Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 16

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                                                  10/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie habe ich

hier in Deutschland doppeltes Heim-

weh nach dir. Wenn doch bald ein Brief

von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

Minuten mit all meinem Liebhaben

überströmen könnte.

Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

gutartig. Ich werde in einigen Tagen

nichts mehr spüren. Sonst tut mir

das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

  Eben heult ein Rheindampfer. Ob

wir bald einmal wieder den Strom

zusammen hinunter fahren. Unser

Leben... das macht uns so stark, das vor uns

zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

nicht mehr währen.

Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                     Euer Reinholdlieb.


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                                                        13/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie warte ich da-

rauf, dass endlich unsere Post ankommt.

    Heute war ich für einige Stunden

in Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

so  tief  ist, wie im Sommer, so ist es doch

schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

gehen. Wie schmerzlich ist hier anderer-

seits die Sehnsucht nach unserer Gemein-

samkeit, die draussen durch die Gebun-

denheit des Lebens eingeengter ist.

Ich dachte an unsere Reise, fühlte

Dich nahe wie damals, aber es macht

zu schwach, wenn man sich diesen

Empfindungen überlässt.

Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

habe heute zum ersten Mal wieder

Dienst gemacht.

Die Bevölkerung ist hier von einer guten

Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutsch-

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                                                  10/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie habe ich

hier in Deutschland doppeltes Heim-

weh nach dir. Wenn doch bald ein Brief

von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

Minuten mit all meinem Liebhaben

überströmen könnte.

Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

gutartig. Ich werde in einigen Tagen

nichts mehr spüren. Sonst tut mir

das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

  Eben heult ein Rheindampfer. Ob

wir bald einmal wieder den Strom

zusammen hinunter fahren. Unser

Leben... das macht uns so stark, das vor uns

zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

nicht mehr währen.

Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                     Euer Reinholdlieb.


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                                                        13/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie warte ich da-

rauf, dass endlich unsere Post ankommt.

    Heute war ich für einige Stunden

in Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

so  tief  ist, wie im Sommer, so ist es doch

schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

gehen. Wie schmerzlich ist hier anderer-

seits die Sehnsucht nach unserer Gemein-

samkeit, die draussen durch die Gebun-

denheit des Lebens eingeengter ist.

Ich dachte an unsere Reise, fühlte

Dich nahe wie damals, aber es macht

zu schwach, wenn man sich diesen

Empfindungen überlässt.

Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

habe heute zum ersten Mal wieder

Dienst gemacht.

Die Bevölkerung ist hier von einer guten

Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutsch-


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  • July 27, 2017 14:26:21 Eva Anna Welles (AUT)

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                                                      10/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie habe ich

    hier in Deutschland doppeltes Heim-

    weh nach dir. Wenn doch bald ein Brief

    von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

    nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

    Minuten mit all meinem Liebhaben

    überströmen könnte.

    Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

    gutartig. Ich werde in einigen Tagen

    nichts mehr spüren. Sonst tut mir

    das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

      Eben heult ein Rheindampfer. Ob

    wir bald einmal wieder den Strom

    zusammen hinunter fahren. Unser

    Leben... das macht uns so stark, das vor uns

    zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

    nicht mehr währen.

    Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

    meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                         Euer Reinholdlieb.


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                                                            13/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie warte ich da-

    rauf, dass endlich unsere Post ankommt.

        Heute war ich für einige Stunden

    in Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

    so  tief  ist, wie im Sommer, so ist es doch

    schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

    gehen. Wie schmerzlich ist hier anderer-

    seits die Sehnsucht nach unserer Gemein-

    samkeit, die draussen durch die Gebun-

    denheit des Lebens eingeengter ist.

    Ich dachte an unsere Reise, fühlte

    Dich nahe wie damals, aber es macht

    zu schwach, wenn man sich diesen

    Empfindungen überlässt.

    Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

    habe heute zum ersten Mal wieder

    Dienst gemacht.

    Die Bevölkerung ist hier von einer guten

    Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutsch-

  • May 18, 2017 10:21:08 Kappandra

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                                                      10/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie habe ich

    hier in Deutschland doppeltes Heim-

    weh nach dir. Wenn doch bald ein Brief

    von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

    nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

    Minuten mit all meinem Liebhaben

    überströmen könnte.

    Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

    gutartig. Ich werde in einigen Tagen

    nichts mehr spüren. Sonst tut mir

    das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

      Eben heult ein Rheindampfer. Ob

    wir bald einmal wieder den Strom

    zusammen hinunter fahren. Unser

    Leben... das macht uns so stark, das vor uns

    zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

    nicht mehr währen.

    Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

    meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                         Euer Reinholdlieb.


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                                                            13/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie warte ich da-

    rauf, dass endlich unsere Post ankommt.

