Kriegstagebuch mit handgefertigten Zeichnungen von Rudolf Kämmerer, SM Hilfskreuzer "Berlin", item 76

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Linke Seite, linke Spalte:

Euch Tapfer'n im Westen, Euch Tapfer'n im Ost
bringt Weihnachtsgrüße die Heimatspost
gern möcht' sie Euch alle erfreuen
und auch zur See die Getreuen.


Derweilen Ihr kämpftet in Feindesland
und Wache hieltet am deutschen Strand,
hohnlachend des Krieges Gefahren,
wir auch nicht ganz müßig waren.

Ein vaterländisches Aufgebot,
das dachte Eurer und Eurer Not
und rief von den Greuß'nern die Reste
zu vaterländischem Feste.


Und sie kamen und füllten den Schützensaal
Eure Mütter, Väter und Eh'gemahl,

sie alle versammelt sich haben
nebst Euren Mädels und Knaben.


Versammlung war es bei hehrem Sang

und Sammlung war es mit Münzenklang
und Rascheln der Darlehnsscheine,
dem Kriegsgeld, zu Friedensvereine.


Als Spende Greußens, der Heimatstadt,
ein Sümmlein davon sich gehäufet hat,
ein ansehnlich Häuflein vom Gelde,
doch klein für die Vielen im Felde.


Linke Seite, rechte Spalte:

Da hieß es, haushalten und sparsam sein
und die Gaben zu wählen klein aber fein
zum Wohle und Nutzen von allen,
selbst wenn sie nicht allen gefallen.


Im Schützengraben der eine gern schnupft,
vor'm Sturm einen Priem der and're abrupft,
doch eins, was sie alle wohl brauchen,
ist etwas Gutes zum Rauchen.


Da gibt es auch leicht einen heiseren Hals
und zerrissene Feldgraue jedenfalls,
da zu helfen, war unsere Sorge,
auf daß der Greuß'ner nicht borge.


Und keiner wohl etwas Besseres weiß,
als daß ein grünendes Weihnachtsreis,
der Kriegszeit zum Leid, sei entsprungen,
Euch tapferen deutschen Jungen!

Euch Tapfern auch, die verwundet Ihr ruht
in sorgsam deutscher Verpflegungshut,
auch Euch und Euch grade vor allen
woll'n der Heimat Spenden gefallen.

Ach, möchtet Ihr alle erhalten noch sein
zur Zeit, wo des Weihnachtsbaums holder Schein
uns zurück hier Geblieb'nen vereinet,
wie vielfach die Sehnsucht auch weinet.


Der Ausschuß für Veranstaltung
vaterländischer Abende in der Stadt Greußen.

Bobert,   Kretschmann,   Dr. Renger,

Bürgermeister. Postmeister. Amtsrichter.


Rechte Seite:


            Freitag vom 4. bis 10. 12. 14. 

   Gewöhnlicher Dienst. Ich laß im hiesigen
"Witzblatt Wikingen." Es zeigt ein
Bild wo der Komanndant vom Fort
"Aydenes" der Einfahrt von Drontheim im
Bett liegt und unser Komanndat folgende
Meldung macht: "Melde Herrn General
gehorsamst daß ich heute Morgen mit Seiner
Majestät Hilfskreuzer "Berlin" ganz gemütlich
die Festung Aydenes passirt habe
und hier angekommen bin. Ich wollte die
dortige Besatzung nicht so früh stören! Guten
Morgen und schlafen sie ruhig weiter".
Es handelt sich hier um den Durchbruch, den
wir in der letzten Nacht machten, wie
wir in Drontheim einliefen.

Abends bauten wir eine Bühne
im Mannschaftsraum, worauf eine
Klamauk-Kapelle ihre Kunst vortrug.


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Linke Seite, linke Spalte:

Euch Tapfer'n im Westen, Euch Tapfer'n im Ost
bringt Weihnachtsgrüße die Heimatspost
gern möcht' sie Euch alle erfreuen
und auch zur See die Getreuen.


Derweilen Ihr kämpftet in Feindesland
und Wache hieltet am deutschen Strand,
hohnlachend des Krieges Gefahren,
wir auch nicht ganz müßig waren.

Ein vaterländisches Aufgebot,
das dachte Eurer und Eurer Not
und rief von den Greuß'nern die Reste
zu vaterländischem Feste.


Und sie kamen und füllten den Schützensaal
Eure Mütter, Väter und Eh'gemahl,

sie alle versammelt sich haben
nebst Euren Mädels und Knaben.


Versammlung war es bei hehrem Sang

und Sammlung war es mit Münzenklang
und Rascheln der Darlehnsscheine,
dem Kriegsgeld, zu Friedensvereine.


Als Spende Greußens, der Heimatstadt,
ein Sümmlein davon sich gehäufet hat,
ein ansehnlich Häuflein vom Gelde,
doch klein für die Vielen im Felde.


Linke Seite, rechte Spalte:

Da hieß es, haushalten und sparsam sein
und die Gaben zu wählen klein aber fein
zum Wohle und Nutzen von allen,
selbst wenn sie nicht allen gefallen.


