Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 35
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47. Brief an die Eltern.
Aschoop 3. XII. 14.
Liebe Eltern ! Ihr sollt noch einen Gruß haben,
bevor wir auf 3 Tage in den Schützengraben
gehen. Ein Graben liegt jenseits der Yser, einer
diesseits, zu jedem ein Reservegraben. Gestürmt
wird augenblicklich noch nicht, es soll aber durch
Patrouillen festgestellt werden, auf welche Art dem
Feind am besten beizukommen ist. Die Gräben sind
starkem Artilleriefeuer ausgesetzt, aber haben feste
Unterstände. In den vordersten Gräben herrscht 24 stündige
Ablösung. Eure Pakete haben es mir ermöglicht,
recht anständig zu leben, so daß ich bis auf
einen strammen Husten sehr mobil bin. Vater u.
Röschen vielen Dank für ihre Briefe vom 24. u. 25.
Oberf.[eldwebel] Schulz hat das Kreuz. Auf anderen Linien
soll es vorgekommen sein, daß bei der Ablösung auf
gegens.[eitige] Verabredung nicht geschossen wurde. Bei
uns ist der Kampf dazu viel zu erbittert. Gestern
haben uns Flieger besucht und mit Lehm geschmissen.
["Wer schmeißt denn da mit Lehm?": Schlager von Claire Waldoff,1913]
Die Kerle haben ziemlichen Schaden angerichtet.
An unseren 3 Ruhetagen wurden wir zu Chausseekratzern
ausgebildet. Hzl. Gruß
Die alte Post hebt bitte auf. Euer W.
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Wollzeug habe ich genügend bis auf einen Sweater
und Strümpfe. Für Wäsche wäre ich auch recht dankbar,
da ich öfter waschen möchte.
48. Karte an Hans Ulrich.
Aschoop bei Mercken 3. XII.1914.
L.H. ! Hzl. Dank für Deine Karte ! Heute abend
gehts wieder für 3 tage in den Schützengraben,
um den Franzosen eins auf die nase zu geben,
wenn sie sie rausstecken sollten. Einzig unangenehm
ist, daß die Kerle "mit Lehm schmeißen", d.h. ihre
Artillerie deckt uns ziemlich ein. Hzl. Grüße an
Fr. Ulrich, Frl. Hannchen u. Dich
Dein W. Huth.
49. Brief an die Eltern.
Kartemarck 6. XII. 14.
Liebe Eltern !
Längere Zeit bin ich nicht zum Schreiben gekommen
u. bin auch jetzt nicht recht aufgelegt dazu. Also
Aschoop: Gott sei dank liegen diese Stellungen
hinter uns ! Im Bereich des feindlichen Artilleriefeuers
lag unsere Scheune, bauten wir an der
Chaussee, an den Ruhetagen nämlich ! Das ging
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Kortemark
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Coswig (bei Dresden)
Location(s)
Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Kortemark
- ID
- 2656 / 33642
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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