Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 104

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166.         Brief an die Eltern.

                                                    28. VI. 1915.

      Liebe Eltern !

  Bekam heute Mutters Brief u. Röschens Päckchen,

für beides vielen Dank ! Bekomme Wilhelm etwas

selten zu sehen, in 12 Tagen haben wir 4 Tage

Gelegenheit uns zu treffen, 2 Tage in Stellung u.

2 Tg. hier in Rawa, resp.[ective] in Tatar, wo W. liegt,

von hier fast 3/4 Stunde zu laufen. Gestern wieder

herrlicher Spazierritt nach Lochow-Gluchawer Wald.

Wollen mir Öschen u. Sputti eine besondere Freude

machen, dann bitte ich um gute Zigaretten, Zigarren

bekommen wir meist ausreichend geliefert. Hier

ist vielleicht nächstens Gelegenheit zur Entenjagd

auf den Rawkateichen, zu Eurem Erfolg Weidmannsheil.

Heute bin ich bis Tatar u. zurück geschwommen,

das ist eine herrliche Erfrischung bei der Hitze.

                 Euch allen herzliche Grüße

                                                     Euer Walther.

Bekam heute auch die "Deutsche Jägerztg." vom 20.VI.

Albrecht ganz besonders herzlich. Gruß u. dasselbe

Weidmannsheil auf den roten Bock, wie es mir beschieden

war !


...rechte Seite

167.                Karte an Trudchen.

                                                             29. VI. 1915.

Liebe kleine Sputti ! Herzlichen Dank für Deinen Brief !

Ich bin vollständig Deiner Meinung, würde auch zu

Haus bleiben u. Mutter unterstützen, war eine

schwere Sorge von mir, sie reibt sich auf, wenn

auch teilweise ganz unnötig, das macht wohl ihre

Nervosität. Warum sich Frau v. Lattorff um "ihn"

sorgt verstehe ich nicht ganz, beim Stab ist es doch

nicht halb so gefährlich, wie in der Front ! Mach ihr

das mal ordentlich klar. Dann habe ich einen

großen Wunsch: hier ist keine anständige Zigarette

zu haben, Zigarren werden fast immer geliefert,

wenn auch nur leidlich rauchbar. Allen Coswigern,

auch dem edlen Krieger "Humi" viel Grüße. Schade,

daß ich ihn nicht sehen konnte.

                      Innigen Gruß

                                                 Dein "Kleiner".


168.             Karte an die Eltern.

     Vorläufig nur kurzen Gruß. Bin munter. Wie

geht es A.[lbrecht] ?    Weidmannsheil

                                                Euer W.

                                                    5. VII. 15.



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166.         Brief an die Eltern.

                                                    28. VI. 1915.

      Liebe Eltern !

  Bekam heute Mutters Brief u. Röschens Päckchen,

für beides vielen Dank ! Bekomme Wilhelm etwas

selten zu sehen, in 12 Tagen haben wir 4 Tage

Gelegenheit uns zu treffen, 2 Tage in Stellung u.

2 Tg. hier in Rawa, resp.[ective] in Tatar, wo W. liegt,

von hier fast 3/4 Stunde zu laufen. Gestern wieder

herrlicher Spazierritt nach Lochow-Gluchawer Wald.

Wollen mir Öschen u. Sputti eine besondere Freude

machen, dann bitte ich um gute Zigaretten, Zigarren

bekommen wir meist ausreichend geliefert. Hier

ist vielleicht nächstens Gelegenheit zur Entenjagd

auf den Rawkateichen, zu Eurem Erfolg Weidmannsheil.

Heute bin ich bis Tatar u. zurück geschwommen,

das ist eine herrliche Erfrischung bei der Hitze.

                 Euch allen herzliche Grüße

                                                     Euer Walther.

Bekam heute auch die "Deutsche Jägerztg." vom 20.VI.

Albrecht ganz besonders herzlich. Gruß u. dasselbe

Weidmannsheil auf den roten Bock, wie es mir beschieden

war !


...rechte Seite

167.                Karte an Trudchen.

                                                             29. VI. 1915.

Liebe kleine Sputti ! Herzlichen Dank für Deinen Brief !

Ich bin vollständig Deiner Meinung, würde auch zu

Haus bleiben u. Mutter unterstützen, war eine

schwere Sorge von mir, sie reibt sich auf, wenn

auch teilweise ganz unnötig, das macht wohl ihre

Nervosität. Warum sich Frau v. Lattorff um "ihn"

sorgt verstehe ich nicht ganz, beim Stab ist es doch

nicht halb so gefährlich, wie in der Front ! Mach ihr

das mal ordentlich klar. Dann habe ich einen

großen Wunsch: hier ist keine anständige Zigarette

zu haben, Zigarren werden fast immer geliefert,

wenn auch nur leidlich rauchbar. Allen Coswigern,

auch dem edlen Krieger "Humi" viel Grüße. Schade,

daß ich ihn nicht sehen konnte.

                      Innigen Gruß

                                                 Dein "Kleiner".


168.             Karte an die Eltern.

     Vorläufig nur kurzen Gruß. Bin munter. Wie

geht es A.[lbrecht] ?    Weidmannsheil

                                                Euer W.

                                                    5. VII. 15.




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  • February 7, 2017 21:52:50 Rolf Kranz

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    166.         Brief an die Eltern.

                                                        28. VI. 1915.

          Liebe Eltern !

