Tagebuch von Margarethe Wirringa, item 9
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litowsk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz beendet
- nur mußte ja noch der Friedensvertrag
unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen bringen
erfreuliche Nachrichten über unsern Vormarsch
an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
Die Zeitung vom 23. II. macht uns über die
Einnahme Hapsal [Stadt in Estland = Haapsalu)
u. Minsk u. s. w. bekannt.
Jetzt soll es in wieder soweit sein, daß Rußland
unsere Bedingungen angenommen hat. Wir
wollen daher nur getrost weiter hoffen. -
Man darf aber nicht eher glauben an den Frieden,
als daß die Unterschrift der Russen unter dem Frie-
densvertrag trocken ist, wie auch der Lehrer
in der Schule den Kindern gesagt hätte. - Am
14. II. bekommen wir auf Zimmer Nr. 4 einen Magazienmeister
- ein Hamburger. Er ist Kriegsinvalide,
(namens Fricke)
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Vizefeldwebel und war hier bei der Berliner Firma.
Am 24. II. ging er schon wieder fort von hier, weil`s ihm hier nicht
gefiel in N.[orderney]. Fenkea ging vom 22.II. bis zum 24.II.
nach Dornumergrode [kleines Dorf auf dem Festland vor Norderney]
zu Großmutter und Tante. Sie
holte die Lebensmittel ab, die Tante Gretje für
uns eingekauft hatte. 2 Frauen von hier gingen
auch mit ihr nach D.gr. Alle 3 machten die
Tour von Norddeich bis nach dort zu Fuß mit
einem Handwagen, auch zurück. Nur deshalb
weil die Polizei in dem Zuge öfter reviediert
u. dann die Lebensmittel manchmal wegnimmt.
Vater geht auch noch öfter mal rüber
u. kauft Lebensmittel. - Wir bekommen nur
noch auf unsere Marken 100g Fleisch wöchentlich
a Person. Butter gibts nur noch wöchentlich
50g a Person. Milch gibt es meistens nur alle
par Tage, weil sie für die Kinder u. Schwerkranken
bleiben muß. Fleisch gibt es auch
wohl mal einige Tage später als die bestimmte
Zeit, wenn kein Schlachtvieh vorhanden
ist. Kürzlich gab`s mal schöne Wurst
(Mettwurst) anstatt Fleisch. Ganz was
Seltenes. Wir haben Hinrich u. Johann davon
belegte Butterbrote hingeschickt.
Am 18.II. war es schon ein Jahr, da unser Friedr.
verwundet wurde u. starb. - Eine traurige
Erinnerung. Aber er hat`s jetzt gut.
Zum Gedächtnis:
In diesen Tagen rundet sich`s zum Jahr
Ich muß sie nochmals lesen, seine Zeilen.
So hell erstrahlt sein Bild, so rein und wahr,
Als müßte er noch unter uns verweilen.
- Er ruhe in Frieden. -
Es wär`aber doch zu schön gewesen,
wenn er noch einmal wieder zu
uns zurückgekehrt wäre. --
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litowsk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz beendet
- nur mußte ja noch der Friedensvertrag
unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen bringen
erfreuliche Nachrichten über unsern Vormarsch
an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
Die Zeitung vom 23. II. macht uns über die
Einnahme Hapsal u. Minsk u. s. w. bekannt.
Jetzt soll es in wieder soweit sein, daß Rußland
unsere Bedingungen angenommen hat. Wir
wollen daher nur getrost weiter hoffen. -
Man darf aber nicht eher glauben an den Frieden,
als daß die Unterschrift der Russen unter dem Frie-
densvertrag trocken ist, wie auch der Lehrer
in der Schule den Kindern gesagt hätte. - Am
14. II. bekommen wir auf Zimmer Nr. 4 einen ...Mage.-
zienmeister - ein Hamburger. Er ist Kriegsinvalide,
namens Fricke.
