Tagebuch von Margarethe Wirringa, item 6
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linke Seite
Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins
Kino gewesen. Es starb hier wiederplötzlich ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Kea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die Christbescherung war,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Fiedis in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an denWeihnachtstagen, steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrotgegessen. Dann kam Tönni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Hinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentl.
gut u. Friede ! ! ! ! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weihnachtlichanmutete, war die schöne Schneelandschaft.
Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Soldatendarin aushalten müssen. Für die,
und alle,die ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unangenehm.- Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Inselwachesteht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konntesich in den letzten Tagen nach Herzenslust
mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war -
linke Seite
Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötz-lich ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Kea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die Christbescherung war,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Fiedis in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weih-nachtstagen, steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abend-brot gegessen. Dann kam Tönni mit sei-
nen Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Hinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentl.
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weih-nachtlich anmutete, war die schöne Schnee-
landschaft. Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Sol-daten darin aushalten müssen. Für die,
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unange-nehm. - Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Insel-wache steht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konn-te sich in den letzten Tagen nach Herzens-
lust mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war
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Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötz-lich ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Kea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die Christbescherung war,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Fiedis in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weih-nachtstagen, steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abend-brot gegessen. Dann kam Tönni mit sei-
nen Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Hinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentl.
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weih-nachtlich anmutete, war die schöne Schnee-
landschaft. Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Sol-daten darin aushalten müssen. Für die,
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unange-nehm. - Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Insel-wache steht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konn-te sich in den letzten Tagen nach Herzens-
lust mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war
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Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötz-lich ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Kea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die Christbescherung war,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Fiedis in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weih-nachtstagen, steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abend-brot gegessen. Dann kam Tönni mit sei-
nen Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Hinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentl.
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weih-nachtlich anmutete, war die schöne Schnee-
landschaft. Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Sol-daten darin aushalten müssen. Für die,
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unange-nehm. - Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Insel-wache steht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konnte
sich in den letzten Tagen nach Herzenslust
mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war
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linke Seite:
Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die Christbescherung war,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Friedr. in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weihnachtstagen,
steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrot
gegessen. Dann kam Tänni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Heinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite:
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentll
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
unterstrichen
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weihnachtlich
anmutete, war die schöne Schneelandschaft.
Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man [eingefügt] nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Soldaten
darin aushalten müssen. Für die
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unangenehm. -
Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Inselwache
steht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konnte
sich in den letzten Tagen nach Herzenslust
mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war
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Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins...
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die war istbescherung,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Friedr. in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weihnachtstagen,
steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrot
gegessen. Dann kam Tänni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Heinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite:
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentll
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
unterstrichen
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weihnachtlich
anmutete, war die schöne Schneelandschaft.
Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man [eingefügt] nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Soldaten
darin aushalten müssen. Für die
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unangenehm. -
Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Inselwache
steht - Eils aus Ogenbargen - ein
guter Bekannter von unserm Johann.
Der besucht uns öfter par Stunden. -
Jetzt ist es wieder sehr kalt, es friert
stark. Der Schnee ist noch nicht alle
weggeschmolzen. Die Schuljugend konnte
sich in den letzten Tagen nach Herzenslust
mit ihren Schlitten tummeln.
Jetzt können die Schlittschuhe schon
wieder gebraucht werden. Am 22. Dezbr.
erhielten wie auf Zimmer No. 5 eine
Dame aus Hannover - Frau Neddermeyer
mit Namen. Ihr Mann steht hier bei dem
Inselwachbatallion. Er ist meistens bei
ihr. Feuerung beschaffen sie sich selbst, da
wir keine für sie übrig haben. Essen u.
Trinken machen sie sich auch, ebenso wie
die anderen Soldatenfrauen, die bei uns
wohnten, selbst. - Vorige Woche war
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Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins...
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die war istbescherung,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Friedr. in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weihnachtstagen,
steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrot
gegessen. Dann kam Tänni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Heinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
rechte Seite:
Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentll
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
unterstrichen
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weihnachtlich
anmutete, war die schöne Schneelandschaft.
Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man [eingefügt] nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Soldaten
darin aushalten müssen. Für die
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unangenehm. -
Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Inselwache
steht - Eils aus Ogenborgen
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Flugstation besichtigt. Auch seien sie ins...
Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die war istbescherung,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Friedr. in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weihnachtstagen,
steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrot
gegessen. Dann kam Tänni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Heinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
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Das Wetter ist regenerisch; da das Eis u. der
Schnee auftaut, ist es recht glatt. - Der
Weihnachtsbaum fehlt wieder. - Wie es
nächste Weihnachten wohl ist? Hoffentll
gut u. Friede!!!! - -
Donnerstag, den 20. Dezbr. bis Sonntag, d. 30 Dezb.
unterstrichen
Das liebe Weihnachtsfest ist ziemlich eintönig
verlaufen. Das einzigste, was einem weihnachtlich
anmutete, war die schöne Schneelandschaft.
Die Flocken wirbelten, daß es
eine Lust gewesen wäre, wenn man [eingefügt] nicht der
Gedanke gehabt hätte, daß die armen Soldaten
darin aushalten müssen. Für die
und alle,istdie ihre Arbeit draußen
haben, ist der Schnee u. Frost unangenehm. -
Besuch hatten wir keinen, als
nur einen Soldaten, der hier bei der Inselwache
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Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
Hanne mußte mitsingen. Johann hat bis
zum 27. abends 12 Uhr Nachurlaub erhalten;
er bekam am 20.12. telegraphische Nachricht.
Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
er diese Tage noch mit auf dem Postamt.
Als dieser Abend die war istbescherung,
und die Kleinen sich zu ihren Geschenken
freuten, weilten meine Gedanken an
dem Grabe unseres lb. Friedr. in dem fernen
Rußland bei Jakobstadt. Es wurde mir
erst wohler, nachdem sich mein Leid durch
Tränen Luft gemacht hatte. Auch die anderen
werden ähnliche Gedanken gehabt haben.
In dieser Zeit, und insbesondere an den Weihnachtstagen,
steigen die Erinnerungen
aus unserer Kindheit auf. - Wie Johann
von der Post zurück war, haben wir Abendbrot
gegessen. Dann kam Tänni mit seinen
Gaben von der Fliegerhalle. Nach
einem gemütlichen Beisammensein in
der Küche, ist es inzwischen bald zehn Uhr
geworden und wollen wir jetzt zu Bette
gehen. Weil ich doch keine Freude habe an
Geschenken, wollte ich auf solche verzichten,
erhielt aber doch einige. - Unter anderen
Postsachen erhielten wir heute abend einen
erfrlch. Brief von Heinrich vom 18.12. Die 3
Weihnachtspäckchen habe er erhalten von uns.
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Kino gewesen. Es starb hier wieder plötzlich
ein fremder Soldat.
Montag, Weihnachtsabend 1917
Vater, Rea und Hanne waren zur Kirche
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Es war eine unsägliche Freude. Nun hilft
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- Contributor
- Johanna Senkowski
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