Kriegstagebuch 4 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 98
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20. November 1918.
Auf mein Entlassungsgesuch bekam
ich Urlaub bis zur Entlassung.
Mißmutig über den Verlust meines
Gepäcks setzte ich mich frühmorgens
in den Zug und schaukelte den hei-
matlichen Gefilden entgegen.
Ich hatte Glück, ich erreichte am selben
Abend noch Neuenheerse. Zu Fuß
gings in der Nacht nach Holtheim.
Etwas anders hatte ich mir die Heimkehr
doch vorgestellt. Bei Nacht und
Nebel schlich man wie ein Verbrecher
nach Hause.
Zu Hause gabs noch einen fidelen
Abend. Heinrich war nach einer
13tägigen Fahrt aus einem Ukrainer
Lazarett auch schon zu Hause
angekommen.
Mütze und Mantel flogen in die
äußerste Ecke. Die Uniform, die ich
mit Stolz getragen hatte, mochte ich
nicht mehr sehen.
Fast 3 Jahre und 4 Monate hatte
man dem Vaterlande gedient,
und welches war der Erfolg?
Ich hätte heulen können vor Wut!
Armes Deutschland!
Nun, wir hatten unsere Pflicht
bis zuletzt voll und ganz erfüllt.
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20. November 1918.
Auf mein Entlassungsgesuch bekam
ich Urlaub bis zur Entlassung.
Mißmutig über den Verlust meines
Gepäcks setzte ich mich frühmorgens
in den Zug und schaukelte den hei-
matlichen Gefilden entgegen.
Ich hatte Glück, ich erreichte am selben
Abend noch Neuenheerse. Zu Fuß
gings in der Nacht nach Holtheim.
Etwas anders hatte ich mir die Heim-
kehr doch vorgestellt. Bei Nacht und
Nebel schlich man wie ein Verbrecher
nach Hause.
Zu Hause gabs noch einen fidelen
Abend. Heinrich war nach einer
13tägigen Fahrt aus einem Ukrai-
ner Lazarett auch schon zu Hause
angekommen.
Mütze und Mantel flogen in die
äußerste Ecke. Die Uniform, die ich
mit Stolz getragen hatte, mochte ich
nicht mehr sehen.
Fast 3 Jahre und 4 Monate hatte
man dem Vaterlande gedient,
und welches war der Erfolg?
Ich hätte heulen können vor Wut!
Armes Deutschland!
Nun, wir hatten unsere Pflicht
bis zuletzt voll und ganz erfüllt.
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20. November 1918.
Auf mein Entlassungsgesuch bekam ich Urlaub bis zur Entlassung. Mißmutig über den Verlust meines Gepäcks setzte ich mich frühmorgens in den Zug und schaukelte den heimatlichen Gefilden entgegen. Ich hatte Glück, ich erreichte am selben Abend noch Neuenheerse. Zu Fuß gings in der Nacht nach Holtheim. Etwas anders hatte ich mir die Heimkehr doch vorgestellt. Bei Nacht und Nebel schlich man wie ein Verbrecher nach Hause.
Zu Hause gabs noch einen fidelen Abend. Heinrich war nach einer 13tägigen Fahrt aus einem Ukrainer Lazarett auch schon zu Hause angekommen.
Mütze und Mantel flogen in die äußerste Ecke. Die Uniform, die ich mit Stolz getragen hatte, mochte ich nicht mehr sehen.
Fast 3 Jahre und 4 Monate hatte man dem Vaterlande gedient, und welches war der Erfolg? Ich hätte heulen können vor Wut!
Armes Deutschland!
Nun, wir hatten unsere Pflicht bis zuletzt voll und ganz erfüllt.
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- 17632 / 201216
- Contributor
- Alexandra Bloch Pfister
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