Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 11
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S. 16
über der Erde angelegt, und boten dadurch den feindlichen
Granaten keinen grossen Widerstand, so waren sie oft
zusammengeschossen - vorn in erster Linie war es besser, hier
standen an vereinzelten Stellen gar noch dürftige Büsche,
freilich ihres Blätterkleides längst beraubt. Direkt vor uns
lagen die Trümmer von Festubert, dessen grösster
Trümmerhaufen, der rote Ziegelhaufen der ehemaligen Kirche war.
Hier und dort ragten einige besser erhaltene Mauern
aus dem Chaos, und inmitten dieses hauste der Tommy.
Foto: Grabenanlagen über der Erde -
Der Feind war ebenso wie wir auf der Hut, am Tage
durfte man sich nicht sehen lassen - da sass man in
den Erdhöhlen noch tiefer als die Grabensohle. Die
Stellungsperiode verlief im allgemeinen ziemlich ruhig,
Feuerüberfälle gab es ja täglich mehrere, fast immer zur gleichen
S. 17
Stunde, so dass man sich darauf einrichten konnte. Besonders
interessant war es, wenn unsere Artillerie oder die
Minenwerfer die Dorftrümmer vor uns aufs Korn nahmen.
Meterhoch stiegen dann die Stein und Dreckfontainen, und
wenn sie den roten Ziegelhaufen trafen, so änderte sich auch
die schwarze Säule in eine rote. Verluste gab es trotz
der Lage noch genug. So
wurde ein Sergant durch
einen winzigen Minensplitter
ins Herz getötet, er sass mit
offenen Augen und zufriedener
Miene im Graben, ohne dass
jemand seinen Tod bemerkt
hätte, als nur an dem
Stillebleiben auf Anruf.
Schwierig gestaltete sich das
Essenholen. Bei so einem
Unternehmen gab es oft
Verluste. Von uns aus muste
Foto: Das Geschoß eines großen Minenwerferes.
man zu diesem Zweck zunächst dem Grabenstück etwa
250 Meter nach rechts, dann langsam nach hinten
folgen. Kurz darauf kam man an eine tiefgelegene
Stelle, die einem Moraste glich, alle Granatlöcher füllten
sich bald mit Grundwasser und es war schwierig täglich
sich einen anderen Weg zu suchen und zu finden, ohne
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über der Erde angelegt, und boten dadurch den feindlichen
Granaten keinen grossen Widerstand, so waren sie oft
zusammengeschossen - vorn in erster Linie war es besser, hier
standen an vereinzelten Stellen gar noch durftige Büsche,
freilich ihres Blätterkleides längst beraubt. Direkt vor uns
lagen die Trümmer von Festubert, dessen grösster
Trümmerhaufen, der rote Ziegelhaufen der ehemaligen Kirche war.
Hier und dort ragten einige besser erhaltene Mauern
aus dem Chaos, und inmitten dieses hauste der Tommy.
Foto: Grabenanlagen über der Erde -
Der Feind war ebenso wie wir auf der Hut, am Tage
durfte man sich nicht sehen lassen - da sass man in
den Erdhöhlen noch tiefer als die Grabensohle. Die
Stellungsperiode verlief im allgemeinen ziemlich ruhig,
Feuerüberfälle gab es ja täglich mehrere, fast immer zur gleichen
S. 17
Stunde, so dass man sich darauf einrichten konnte. Besonders
interessant war es, wenn unsere Artillerie oder die
Minenwerfer die Dorftrümmer vor uns aufs Korn nahmen.
Meterhoch stiegen dann die Stein und Dreckfontainen, und
wenn sie den roten Ziegelhaufen trafen, so änderte sich auch
die schwarze Säule in eine rote. Verluste gab es trotz
der Lage noch genug. So
wurde ein Sergant durch
einen winzigen Minensplitter
ins Herz getötet, er sass mit
offenen Augen und zufriedener
Miene im Graben, ohne dass
jemand seinen Tod bemerkt
hätte, als nur an dem
Stillebleiben auf Anruf.
Schwierig gestaltete sich das
Essen holen. Bei so einem
Unternehmen gab es oft
Verluste. Von uns aus muste
Foto: Das Geschoß eines großen Minenwerferes.
man zu diesem Zweck zunächst dem Grabenstück extra
250 Meter nach rechts, dann langsam nach hinten
folgen. Kurz darauf kam man an eine tiefgelegene
Stelle, die einem Moraste glich, alle Granatlöcher füllten
sich bald mit Grundwasser und es war schwierig täglich
sich einen anderen Weg zu suchen und zu finden, ohne
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S. 16
über der Erde angelget, und boten dadurch den feindlichen
Granaten keinen grossen Widerstand, so waren sie oft
zusammengeschossen - vorn in erster Linie war es besser, hier
standen an vereinzelten Stellen gar noch durftige Büsche,
freilich ihres Blätterkleides längst beraubt. Direkt vor uns
lagen die Trümmer von Festübert, dessen grösster
Trümmerhaufen, der rote Ziegelhaufen der ehemaligen Kirche war.