        Heute war ich für einige Stunden

    in Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

    so tief ist, wie im Sommer, so ist es doch

    schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

    gehen. Wie schmerzlich ist hier anderer-

    seits die Sehnsucht nach unserer Gemein-

    samkeit, die draussen durch die Gebun-

    denheit des Lebens eingeengter ist.

    Ich dachte an unsere Reise, fühlte

    Dich nahe wie damals, aber es macht

    zu schwach, wenn man sich diesen

    Empfindungen überlässt.

    Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

    habe heute zum ersten Mal wieder

    Dienst gemacht.

    Die Bevölkerung ist hier von einer guten

    Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutsch-


  • February 17, 2017 20:15:16 Barbara Kneidinger

                                                       10/XII 17

    Mein Herzensbrautli, wie habe ich

    hier in Deutschland doppeltes Heimweh

    nach dir. Wenn doch bald ein Brief

    von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

    nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

    Minuten mit all meinem Liebhaben

    überströmen könnte.

    Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

    gutartig. Ich werde in einigen Tagen

    nichts mehr spüren. Sonst tut mir

    das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

      Eben heult ein Rheindampfer. Ob

    wir bald einmal wieder den Strom

    zusammen hinunter fahren. Unser

    Leben... das macht uns so stark das vor uns

    zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

    nicht mehr währen.

    Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

    meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                         Euer Reinholdlieb.


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                                                            13/XII 17

    Mein Herzensbrautli, wie warte ich darauf,

    dass endlich unsere Post ankommt.

        Heute war ich für einige Stunden in

    Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

    so tief ist, wie im Sommer, so ist es doch

    schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

    gehen. Wie schmerzlich ist hier andererseits

    die Sehnsucht nach unserer Gemeinsamkeit,

    die draussen durch die Gebundenheit

    des Lebens eingeengter ist.

    Ich dachte an unsere Reise, fühlte

    Dich nahe wie damals, aber es macht

    zu schwach, wenn man sich diesen

    Empfindungen überlässt.

    Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

    habe heute zum ersten Mal wieder

    Dienst gemacht.

    Die Bevölkerung ist hier von einer guten

    Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutschland







  • February 17, 2017 19:18:01 Barbara Kneidinger

                                                       10/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie habe ich

    hier in Deutschland doppeltes Heimweh

    nach dir. Wenn doch bald ein Brief

    von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

    nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

    Minuten mit all meinem Liebhaben

    überströmen könnte.

    Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

    gutartig. Ich werde in einigen Tagen

    nichts mehr spüren. Sonst tut mir

    das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

      Eben heult ein Rheindampfer. Ob

    wir bald einmal wieder den Strom

    zusammen hinunter fahren. Unser

    Leben... das macht uns so stark das vor uns

    zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

    nicht mehr währen.

    Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

    meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                         Euer Reinholdlieb.


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                                                            13/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie warte ich darauf,

    dass endlich unsere Post ankommt.

        Heute war ich für einige Stunden in

    Coblenz. Wenn es auch jetzt lange nicht

    so tief ist, wie im Sommer, so ist es doch

    schön, durch das alte Rheinstädtchen zu

    gehen. Wie schmerzlich ist hier andererseits

    die Sehnsucht nach unserer Gemeinsamkeit,

    die draussen durch die Gebundenheit

    des Lebens eingeengter ist.

    Ich dachte an unsere Reise, fühlte

    Dich nahe wie damals, aber es macht

    zu schwach, wenn man sich diesen

    Empfindungen überlässt.

    Mein Bein ist jetzt fast ganz gut. Ich

    habe heute zum ersten Mal wieder

    Dienst gemacht.

    Die Bevölkerung ist hier von einer guten

    Gesinnung, wie man sie in Nord-Deutschland







  • February 17, 2017 19:11:44 Barbara Kneidinger

                                                       10/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie habe ich

    hier in Deutschland doppeltes Heimweh

    nach dir. Wenn doch bald ein Brief

    von dir käme. Wie strecke ich meine Arme

    nach dir. Wenn ich dich doch nur 5

    Minuten mit all meinem Liebhaben

    überströmen könnte.

    Meine Quetschung am Bein verläuft sehr

    gutartig. Ich werde in einigen Tagen

    nichts mehr spüren. Sonst tut mir

    das "civilisierte" Leben körperlich sehr gut.

      Eben heult ein Rheindampfer. Ob

    wir bald einmal wieder den Strom

    zusammen hinunter fahren. Unser

    Leben... das macht uns so stark das vor uns

    zu wissen. Lange kann es jetzt mit dem Kriege

    nicht mehr währen.

    Ich küsse euch tausendmal, ihr trauten Augen,

    meine edle Stirn, meine tapferen Hände.

                                         Euer Reinholdlieb.


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    ID
    842 / 4313
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    December 13, 1917
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