Kriegstagebuch mit handgefertigten Zeichnungen von Rudolf Kämmerer, SM Hilfskreuzer "Berlin", item 70
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könnten sie einiges erzählen, ich bin
erst 30 Jahre in der Marine." Nachmittags
war der deutsche Konsul am Bord.Freitag: 20. 11. 14.
Arbeitsverteilung abends erhielten
wir 2 Monate Alte Zeitungen.Sonnabend: 21. 11. 14.
Heute mußten wir unser Platz
von Dronthjem verlassen und kamen
nach dem Ort "Hommelvik". Dieses
Dorf liegt in einer Bucht am Berg"
abhang. Unser Schiff kam mit dem
Heck zur Pier zuliegen. An Wache
von 200 Mann mit geladenen Gewehren
wurde am Land aufgestellt.Sonntag: 22. 11. 14.
Morgens 6 Uhr wecken. Von
8 - 10 Uhr Reinschiff. 11.30 Gottesdienst
durch den Komanndant.Montag: 23. 11. 14.
Dienst wie seit unser Ankunft.
Das Maschinenpersonal mußte Teile von
der Maschine an Land geben, damit wir
nicht verschwinden konnten, wie wir
gekommen waren.Zeitungsausschnitt 1 auf der rechten Seite:
Die Abrüstung des Hilfskreuzers "Berlin".
WTB. Stockholm, 19. Nov. Zu der Abrüstung des
deutschen Hilfskreuzers "Berlin" wird weiter gemeldet: Der
Kommandant des Forts Agdenaes ist sofort seines Postens
enthoben worden und wird sich noch vor einem Kriegsgericht
zu verantworten haben, weil er die Einfahrt der "Berlin"
weder gemeldet noch überhaupt bemerkt hat; sodann ist allen
Fahrzeugen, die nicht eine besondere Erlaubnis eingeholt
haben, die Einfahrt in die Kriegshäfen Christiansand, Bergen
und Drontheim verboten worden. Die Navigation der
"Berlin", die trotz der Entfernung der gewöhnlichen Seezeichen
ohne Lotsen das schwierige Fahrwasser bis in den Dront=
heimer Hafen meisterte, findet in Fachkreisen ungeteilte Be=
wunderung.WTB. Drontheim, 20. Nov. Nunmehr ist beschlossen
worden, den Hilfskreuzer "Berlin" in H a m m e r v i k e n zu
internieren.Zeitungsausschnitt 2 auf der rechten Seite:
Die "Karlsruhe" übernimmt das Erbe der
"Emden". Mit der "Emden" zusammen hat sich
unser tapferer kleiner Kreuzer "Karlsruhe" bereits einen
Namen gemacht, nun, nachdem die "Emden" nicht mehr
da ist, fängt die "Karlsruhe" an, sich zum "Emden=
Schrecken" für England auszuwachsen. Mit ihrem
Begleitschriff "Crefeld" hat sie den holländischen Dampfer
"Maria", der nach England mit Kriegskonterbande
unterwegs war, beschlagnahmt und versenkt. Vorher
haben sie bereits die Dampfer "Powicastle", "Strathroy",
"Maplebranch", "Highlandhope" und "Indrani" be=
schlagnahmt. An demselbenTage wie die "Maria"
wurde der Dampfer "Cornishcity", an den darauffolgen=
den Tagen die Dampfer "Rioaguasu", "Farne",
"Kiabadel-Arinaga", "Lynrowan", "Cervantes", "Pruth"
und "Kondor" beschlagnahmt. Die "Krefeld" landete in
Santa Cruz insgesamt 439 Personen von den erbeuteten
Dampfern. -
könnten sie einiges erzählen, ich bin
erst 30 Jahre in der Marine." Nachmittags
war der deutsche Kansul am Bord.Freitag: 20. 11. 14.
Arbeitsverteilung abends erhielten
wir 2 Monate Alte Zeitungen.Sonnabend: 21. 11. 14.
Heute mußten wir unser Platz
von Dronthjem verlassen und kamen
nach dem Ort "Hommelvik". Dieses
Dorf liegt in einer Bucht am Berg"
abhang. Unser Schiff kam mit dem
Heck zur Pier zuliegen. An Wache
von 200 Mann mit geladenen Gewehren
wurde am Land aufgestellt.Sonntag: 22. 11. 14.