Im Schützengraben der eine gern schnupft,
vor'm Sturm einen Priem der and're abrupft,
doch eins, was sie alle wohl brauchen,
ist etwas Gutes zum Rauchen.


Da gibt es auch leicht einen heiseren Hals
und zerrissene Feldgraue jedenfalls,
da zu helfen, war unsere Sorge,
auf daß der Greuß'ner nicht borge.


Und keiner wohl etwas Besseres weiß,
als daß ein grünendes Weihnachtsreis,
der Kriegszeit zum Leid, sei entsprungen,
Euch tapferen deutschen Jungen!

Euch Tapfern auch, die verwundet Ihr ruht
in sorgsam deutscher Verpflegungshut,
auch Euch und Euch grade vor allen
woll'n der Heimat Spenden gefallen.

Ach, möchtet Ihr alle erhalten noch sein
zur Zeit, wo des Weihnachtsbaums holder Schein
uns zurück hier Geblieb'nen vereinet,
wie vielfach die Sehnsucht auch weinet.


Der Ausschuß für Veranstaltung
vaterländischer Abende in der Stadt Greußen.

Bobert,   Kretschmann,   Dr. Renger,

Bürgermeister. Postmeister. Amtsrichter.


Rechte Seite:


            Freitag vom 4. bis 10. 12. 14. 

   Gewöhnlicher Dienst. Ich laß im hiesigen
"Witzblatt Wikingen." Es zeigt ein
Bild wo der Komanndant vom Fort
"Aydenes" der Einfahrt von Drontheim im
Bett liegt und unser Komanndat folgende
Meldung macht: "Melde Herrn General
gehorsamst daß ich heute Morgen mit Seiner
Majestät Hilfskreuzer "Berlin" ganz gemütlich
die Festung Aydenes passirt habe
und hier angekommen bin. Ich wollte die
dortige Besatzung nicht so früh stören! Guten
Morgen und schlafen sie ruhig weiter".
Es handelt sich hier um den Durchbruch, den
wir in der letzten Nacht machten, wie
wir in Drontheim einliefen.

Abends bauten wir eine Bühne
im Mannschaftsraum, worauf eine
Klamauk-Kapelle ihre Kunst vortrug.



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  • March 17, 2017 22:50:25 Rolf Kranz

    Linke Seite, linke Spalte:

    Euch Tapfer'n im Westen, Euch Tapfer'n im Ost
    bringt Weihnachtsgrüße die Heimatspost
    gern möcht' sie Euch alle erfreuen
    und auch zur See die Getreuen.


    Derweilen Ihr kämpftet in Feindesland
    und Wache hieltet am deutschen Strand,
    hohnlachend des Krieges Gefahren,
    wir auch nicht ganz müßig waren.

    Ein vaterländisches Aufgebot,
    das dachte Eurer und Eurer Not
    und rief von den Greuß'nern die Reste
    zu vaterländischem Feste.


    Und sie kamen und füllten den Schützensaal
    Eure Mütter, Väter und Eh'gemahl,

    sie alle versammelt sich haben
    nebst Euren Mädels und Knaben.


    Versammlung war es bei hehrem Sang

    und Sammlung war es mit Münzenklang
    und Rascheln der Darlehnsscheine,
    dem Kriegsgeld, zu Friedensvereine.


    Als Spende Greußens, der Heimatstadt,
    ein Sümmlein davon sich gehäufet hat,
    ein ansehnlich Häuflein vom Gelde,
    doch klein für die Vielen im Felde.


    Linke Seite, rechte Spalte:

    Da hieß es, haushalten und sparsam sein
    und die Gaben zu wählen klein aber fein
    zum Wohle und Nutzen von allen,
    selbst wenn sie nicht allen gefallen.


    Im Schützengraben der eine gern schnupft,
    vor'm Sturm einen Priem der and're abrupft,
    doch eins, was sie alle wohl brauchen,
    ist etwas Gutes zum Rauchen.


    Da gibt es auch leicht einen heiseren Hals
    und zerrissene Feldgraue jedenfalls,
    da zu helfen, war unsere Sorge,
    auf daß der Greuß'ner nicht borge.


    Und keiner wohl etwas Besseres weiß,
    als daß ein grünendes Weihnachtsreis,
    der Kriegszeit zum Leid, sei entsprungen,
    Euch tapferen deutschen Jungen!

    Euch Tapfern auch, die verwundet Ihr ruht
    in sorgsam deutscher Verpflegungshut,
    auch Euch und Euch grade vor allen
    woll'n der Heimat Spenden gefallen.

    Ach, möchtet Ihr alle erhalten noch sein
    zur Zeit, wo des Weihnachtsbaums holder Schein
    uns zurück hier Geblieb'nen vereinet,
    wie vielfach die Sehnsucht auch weinet.


    Der Ausschuß für Veranstaltung
    vaterländischer Abende in der Stadt Greußen.

    Bobert,   Kretschmann,   Dr. Renger,

    Bürgermeister. Postmeister. Amtsrichter.