      Bekam heute Mutters Brief u. Röschens Päckchen,

    für beides vielen Dank ! Bekomme Wilhelm etwas

    selten zu sehen, in 12 Tagen haben wir 4 Tage

    Gelegenheit uns zu treffen, 2 Tage in Stellung u.

    2 Tg. hier in Rawa, resp.[ective] in Tatar, wo W. liegt,

    von hier fast 3/4 Stunde zu laufen. Gestern wieder

    herrlicher Spazierritt nach Lochow-Gluchawer Wald.

    Wollen mir Öschen u. Sputti eine besondere Freude

    machen, dann bitte ich um gute Zigaretten, Zigarren

    bekommen wir meist ausreichend geliefert. Hier

    ist vielleicht nächstens Gelegenheit zur Entenjagd

    auf den Rawkateichen, zu Eurem Erfolg Weidmannsheil.

    Heute bin ich bis Tatar u. zurück geschwommen,

    das ist eine herrliche Erfrischung bei der Hitze.

                     Euch allen herzliche Grüße

                                                         Euer Walther.

    Bekam heute auch die "Deutsche Jägerztg." vom 20.VI.

    Albrecht ganz besonders herzlich. Gruß u. dasselbe

    Weidmannsheil auf den roten Bock, wie es mir beschieden

    war !


    ...rechte Seite

    167.                Karte an Trudchen.

                                                                 29. VI. 1915.

    Liebe kleine Sputti ! Herzlichen Dank für Deinen Brief !

    Ich bin vollständig Deiner Meinung, würde auch zu

    Haus bleiben u. Mutter unterstützen, war eine

    schwere Sorge von mir, sie reibt sich auf, wenn

    auch teilweise ganz unnötig, das macht wohl ihre

    Nervosität. Warum sich Frau v. Lattorff um "ihn"

    sorgt verstehe ich nicht ganz, beim Stab ist es doch

    nicht halb so gefährlich, wie in der Front ! Mach ihr

    das mal ordentlich klar. Dann habe ich einen

    großen Wunsch: hier ist keine anständige Zigarette

    zu haben, Zigarren werden fast immer geliefert,

    wenn auch nur leidlich rauchbar. Allen Coswigern,

    auch dem edlen Krieger "Humi" viel Grüße. Schade,

    daß ich ihn nicht sehen konnte.

                          Innigen Gruß

                                                     Dein "Kleiner".


    168.             Karte an die Eltern.

         Vorläufig nur kurzen Gruß. Bin munter. Wie

    geht es A.[lbrecht] ?    Weidmannsheil

                                                    Euer W.

                                                        5. VII. 15.



  • February 7, 2017 21:50:53 Rolf Kranz

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    166.         Brief an die Eltern.

                                                        28. VI. 1915.

          Liebe Eltern !

      Bekam heute Mutters Brief u. Röschens Päckchen,

    für beides vielen Dank ! Bekomme Wilhelm etwas

    selten zu sehen, in 12 Tagen haben wir 4 Tage

    Gelegenheit uns zu treffen, 2 Tage in Stellung u.

    2 Tg. hier in Rawa, resp.[ective] in Tatar, wo W. liegt,

    von hier fast 3/4 Stunde zu laufen. Gestern wieder

    herrlicher Spazierritt nach Lochow-Gluchawer Wald.

    Wollen mir Öschen u. Sputti eine besondere Freude

    machen, dann bitte ich um gute Zigaretten, Zigarren

    bekommen wir meist ausreichend geliefert. Hier

    ist vielleicht nächstens Gelegenheit zur Entenjagd

    auf den Rawkateichen, zu Eurem Erfolg Weidmannsheil.

    Heute bin ich bis Tatar u. zurück geschwommen,

    das ist eine herrliche Erfrischung bei der Hitze.

                     Euch allen herzliche Grüße

                                                         Euer Walther.

    Bekam heute auch die "Deutsche Jägerztg." vom 20.VI.

    Albrecht ganz besonders herzlich. Gruß u. dasselbe

    Weidmannsheil auf den roten Bock, wie es mir beschieden

    war !


    ...rechte Seite

    167.                Karte an Trudchen.

                                                                 29. VI. 1915.

    Liebe kleine Sputti ! Herzlichen Dank für Deinen Brief !

    Ich bin vollständig Deiner Meinung, würde auch zu

    Haus bleiben u. Mutter unterstützen, war eine

    schwere Sorge von mir, sie reibt sich auf, wenn

    auch teilweise ganz unnötig, das macht wohl ihre

    Nervosität. Warum sich Frau v. Lattorff um "ihn"

    sorgt verstehe ich nicht ganz, beim Stab ist es doch

    nicht halb so gefährlich, wie in der Front ! Mach ihr

    das mal ordentlich klar. Dann habe ich einen

    großen Wunsch: hier ist keine anständige Zigarette

    zu haben, Zigarren werden fast immer geliefert,

    wenn auch nur leidlich rauchbar. Allen Ladwigern,

    auch dem edlen Krieger "Humi" viel Grüße. Schade,

    daß ich ihn nicht sehen konnte.

                          Innigen Gruß

                                                     Dein "Kleiner".


    168.             Karte an die Eltern.

         Vorläufig nur kurzen Gruß. Bin munter. Wie

    geht es A.[lbrecht] ?    Weidmannsheil

                                                    Euer W.

                                                        5. VII. 15.




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    Rawa

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    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Rawa
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2656 / 33711
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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