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litowsk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz beendet
- nur mußte ja noch der Friedensvertrag
unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen bringen
erfreuliche Nachrichten über unsern Vormarsch
an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
Die Zeitung vom 23. II. macht uns über die
Einnahme Hapsal u. Minsk u. s. w. bekannt.
Jetzt soll es in wieder soweit sein, daß Rußland
unsere Bedingungen angenommen hat. Wir
wollen daher nur getrost weiter hoffen. -
Man darf aber nicht eher glauben an den Frieden,
als daß die Unterschrift der Russen unter dem Frie-
densvertrag trocken ist, wie auch der Lehrer
in der Schule den Kindern gesagt hätte. - Am
14. II. bekommen wir auf Zimmer Nr. 4 einen ...Mage.-
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namens Fricke..
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litowsk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz beendet
- nur mußte ja noch der Friedensvertrag
unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen bringen
erfreuliche Nachrichten über unsern Vormarsch
an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
Die Zeitung vom 23. II. macht uns über die
Einnahme Hapsal u. Minsk u. s. w. bekannt.
Jetzt soll es in wieder soweit sein, daß Rußland
unsere Bedingungen angenommen hat. Wir
wollen daher nur getrost weiter hoffen. -
Man darf aber nicht eher glauben an den Frieden,
als daß die Unterschrift der Russen unter dem Frie-
densvertrag trocken ist, wie auch der Lehrer
in der Schule den Kindern gesagt hätte. - Am
14. II. bekommen wir auf Zimmer Nr. 4 einen ...Mage.-
zienmeister - ein Hamburger. Er ist Kriegsinvalide,
namens Fricke.
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litowsk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bulgarien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz beendet
- nur mußte ja noch der Friedensvertrag
unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen bringen
erfreuliche Nachrichten über unsern Vormarsch
an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
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...linke Seite:
Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wur-
den und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litwosk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bul-
garien u. mit uns Deutschen der Kriegs-
zustand beendet sein soll. Na, da glaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz be-
endet - nur mußte ja noch der Friedensver-
trag unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der Kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen brin-
gen erfreuliche Nachrichten über unsern Vor-
marsch an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. Gefangennahme vieler Russen.
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor eini-
gen Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wur-
den und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
Litwosk verhandelt wurde am 10.II.,
daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Bul-
garien u. mit uns Deutschen der Kriegs-
zustand beendet sein soll. Na, da gaubten
wir, der Krieg mit Rußland sei ganz be-
endet - nur mußte ja noch der Friedensver-
trag unterschrieben werden! Doch seit dem
18. II. geht der kampf daselbst von neuem fort -
auf Wunsch der Russen. Nun kriegen sie aber
schon ihre verdiente Strafe. Die Zeitungen brin-
gen erfreuliche Nachrichten über unsern Vor-
marsch an "der Ostfront": von großen
Kriegsbeuten, von Einnahme der Orte u.
Städten u. gefangennahme vieler Russen.
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Postsachen - seit d. 1. Jan. 18 etwa 70 Karten u.
Briefe: von Verwandten, Freunden und Bekannten.
Am 9. Febr. 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem
Vierbund und der ukrainischen Volksrepublik
unterzeichnet worden. Das hat ein Jubel bei
uns hervorgerufen. Endlich richtig Friede mit
der Ukraine! - Die Ukrainer haben vor einigen
Tagen die Deutschen um Hilfe angerufen, weil
sie nun von den anderen Russen überfallen wurden
und ihnen die Häuser in Brand setzen u. s. w.
Dann las man in der Zeitung, daß in Brest-
LitofLitwosk verhandelt wurde a, 10.II.,daß von dem Tage an der Kriegszustand
mit dem Österreich-Ungarn, der Türkei, Belgien
u. mit uns Deutschen der Kriegszustand
beendet sein soll.
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Norderney
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- Contributor
- Johanna Senkowski
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