Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 17
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land schwerlich treffen würde. In die-
ser Zeit der Kriegsnot werden unse-
re Leute überall mit Nahrungsmit-
teln unterstützt. Auch herrscht hier
selbst unter den Arbeitern mehr
wirklicher Anteil an Deutschlands
Geschick. Ich habe eine verbesserte Mei-
nung vom "Rheinländer" bekommen.
Mit Russland dürfte es sicher zum Abschluss
kommen. Ob sich die andern dann - wenn
sie vor vollendeter Tatsache stehen, an der keine
Ränke mehr ändern können, nicht doch besinnen?
Mein Helening, mein Helenlieb, mein Tapferchen,
ob ich nicht morgen endlich die teure Handschrift
erblicke, die dem ganzen Tag ein froheres Da-
sein gibt. Ich hoffe jetzt sicher darauf.
In unendlicher Nähe bin ich bei dir,
küsse dich in Gedanken tausendmal, mein Trautli,
tue alles für dich, dass du uns gesund und kräftig bleibst.
Dein Reinhold ich.
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14/XII 17
Mein Trautli, mein einziger Mensch,
eben habe ich wieder einmal deine
Gedichte gelesen, mit unendlicher
Sehnsucht nach unserem Leben.
Wie sind sie mir nah, ein Stück
meiner selbst. Mit schmerzlichem, un-
endlichem Liebhaben empfinde ich,
wie aus ihnen in den späteren Jahren
unserer Verlobungszeit immer mehr
der tapfere Kampf mit unserm da-
maligen Schicksal - getrennt vonein-
ander leben zu müssen - spricht. Du
Tapferchen, du liebes, liebes, wir haben
unser Glück nicht leicht erkauft
u. wir erkaufen es jetzt wieder mit
unendlicher Sehnsucht u. Tapferkeit
in Trennung, Alltag und Not.
Aber wir wollen stolz darauf sein, dass
wir für Grosses Grosses leiden müssen.
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land schwerlich treffen würde. In die-
ser Zeit der Kriegsnot werden unse-
re Leute überall mit Nahrungsmit-
teln unterstützt. Auch herrscht hier
selbst unter den Arbeitern mehr
wirklicher Anteil an Deutschlands
Geschick. Ich habe eine verbesserte Mei-
nung vom "Rheinländer" bekommen.
Mit Russland dürfte es sicher zum Abschluss
kommen. Ob sich die andern dann - wenn
sie vor vollendeter Tatsache stehen, an der keine
... mehr ändern können, nicht doch besinnen?
Mein Helening, mein Helenlieb, mein Tapferchen,
ob ich nicht morgen endlich die teure Handschrift
erblicke, die dem ganzen Tag ein froheres Da-
sein gibt. Ich hoffe jetzt sicher darauf.
In unendlicher Nähe bin ich bei dir,
küsse dich in Gedanken tausendmal, mein Trautli,
tue alles für dich, dass du uns gesund und kräftig bleibst.
Dein Reinhold ich.
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14/XII 17
Mein Trautli, mein einziger Mensch,
eben habe ich wieder einmal deine
Gedichte gelesen, mit unendlicher
Sehnsucht nach unserem Leben.
Wie sind sie mir nah, ein Stück
meiner selbst. Mit schmerzlichem, un-
endlichem Liebhaben empfinde ich,
wie aus ihnen in den späteren Jahren
unserer Verlobungszeit immer mehr
der tapfere Kampf mit unserm da-
maligen Schicksal - getrennt vonein-
ander leben zu müssen - spricht. Du
Tapferchen, du liebes, liebes, wir haben
unser Glück nicht leicht erkauft
u. wir erkaufen es jetzt wieder mit
unendlicher Sehnsucht u. Tapferkeit
in Trennung, Alltag und Not.
Aber wir wollen stolz darauf sein, dass
wir für Grosses, Grosses leiden müssen.
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schwerlich treffen würde. In dieser
Zeit der Kriegsnot werden unsere
Leute überall mit Nahrungsmitteln
unterstützt. Auch herrscht hier
selbst unter den Arbeitern mehr
wirklicher Anteil an Deutschlands
Geschick. Ich habe eine verbesserte Meinung
vom "Rheinländer" bekommen.