Morgens 6 Uhr wecken. Von
8 - 10 Uhr Reinschiff. 11.30 Gottesdienst
durch den Komanndant.Montag: 23. 11. 14.
Dienst wie seit unser Ankunft.
Das Maschinenpersonal mußte Teile von
der Maschine an Land geben, damit wir
nicht verschwinden konnten, wie wir
gekommen waren.Zeitungsausschnitt 1 auf der rechten Seite:
Die Abrüstung des Hilfskreuzers "Berlin".
WTB. Stockholm, 19. Nov. Zu der Abrüstung des
deutschen Hilfskreuzers "Berlin" wird weiter gemeldet: Der
Kommandant des Forts Agdenaes ist sofort seines Postens
enthoben worden und wird sich noch vor einem Kriegsgericht
zu verantworten haben, weil er die Einfahrt der "Berlin"
weder gemeldet noch überhaupt bemerkt hat; sodann ist allen
Fahrzeugen, die nicht eine besondere Erlaubnis eingeholt
haben, die Einfahrt in die Kriegshäfen Christiansand, Bergen
und Drontheim verboten worden. Die Navigation der
"Berlin", die trotz der Entfernung der gewöhnlicdhen Seezeichen
ohne Lotsen das schwierige Fahrwasser bis in den Dront=
heimer Hafen meisterte, findet in Fachkreisen ungeteilte Be=
wunderung.WTB. Drontheim, 20. Nov. Nunmehr ist beschlossen
worden, den Hilfskreuzer "Berlin" in H a m m e r v i k e n zu
internieren.Zeitungsausschnitt 2 auf der rechten Seite:
Die "Karlsruhe" übernimmt das Erbe der
"Emden". Mit der "Emden" zusammen hat sich
unser tapferer kleiner Kreuzer "Karlsruhe" bereits einen
Namen gemacht, nun, nachdem die "Emden" nicht mehr
da ist, fängt die "Karlsruhe" an, sich zum "Emden=
Schrecken" für England auszuwachsen. Mit ihrem
Begleitschriff "Crefeld" hat sie den holländischen Dampfer
"Maria", der nach England mit Kriegskonterbande
unterwegs war, beschlagnahmt und versenkt. Vorher
haben sie bereits die Dampfer "Powicastle", "Strathroy",
"Maplebranch", "Highlandhope" und "Indrani" be=
schlagnahmt. An demselbenTage wie die "Maria"
wurde der Dampfer "Cornishcity", an den darauffolgen=
den Tagen die Dampfer "Rioaguasu", "Farne",
"Kiabadel-Arinaga", "Lynrowan", "Cervantes", "Pruth"
und "Kondor" beschlagnahmt. Die "Krefeld" landete in
Santa Cruz insgesamt 439 Personen von den erbeuteten
Dampfern.
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könnten sie einiges erzählen, ich bin
erst 30 Jahre in der Marine." Nachmittags
war der deutsche Kansul am Bord.Freitag: 20. 11. 14.
Arbeitsverteilung abends erhielten wir 2 Monate Alte Zeitungen.
Sonnabend: 21. 11. 14.
Heute mußten wir unser Platz von Dronthjem verlassen und kamen nach dem Ort "Hommelvik". Dieses Dorf liegt in einer Bucht am Berg" abhang. Unser Schiff kam mit dem Heck zur Pier zuliegen. An Wache von 200 Mann mit geladenen Gewehren wurde am Land aufgestellt.
Sonntag: 22. 11. 14.
Morgens 6 Uhr wecken. Von 8 - 10 Uhr Reinschiff. 11.30 Gottesdienst durch den Komanndant.
Montag: 23. 11. 14.
Dienst wie seit unser Ankunft.
Das Maschinenpersonal mußte Teile von der Maschine an Land geben, damit wir nicht verschwinden konnten, wie wir gekommen waren.
Zeitungsausschnitt 1 auf der rechten Seite:
Die Abrüstung des Hilfskreuzers "Berlin".
