Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 86
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...linke Seite
sind wir wieder in der Mühle drin, da braucht man
sich schließlich weiter nicht zu putzen.
Nun ist es doch losgegangen ! Und wie ! Das Nähere
erfahrt Ihr ja aus den Zeitungen. Die Eier sind heil
angekommen u. haben, im Graben gekocht, ganz
prachtvoll geschmeckt.
Für das gr. Paket nochmals herzlichen Dank. Ihr habt
mir u. meinen Jungens eine richtige Freude gemacht,
die letzten Zigarren genieße ich jetzt.
Die Marchelfahrt hat mir nen Hauptspaß gemacht, ist ja
glanzvoll verlaufen wie immer. Wenn es so weiter
geht, wie augenblicklich hier, kann unser Wunsch für den
Herbst wohl in Erfüllung gehen.
Es herrscht hier wieder eine fröhlich begeisterte Stimmung.
Euch alle grüßt herzlichst
Euer Walther.
Schickt doch bitte, etwas mehr Briefpapier mit u. ab u.
zu einen etwas größeren Umschlag für alte Post.
131. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.
K. - , 24. IV. 1915.
Lieber Wilhelm !
Siehste, alter Knabe, nu jeht et los mit det Kesseltreiben
u. wir haben das Schwein in einigen Tagen
...rechte Seite
auch mit dabei zu sein. Die Besitznahme von Ypern wird
nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Stimmung
kannst Du Dir hier garnicht vorstellen, es herrscht
wieder dieselbe lachende Begeisterung wie im Anfang,
alles atmet auf, daß es endlich weitergeht, hoffentlich
nun dauernd. Unsere Kompagnie führt jetzt Leutnant
Kraus, im Anfang Führer des 1. Zuges, dann Komp.Führer,
bis zu seiner Verwundung Ende Oktober. Nach
9 wöchentlicher Meldung sind wir jetzt vom Regiment
als Fähnriche in Ausbildung genommen, das ist doch
rührend nett, nachdem wir solange ohne Nachricht
geblieben waren.
Der Geschützdonner reißt überhaupt nicht mehr ab
heute früh, unsere Schwarzkragen [Artilleristen] geben Salve auf Salve
ohne Antwort zu bekommen.
Dein Pech wird nachgerade wirklich ein bißchen
toll. Sone Gemeinheit. Wärst Du bloß mit hier draußen
ich habe jetzt mächtige Lust, mal wieder was anzudrehen,
aber nicht zu knapp, auf meine Kerls kann ich
mich dabei unbedingt verlassen, hängen an mir wie
die Kletten.
Gestern Abend wurden wir in der Bereitschaft abgelöst,
nachdem wir noch 30 000 Patronen nach vorn geschafft hatten,
da man hier einen energischen Gegenstoß erwartete.
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sind wir wieder in der Mühle drin, da braucht man
sich schließlich weiter nicht zu putzen.
Nun ist es doch losgegangen ! Und wie ! Das Nähere
erfahrt Ihr ja aus den Zeitungen. Die Eier sind heil
angekommen u. haben, im Graben gekocht, ganz
prachtvoll geschmeckt.
Für das gr. Paket nochmals herzlichen Dank. Ihr habt
mir u. meinen Jungens eine richtige Freude gemacht,
die letzten Zigarren genieße ich jetzt.
Die Marchelfahrt hat mir nen hauptspaß gemacht, ist ja
glanzvoll verlaufen wie immer. Wenn es so weiter
geht, wie augenblicklich hier, kann unser Wunsch für den
Herbst wohl in Erfüllung gehen.
Es herrscht hier wieder eine fröhlich begeisterte Stimmung.
Euch alle grüßt herzlichst
Euer Walther.
Schickt doch bitte, etwas mehr Briefpapier mit u. ab u.
zu einen etwas größeren Umschlag für alte Post.
131. Brief an Wilhelm v. Rauchhaupt.
K. - , 24. IV. 1915.
Lieber Wilhelm !
Siehste, alter Knabe, nu jeht et los mit det Kesseltreiben
u. wir haben das Schwein in einigen Tagen
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auch mit dabei zu sein. Die besitznahme von Ypern wird
nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Stimmung
kannst Du Dir hier garnicht vorstellen, es herrscht
wieder dieselbe lachende Begeisterung wie im Anfang,
alles atmet auf, daß es endlich weitergeht, hoffentlich
nun dauernd. Unsere Kompagnie führt jetzt Leutnant
Kraus, im Anfang Führer des 1. Zuges, dann Komp.Führer,
bis zu seiner Verwundung Ende Oktober. Nach
9 wöchentlicher Meldung sind wir jetzt vom Regiment
als Fähnriche in Ausbildung genommen, das ist doch
rührend nett, nachdem wir solange ohne Nachricht
geblieben waren.
Der Geschützdonner reißt überhaupt nicht mehr ab
heute früh, unsere Schwarzkragen geben salve auf salve
ohne Antwort zu bekommen.
Dein Pech wird nachgerade wirklich ein bißchen
toll. Sone Gemeinheit. Wärst Du bloß mit hier draußen
ich habe jetzt mächtige Lust, mal wieder was anzudrehen,
aber nicht zu knapp, auf meine Kerls kann ich
mich dabei unbedingt verlassen, hängen an mir wie
die Kletten.
Gestern Abend wurden wir in der Bereitschaft abgelöst,
nachdem wir noch 30 000 Patronen nach vorn geschafft hatten,
da man hier einen energischen Gegenstoß erwartete.
Description
Save description- 50.82147279210446||3.0269408751953506||
vor Ypern
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Coswig (bei Dresden)
Location(s)
Story location Coswig (bei Dresden)
Document location vor Ypern
- ID
- 2656 / 33693
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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- Western Front
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