Hier und dort ragten einige besser erhaltene Mauern
aus dem Chaos, und inmitten dieses hauste der Tommy.
Foto: Grabenanlagen über der Erde -
Der Feind war ebenso wie wir auf der Zeit, am Tage
durfte man sich nicht sehen lassen - da sass man in
den Erdhöhlen noch tiefer als die Grabensohle. Die
Stellungsperiode verlief im allgemeinen ziemlich ruhig,
Feuerüberfälle gab es ja täglich mehrere, fast immer zur gleichen
S. 17
Stunde, so dass man sich darauf einrichten konnte. Besonders
interessant war es, wenn unsere Artillerie oder die
Minenwerfer die Dorftrümmer vor uns aufs Korn nahmen.
Meterhoch stiegen dann die Stein und Dreckfontainen, und
wenn sie den roten Ziegelhaufen so änderte sich auch
die schwarze Säule in eine rote. Verluste gab es tortz
der Lage noch genug. So
wurde ein Sergant durch
einen winzigen Minensplitter
ins Herz getötet, er sass mit
offenen Augen und zufriedenen
Mine im Graben, ohne dass
jemand seinen Tod bemerkt
hätte, als nur ein dem
Stille bleiben auf Anruf.
Schwierig gestaltete sich das
Essen holen. Bei so einem
Unternehmen gab es oft
Verlust. Von uns aus muste
Foto: Das Geschoß eines großen Minenwerferes.
man zu diesem Zweck zunächst dem Grabenstück extra
250 Meter nach rechts, dann langsam nach hinten
folgen. Kurz darauf kam man an eine tiefgelegene
Stelle, die einem Moraste glich, alle Granatlöcher füllten
sich bald mit Grundwasser und es war schwierig täglich
sich einen anderen Weg zu suchen und zu finden, ohne
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S. 16
über der Erde angelget, und boten dadurch den feindlichen
Granaten keinen grossen Widerstand, so waren sie oft
zusammengeschossen - vorn in erster Linie war es besser, hier
standen an vereinzelten Stellen gar noch durftige Büsche,
freilich ihres Blätterkleides längst beraubt. Direkt vor uns
lagen die Trümmer von Festübert, dessen grösster
Trümmerhaufen, der rote Ziegelhaufen der ehemaligen Kirche war.
Hier und dort ragten einige besser erhaltene Mauern
aus dem Chaos, und inmitten dieses hauste der Tommy.
Foto: Grabenanlagen über der Erde -
Der Fein war ebenso wie wir auf der Zeit, am Tage
durfte man sich nicht sehen lassen - da sass man in
den Erdhöhlen noch tiefer als die Grabensohle. Die
Stellungsperiode verlief im allgemeinen ziemlich ruhig,
Feuerüberfälle gab es ja täglich mehrere, fast immer zur gleichen
S. 17
Stunde, so dass man sich darauf einrichten konnte. Besonders
interessant war es, wenn unsere Artillerie oder die
Minenwerfer die Dorftrümmer vor uns aufs Korn nahmen.
Meterhoch stiegen dann die Stein und Dreckfontainen, und
wenn sie den roten Ziegelhaufen so änderte sich auch
die schwarze Säule in eine rote. Verluste gab es tortz
der Lage noch genug. So
wurde ein Sergant durch
einen winzigen Minensplitter
ins Herz getötet, er sass mit
offenen Augen und zufriedenen
Mine im Graben, ohne dass
jemand seinen Tod bemerkt
hätte, als nur ein dem
Stille bleiben auf Anruf.
Schwierig gestaltete sich das
Essen holen. Bei so einem
Unternehmen gab es oft
Verlust. Von uns aus muste
Foto: Das Geschoß eines großen Minenwerferes.
man zu diesem Zweck zunächst dem Grabenstück extra
250 Meter nach rechts, dann langsam nach hinten
folgen. Kurz darauf kam man an eine tiefgelegene
Stelle, die einem Moraste glich, alle Granatlöcher füllten
sich bald mit Grundwasser und es war schwierig täglich
sich einen anderen Weg zu suchen und zu finden, ohne
-
S. 16
über der Erde angelget, und boten dadurch den feindlichen
Granaten keinen grossen Widerstand, so waren sie oft
zusammengeschossen - vorn in erster Linie war es besser, hier
standen an vereinzelten Stellen gar noch durftige Büsche,
freilich ihres Blätterkleides längst beraubt. Direkt vor uns
lagen die Trümmer von Festübert, dessen grösster
Trümmerhaufen, der rote Ziegelhaufen der ehemaligen Kirche war.
Hier und dort ragten einige besser erhaltene Mauern
aus dem Chaos, und inmitten dieses hauste der Tommy.
Foto: Grabenanlagen über der Erde -
Der Fein war ebenso wie wir auf der Zeit, am Tage
durfte man sich nicht sehen lassen - da sass man in
den Erdhöhlen noch tiefer als die Grabensohle. Die
Stellungsperiode verlief im allgemeinen ziemlich ruhig,
Feuerüberfälle gab es ja täglich mehrere, fast immer zur gleichen
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Festubert
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- 15873 / 168982
- Contributor
- Heike Knothe
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