Mit Russland dürfte es sicher zum Abschluss
kommen. Ob sich die andern dann - wenn
sie vor voellendeten Tatsachen stehen, an der keine
... mehr ändern können, nicht doch besinnen?
Mein ..., mein ...., mein Tapferchen,
ob ich nicht morgen endlich die teure Handschrift
erblicke, die dem ganzen Tag ein frohes Dasein
gibt. Ich hoffe jetzt sicher darauf.
In unendlicher Nähe bin ich bei dir,
küsse dich in Gedanken tausendmal, mein Trautli,
tue alles für dich, dass du uns gesund und kräftig bleibst.
Dein Reinhold ich.
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14/XII 17
Mein Trautli, mein einziger Mensch,
eben habe ich wieder einmal deine
Gedichte gelesen, mit unendlicher
Sehnsucht nach unserem Leben.
Wie sind sie mir nah, ein Stück
meiner selbst. Mit schmerzlichem, unendlichem
Liebhaben empfinde ich,
wie aus ihnen in den späteren Jahren
unserer Verlobungszeit immer mehr
der tapfere Kampf mit unserem damaligem
Schicksal - getrennt voneinander
leben zu müssen - spricht. Du
Tapferchen, du liebes, liebes, wir haben
unser Glück nicht leicht erkauft
u. wir erkaufen es jetzt wieder mit
unendlicher Sehnsucht u. Tapferkeit
in Trennung, Alltag und Not.
Aber wir wollen stolz darauf sein, dass
wir für Grosses, Grosses leiden müssen.
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schwerlich treffen würde. In dieser
Zeit der Kriegsnot werden unsere
Leute überall mit Nahrungsmitteln
unterstützt. Auch herrscht hier
selbst unter den Arbeitern mehr
wirklicher Anteil an Deutschlands
Geschick. Ich habe eine verbesserte Meinung
vom "Rheinländer" bekommen.
Mit Russland dürfte es sicher zum Abschluss
kommen. Ob sich die andern dann - wenn
sie vor voellendeten Tatsachen stehen, an der keine
... mehr ändern können, nicht doch besinnen?
Mein ..., mein ...., mein Tapferchen,
ob ich nicht morgen endlich die teure Handschrift
erblicke, die dem ganzen Tag ein frohes Dasein
gibt. Ich hoffe jetzt sicher darauf.
In unendlicher Nähe bin ich bei dir,
küsse dich in Gedanken tausendmal, mein Trautli,
tue alles für dich, dass du uns gesund und kräftig bleibst.
Dein Reinhold ich.
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14/XII 17
Mein Trautli, mein einziger Mensch,
eben habe ich wieder einmal deine
Gedichte gelesen, mit unendlicher
Sehnsucht nach unserem Leben.
Wie sind sie mir nah, ein Stück
meiner selbst. Mit schmerzlichem, unendlichem
Liebhaben empfinde ich,
wie aus ihnen in den späteren Jahren
unserer Verlobungszeit immer mehr
der tapfere Kampf mit unserem damaligem
Schicksal - getrennt voneinander
leben zu müssen - spricht. Du
Tapferchen, du liebes, liebes, wir haben
unser Glück nicht leicht erkauft
u. wir erkaufen es jetzt wieder mit
unendlicher Sehnsucht u. Tapferkeit
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schwerlich treffen würde. In dieser
Zeit der Kriegsnot werden unsere
Leute überall mit Nahrungsmitteln
unterstützt. Auch herrscht hier
selbst unter den Arbeitern mehr
wirklicher Anteil an Deutschlands
Geschick. Ich habe eine verbesserte Meinung
vom "Rheinländer" bekommen.
Mit Russland dürfte es sicher zum Abschluss
kommen. Ob sich die andern dann - wenn
sie vor voellendeten Tatsachen stehen, an der keine
... mehr ändern können, nicht doch besinnen?
Mein ..., mein ...., mein Tapferchen,
ob ich nicht morgen endlich die teure Handschrift
erblicke, die dem ganzen Tag ein frohes Dasein
gibt. Ich hoffe jetzt sicher darauf.
In unendlicher Nähe bin ich bei dir,
küsse dich in Gedanken tausendmal, mein Trautli,
tue alles für dich, dass du uns gesund und kräftig bleibst.
Dein Reinhold ich.
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- 842 / 4314
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
December 14, 1917
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