

so wäre es viel tiefer hier. Aber bis heute

war das Wetter unsichtig. Jetzt ist

leichter, klarer, schneeloser Frost ein-

getreten u. es wäre schön auf die

Höhen zu wandern, wenn mein Bein

mir das erlaubte. So bleibt ausserhalb

des gewohnten Betriebs mit den  Kameraden

nur Koblenz, das zwar Kaffee, Kuchen u. gu-

tes verhältn.(ismäßig) billiges Essen zu bieten

hat, an wirklich tiefem aber nur der


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Rhein, der mir jedesmal ein unver-

gessliches Erleben gibt.

Ich kann jetzt schon schnell u.

lange laufen. Ein gewisser Schmerz

u. etwas Humpeln ist aber geblieben,

so dass ich zum Bataillonsarzt gehen

will, den wir endlich - seit gestern! -

besitzen.

Mein Tapferchen, liebes liebes,

unsagbar liebes Tapferchen, ich kniee

vor dir und küsse deine Hände, dei-

ne Füsse, ich fühle deine Nähe,

bin selbst nur

Du.


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  • September 10, 2017 10:58:42 Eva Anna Welles (AUT)

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    20/XII 17

    Mein Trautli, liebes liebes Trautli, wie bin ich

    bei dir, bei unsern kleinen Kinderchen. Ob

    es mit Hellmut nicht bald besser werden

    will? Richtige Sorge habe ich eigentlich

    noch nicht, aber trotzdem wünsche ich all-

    mählich sehr, dass  Gockgock Mi (= Kindersprache??)  das Rich-

    tige findet.

    Hier geht des Dienstes u. des Vergnügens e-

    wig gleichgestellte Uhr. Wäre es Sommer,

    so wäre es viel tiefer hier. Aber bis heute

    war das Wetter unsichtig. Jetzt ist

    leichter, klarer, schneeloser Frost ein-

    getreten u. es wäre schön auf die

    Höhen zu wandern, wenn mein Bein

    mir das erlaubte. So bleibt ausserhalb

    des gewohnten Betriebs mit den  Kameraden

    nur Koblenz, das zwar Kaffee, Kuchen u. gu-

    tes verhältn.(ismäßig) billiges Essen zu bieten

    hat, an wirklich tiefem aber nur der


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    Rhein, der mir jedesmal ein unver-

    gessliches Erleben gibt.

    Ich kann jetzt schon schnell u.

    lange laufen. Ein gewisser Schmerz

    u. etwas Humpeln ist aber geblieben,

    so dass ich zum Bataillonsarzt gehen

    will, den wir endlich - seit gestern! -

    besitzen.

    Mein Tapferchen, liebes liebes,

    unsagbar liebes Tapferchen, ich kniee

    vor dir und küsse deine Hände, dei-

    ne Füsse, ich fühle deine Nähe,

    bin selbst nur

    Du.

  • May 22, 2017 10:08:11 Kappandra

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    20/XII 17

    Mein Trautli, liebes liebes Trautli, wie bin ich

    bei dir, bei unsern kleinen Kinderchen. Ob

    es mit Hellmut nicht bald besser werden

    will? Richtige Sorge habe ich eigentlich

    noch nicht, aber trotzdem wünsche ich all-

    mählich sehr, dass  ... das Rich-

    tige findet.

    Hier geht des Dienstes u. des Vergnügens e-

    wig gleichgestellte Uhr. Wäre es Sommer,

    so wäre es viel tiefer hier. Aber bis heute

    war das Wetter unsichtig. Jetzt ist

    leichter, klarer, schneeloser Frost ein-

    getreten u. es wäre schön auf die

    Höhen zu wandern, wenn mein Bein

    mir das erlaubte. So bleibt ausserhalb

    des gewohnten Betriebs mit den  ... 

    nur Koblenz, das zwar Kaffee, Kuchen u. gu-

    tes verhältn. billiges Essen zu bieten

    hat, an wirklich tiefem aber nur der


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    Rhein, der nur jedesmal ein unver-

    gessliches Erleben gibt.

    Ich kann jetzt schon schnell u.

    lange laufen. Ein gewisser Schmerz

    u. etwas Humpeln ist aber geblieben,

    so dass ich zum Bataillonsarzt gehen

    wirll, den wir endlich - seit gestern! -

    besitzen.

    Mein Tapferchen, liebes liebes,

    unsagbar liebes Tapferchen, ich kniee

    vor dir und küsse deine Hände, dei-

    ne Füsse, ich fühle deine Nähe,

    bin selbst nur

    Du.


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    ID
    842 / 4321
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    December 20, 1917
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