Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 82
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S. 151
Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschüttete, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Unterstand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste 1.X.
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten hinter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später, Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar Tagen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudoeuvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten 2./3.X.
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Hölle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. Auf der Straße ein grauenvolles Bild. Zusammen 3.X.
gesunkene Häuser deren Däche oft auf der Straße lagen,
zu beiden Seiten, die Straße selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie stillte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre. -
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S. 151
Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Unterstand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste 1.X.
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten hinter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später, Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar Tagen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten 2./3.X.
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Hölle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. Auf der Strasse ein grauenvolles Bild. Zusammen 3.X.
gesunkene Häuser deren Däche ofter auf der Strasse lagen,
zu beiden Seiten, die Strasse selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie stillte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre. -
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Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Unterstand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste 1.X.
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten hinter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später, Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar Tagen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten 2./3.X.
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Hölle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. Auf der Strasse ein grauenvolles Bild. Zusammen 3.X.
gesunkene Häuser deren Däche ofter auf der Strasse lagen,
zu beiden Seiten, die Strasse selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie sollte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre. -
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Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Unterstand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar Tagen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - [2./3.X.] Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Höle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. [3.X.] Auf der Strasse ein grauenvolles Bild. Zusammen
gesunkene Häuser deren Däche ofter auf der Strasse lagen,
zu beiden Seiten, die Strasse selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie sollte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre. -
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S. 151
Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Untestand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar Tagen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - [2./3.X.] Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Höle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. [3.X.] Auf der Strasse ein grauenvolles Bild. Zusammen
gesunkene Häuser deren Däche ofter auf der Strasse lagen,
zu beiden Seiten, die Strasse selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie sollte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre. -
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S. 151
Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Untestand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar agen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - [2./3.X.] Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten
für Versprengte zu kochen, die des Bataillons fand uns nicht.
Jedoch brachte uns der Küchenmeisteroffizier Nöckel Schnaps,
Zucker, Zigaretten und Post. Da wir nicht mehr abgelöst
wurden, bestellten wir uns bei der Küche für unsere Löhnung
gleich Zigaretten. - Der Schnaps wurde verteilt, jedoch ermahnte
Lt. Ziege die Komp. nicht zu trinken, da wir nichts zu essen
hatten - trotzdem waren wir aber bald selig, sangen und
liessen es uns guter Dinge sein. - Draussen heulte die Höle,
wir schliefen. Selbst der Posten im Hausflur pennte.
Als wir am Morgen erwachten hatte das Haus kein Dach
mehr, die erste Etage war von Schrappnells aufs Neue
verwüstet, die Granitschwellen vor dem Haustor waren
zerschlagen, verstreut - und die Kompagnie hatte
geschlafen. [3.X.] Auf der Strasse ein grauenvolles Bild. Zusammen
gesunkene Häuser deren Däche ofter auf der Strasse lagen,
zu beiden Seiten, die Strasse selbst zerfurcht und mit
grossen Trichtern besät - Ein toter Radfahrer neben
dem zerfetzten Stahlross - Brust und Arm zerissen. Eine
Gulaschkanone welche ein Rad verloren hatte mitten in
einem Granatloch. - Der Inhalt eine prächtige dampfende
Graupensuppe sie sollte uns den Hunger - pro Kopf 2 Kochgeschirre -
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Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Untestand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar agen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
Hier im Keller sass nun die ganze M.G.K. versammelt. Ein
Leutnant und Kompagnieführer ohne Mannschaften war
hinzugekommen. Ohne Verpflegung, Kaffee und Tabak sassen
wir da. - [2./3.X.] Die Küche der M.G.K. kam nicht, die hatte hinten
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Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Untestand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar agen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai-Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
S. 152
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Rock und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
wimmerten Verschütterte, die Rettungsarbeit kam schon zu
spät. Heilfroh war ich als ich den Weg zum Untestand
abermals glücklich zurückgelegt hatte, eine Haustüre kam
mir nachgeflogen, Steine trommelten auf meinen Helm.
Im roten Lehnsessel war ich bald eingeschlafen und
war ärgerlich schon so bald wieder geweckt zu werden.
[1.X.] Aber die 4 Stunden Schlaf waren um ich musste
wieder raus, mit meinem Schützen wollte ich gerade
losrennen als eine Granate auf den kleinen freien
Platz schlug, vor Schreck ruschten[sic!] wir die Treppen zurück,
dann los, von Hausüt zu Haustür sprangen wir
voran - welch ein Bild bot die Strasse. Am Morgen
erneut heftiger Beschuss, ich wurde zurückgeholt, wählte
aber den Weg durch die Gärten inter den Häusern.
Die Kompagnie wich der erneuten Beschiessung aus.
Lt. Hildebrandt, der Bataillons Adjudant war da,
beim Überklettern einer Mauer wurde er am Bein
verwundet, fünf Minuten später Sanitäter hatten
ihn mitgenommen, kam eine Ordonnanz, um ihm
ausser Befehlen, dass vor paar agen verliehene EK I
zu bringen. Wir zogen zur Bahn Cambrai.Zwii.
Am Nachmittag zurück nach Escoudouvres - inzwischen
waren alle Keller 10cm hoch unter Wasser - Grundwasser.
Wir zogen zur ehemaligen Ortskommandantur.
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Rck und Kragen, Hände und Gesicht. Unter den Trümmern
weiss
S. 152
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Save description- 50.194347||3.266366||
Escaudoevres
Location(s)
Document location Escaudoevres
- ID
- 15873 / 169053
- Contributor
- Heike Knothe
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