WTB. Stockholm, 19. Nov. Zu der Abrüstung des
deutschen Hilfskreuzers "Berlin" wird weiter gemeldet: Der
Kommandant des Forts Agdenaes ist sofort seines Postens
enthoben worden und wird sich noch vor einem Kriegsgericht
zu verantworten haben, weil er die Einfahrt der "Berlin"
weder gemeldet noch überhaupt bemerkt hat; sodann ist allen
Fahrzeugen, die nicht eine besondere Erlaubnis eingeholt
haben, die Einfahrt in die Kriegshäfen Christiansand, Bergen
und Drontheim verboten worden. Die Navigation der
"Berlin", die trotz der Entfernung der gewöhnlicdhen Seezeichen
ohne Lotsen das schwierige Fahrwasser bis in den Dront=
heimer Hafen meisterte, findet in Fachkreisen ungeteilte Be=
wunderung.WTB. Drontheim, 20. Nov. Nunmehr ist beschlossen
worden, den Hilfskreuzer "Berlin" in H a m m e r v i k e n zu
internieren.Zeitungsausschnitt 2 auf der rechten Seite:
Die "Karlsruhe" übernimmt das Erbe der
"Emden". Mit der "Emden" zusammen hat sich
unser tapferer kleiner Kreuzer "Karlsruhe" bereits einen
Namen gemacht, nun, nachdem die "Emden" nicht mehr
da ist, fängt die "Karlsruhe" an, sich zum "Emden=
Schrecken" für England auszuwachsen. Mit ihrem
Begleitschriff "Crefeld" hat sie den holländischen Dampfer
"Maria", der nach England mit Kriegskonterbande
unterwegs war, beschlagnahmt und versenkt. Vorher
haben sie bereits die Dampfer "Powicastle", "Strathroy",
"Maplebranch", "Highlandhope" und "Indrani" be=
schlagnahmt. An demselbenTage wie die "Maria"
wurde der Dampfer "Cornishcity", an den darauffolgen=
den Tagen die Dampfer "Rioaguasu", "Farne",
"Kiabadel-Arinaga", "Lynrowan", "Cervantes", "Pruth"
und "Kondor" beschlagnahmt. Die "Krefeld" landete in
Santa Cruz insgesamt 439 Personen von den erbeuteten
Dampfern.
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könnten sie einiges erzählen, ich bin
erst 30 Jahre in der Marine." Nachmittags
war der deutsche Kansul am Bord.Freitag: 20. 11. 14.
Arbeitsverteilung abends erhielten wir 2 Monate Alte Zeitungen.
Sonnabend: 21. 11. 14.
Heute mußten wir unser Platz von Dronthjem verlassen und kamen nach dem Ort "Hommelvik". Dieses Dorf liegt in einer Bucht am Berg" abhang. Unser Schiff kam mit dem Heck zur Pier zuliegen. An Wache von 200 Mann mit geladenen Gewehren wurde am Land aufgestellt.
Sonntag: 22. 11. 14.
Morgens 6 Uhr wecken. Von 8 - 10 Uhr Reinschiff. 11.30 Gottesdienst durch den Komanndant.
Montag: 23. 11. 14.
Dienst wie seit unser Ankunft.
Das Maschinenpersonal mußte Teile von der Maschine an Land geben, damit wir nicht verschwinden konnten, wie wir gekommen waren.
Zeitungsausschnitt 1 auf der rechten Seite:
Die Abrüstung des Hilfskreuzers "Berlin".
WTB. Stockholm, 19. Nov. Zu der Abrüstung des
deutschen Hilfskreuzers "Berlin" wird weiter gemeldet: Der
Kommandant des Forts Agdenaes ist sofort seines Postens
enthoben worden und wird sich noch vor einem Kriegsgericht
zu verantworten haben, weil er die Einfahrt der "Berlin"
weder gemeldet noch überhaupt bemerkt hat; sodann ist allen
Fahrzeugen, die nicht eine besondere Erlaubnis eingeholt
haben, die Einfahrt in die Kriegshäfen Christiansand, Bergen
und Drontheim verboten worden. Die Navigation der
"Berlin", die trotz der Entfernung der gewöhnlicdhen Seezeichen
ohne Lotsen das schwierige Fahrwasser bis in den Dront=
heimer Hafen meisterte, findet in Fachkreisen ungeteilte Be=
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worden, den Hilfskreuzer "Berlin" in H a m m e r v i k e n zu
internieren.
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Save description- 63.41232105788958||10.79911298593754||
Hommelvik
- 63.434334308715385||10.386757850646973||||1
Trondheim/Norwegen
Location(s)
Story location Trondheim/Norwegen
Document location Hommelvik
- ID
- 1495 / 20131
- Contributor
- Bernd Rossberg
November 19, 1914 – November 23, 1914
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- Western Front
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