    Rechte Seite:


                Freitag vom 4. bis 10. 12. 14. 

       Gewöhnlicher Dienst. Ich laß im hiesigen
    "Witzblatt Wikingen." Es zeigt ein
    Bild wo der Komanndant vom Fort
    "Aydenes" der Einfahrt von Drontheim im
    Bett liegt und unser Komanndat folgende
    Meldung macht: "Melde Herrn General
    gehorsamst daß ich heute Morgen mit Seiner
    Majestät Hilfskreuzer "Berlin" ganz gemütlich
    die Festung Aydenes passirt habe
    und hier angekommen bin. Ich wollte die
    dortige Besatzung nicht so früh stören! Guten
    Morgen und schlafen sie ruhig weiter".
    Es handelt sich hier um den Durchbruch, den
    wir in der letzten Nacht machten, wie
    wir in Drontheim einliefen.

    Abends bauten wir eine Bühne
    im Mannschaftsraum, worauf eine
    Klamauk-Kapelle ihre Kunst vortrug.


  • January 30, 2017 16:56:16 Eva Anna Welles (AUT)

    Linke Seite, linke Spalte:

    Euch Tapfer'n im Westen, Euch Tapfer'n im Ost
    bringt Weihnachtsgrüße die Heimatspost
    gern möcht'sie Euch alle erfreuen
    und auch zur See die Getreuen.


    Derweilen Ihr kämpftet in Feindesland
    und Wache hieltet am deutschen Strand,
    hohnlachend des Krieges Gefahren,
    wir auch nicht ganz müßig waren.

    Ein vaterländisches Aufgebot,
    das dachte Eurer und Eurer Not
    und rief von den Greuß'nern die Reste
    zu vaterländischem Feste.


    Und sie kamen und füllten den Schützensaal
    Eure Mütter, Väter und Eh'gemahl,

    sie alle versammelt sich haben
    nebst Euren Mädels und Knaben.


    Versammlung war es bei hehrem Sang

    und Sammlung war es mit Münzenklang
    und Rascheln der Darlehnsscheine,
    dem Kriegsgeld, zu Friedensvereine.


    Als Spende Greußens, der Heimatstadt,
    ein Sümmlein davon sich gehäufet hat,
    ein ansehnlich Häuflein vom Gelde,
    doch klein für die Vielen im Felde.


    Linke Seite, rechte Spalte:

    Da hieß es, haushalten und sparsam sein
    und die Gaben zu wählen klein aber fein
    zum Wohle und Nutzen von allen,
    selbst wenn sie nicht allen gefallen.


    Im Schützengraben der eine gern schnupft,
    vor'm Sturm einen Priem der and're abrupft,
    doch eins, was sie alle wohl brauchen,
    ist etwas Gutes zum Rauchen.


    Da gibt es auch leicht einen heiseren Hals
    und zerrissene Feldgraue jedenfalls,
    da zu helfen, war unsere Sorge,
    auf daß der Greuß'ner nicht borge.


    Und keiner wohl etwas Besseres weiß,
    als daß ein grünendes Weihnachtsreis,
    der Kriegszeit zum Leid, sei entsprungen,
    Euch tapferen deutschen Jungen!

    Euch Tapfern auch, die verwundet Ihr ruht
    in sorgsam deutscher Verpflegungshut,
    auch Euch und Euch grade vor allen
    woll'n der Heimat Spenden gefallen.

    Ach, möchtet Ihr alle erhalten noch sein
    zur Zeit, wo des Weihnachtsbaums holder Schein
    uns zurück hier Geblieb'nen vereinet,
    wie vielfach die Sehnsucht auch weinet.


    Der Ausschuß für Veranstaltung
    vaterländischer Abende in der Stadt Greußen.

    Bobert,   Kretschmann,   Dr. Renger,

    Bürgermeister. Postmeister. Amtsrichter.


    Rechte Seite:


    Freitag vom 4. bis 10. 12. 14. 

    Gewöhnlicher Dienst. Ich laß im hie"
    sigen "Witzblatt Wikingen." Es zeigt ein
    Bild wo der Komanndant vom Fort
    "Aydenes" der Einfahrt von Drontheim im
    Bett liegt und unser Komanndat folgende
    Meldung macht: "Melde Herrn General ge"
    horsamst daß ich heute Morgen mit Seiner
    Majestät Hilfskreuzer "Berlin" ganz ge"
    mütlich die Festung Aydenes passirt habe
    und hier angekommen bin. Ich wollte die
    dortige Besatzung nicht so früh stören! Guten
    Morgen und schlafen sie ruhig weiter".
    Es handelt sich hier um den Durchbruch, den
    wir in der letzten Nacht machten, wie
    wir in Drontheim einliefen.

    Abends bauten wir eine Bühne
    im Mannschaftsraum, worauf eine
    Klamauk"Kapelle ihre Kunst vortrug.



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  • 51.22952958228961||10.946741770117228||

    Greußen

  • 63.434334308715385||10.386757850646973||

    Trondheim/Norwegen

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1495 / 20144
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Contributor
Bernd Rossberg
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