Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 43
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S. 76
Rassin fällt, aber der Regimentskommandeur Major von
Brederlow, mit der 5. Komapgnie, wirft den Feind zurück,
wirksam unterstützt durch das selbständige Eingreifen des
I. und III. Bataillons von R.IR. 64., und unserer vortrefflichen
Artillerie, besonders der 3. und 8. Batterie, die sogar verlassene
Geschütze noch bedienten. Hier ist die Schlacht zum Stehen
gekommen. Die Garde Grenadiere kennen keine Furcht vor
Übermacht und Tanks,und als Hauptmann Schaumburg (R.I.R 64)
noch 2 Kompagnien seines Bataillons rechts verlängernd ins
Gefecht wirft, wird die Verbindung mit der Nachbardivsion
hergestellt und hier jedes Vordringen des Gegners vereitelt.
Ebenso kritisch aber war es auf dem linken Flügel gewesen,
dort hatte das 2. G.R.R. zunächst den West und Südrand
von Villers les Cagnicourt besetzt, war aber vor Übermacht
und Gefahr von Norden, wo eine Lücke klaffte, umfasst zu
werden, in die Linie Brioche Ferme - Ostrand des Dorfes
zurückgenommen. Die fechtende Truppe ist ohne Verbindung
nach rückwärts und nach den Seiten, aber der kaltblütige
und tapfere Hauptmann Seidel, obwohl erst vor wenigen
Stunden aus der Heimat zurückgekehrt, weiss worum es sich
handelt. Es wird ausgehalten, und so weist er jeden Angriff
besonders einen letzten am späten Abend glänzend ab. Die
letzte Reserve der Division, die 2. Komp. R.I.R.64, wird
schliesslich 6.00 abends, als ein neuer feindlicher Angriff mit Tanks
auf der Chaussee von Arras ansetzt in die Lücke zwischen
dem 1. und 2. Garde Res. Regt. eingesetzt und auch der letzte
S. 77
feindliche Angriff an diesem Tage prallt an der lebendigen
Mauer der 1. Garde Reserve Division ab, sie hält die fast 5 km
lange Stellung von 1 km nördlich Dury - Ostrand dieses Dorfes .
Damiens Mühle - Brioche Ferme - Ostrand von Villers Les
Cagnicourt zum Buissy-Riegel mit ihren schwachen Kräften bei
einem Verlust von 1600 Offizieren und Mannschaften. Aber
der Zweck ist erreicht, der Durchbruch des Gegners vereitelt,
Reserven sind in Anmarsch, und planmässig kann die Division
ohne weiteren Verlust hinter den Kanal gehen. Es war ein
Grosskampf und Ehrentag der Division, der dem Major von
Brederlow und dem Hauptmann Seidel den Pour le mérite
brachte!
Am Vortage der Schlacht war ich noch auf dem
Kirchturm von Saudemont gewesen (Bild vorige Seite), um mir
das Gelände ein wenig von oben anzusehen, wellig zog sich
der Horizont durch Rauch-Staub-Feuer und aufsteigende
Drecksäulen verdeckt, dort wütete der Kampf, halb rechts vorwärts
lag Dury, über dessen Dächer das Grüne der Bäume leuchtete
links davon die Mühle, ein Steinbau, noch weiter links
eine Chaussee - Etwa eine halbe Stunde später ward der
Kirchturm zerschossen und seines Daches beraubt - Nun sassen wir
im Unterstande, diese waren anscheinend für Artillerie bestimmt,
denn es waren erst grosse quadratische mannestiefe Löcher
von denen sogenannte Schleppschächte, Stollen mit schräg
eingelassenen Rahmen, in die Erde gingen, etwa im Winkel von 45°.
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S. 76
Rassin fällt, aber der Regimentskommandeur Major von
Brederlow, mit der 5. Komapgnie, wirft den Feind zurück,
wirksam unterstützt durch das selbständige Eingreifen des
I. und III. Bataillons von R.IR. 64., und unserer vortrefflichen
Artillerie, besonders der 3. und 8. Batterie, die sogar verlassene
Geschütze noch bedienten. Hier ist die Schlacht zum Stehen
gekommen. Die Garde Grenadiere kennen keine Furcht vor
Übermacht und Tanks,und als Hauptmann Schaumburg (R.I.R 64)
noch 2 Kompagnien seines Bataillons recht verlängernd ins
Gefecht wirft, wird die Verbindung mit der Nachbardivsion
hergestellt und hier jedes Vordringen des Gegners vereitelt.
Ebenso kritisch aber war es auf dem linken Flügel gewesen,
dort hatte das 2. G.R.R. zunächst den West und Südrand
von Villers les Eugnicourt besetzt, war aber vor Übermacht
und Gefahr von Norden, wo eine Lücke klaffte, umfasst zu
werden, in die Linie Brioche Ferme - Ostrand des Dorfes
zurückgenommen. Die fechtende Truppe ist ohne Verbindung
nach rückwärts und nach den Seiten, aber der kaltblütige
und tapfere Hauptmann Seidel, obwohl erst vor wenigen
Stunden aus der Heimat zurückgekehrt, weiss worum es sich
handelt. Es wird ausgehalten, und so weist er jeden Angriff
besonders einen letzten am späten Abend glänzend ab. Die
letzte Reserve der Division, die 2. Komp. R.I.R.64, wird
schliesslich 6.00 abends, als ein neuer feindlicher Angriff mit Tanks
auf der Chaussee von Arras ansetzt in die Lücke zwischen
dem 1. und 2. Garde Res. Regt. eingesetzt und auch der letzte
S. 77
feindliche Angriff an diesem Tage prallt an der lebendigen
Mauer der 1. Garde Reserve Division ab, sie hält die fast 5 km
lange Stellung von 1 km nördlich Dury - Ostrand dieses Dorfes .
Damiens Mühle - Brioche Ferme - Ostrand von Villers Les
Eugnicourt zum Buissy-Riegel mit ihren schwachen Kräften bei
einem Verlust von 1600 Offizieren und Mannschaften. Aber
der Zweck ist erreicht, der Durchbruch des Gegners vereitelt,
Reserven sind in Anmarsch, und planmässig kam die Division
ohne weiteren Verlust hinter den Kanal gehen. Es war ein
Grosskampf und Ehrentag der Division, der dem Major von
Brederlow und dem Hauptmann Seidel den Pour le mérite
brachte!
Am Vortage der Schlacht war ich noch auf dem
Kirchturm von Saudemont gewesen (Bild vorige Seite), um mir
das Gelände ein wenig von oben anzusehen, wellig zog sich
der Horizont durch Rauch-Staub-Feuer und aufsteigende
Drecksäulen verdeckt, dort wütete der Kampf, halb rechts vorwärts
lag Dury, über dessen Dächer das Grüne der Bäume leuchtete
links davon die Mühle, ein Steinbau, noch weiter links
eine Chaussee - Etwa eine halbe Stunde später ward der
Kirchturm zerschossen und seines Daches beraubt - Nun sassen wir
im Unterstande, diese waren anscheinend für Artillerie bestimmt,
denn es waren erst grosse quadratische mannestiefe Löcher
von denen sogenannte Schleppschächte, Stollen mit schräg
eingelassenen Rahmen, in die Erde gingen, etwa im Winkel von 45°.
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S. 76
Bassin fällt, aber der Regimentskommandeur Major von
Briderlow, mit der 5. Komapgnie, wirft den Feind zurück,
wirksam unterstürzt durch das selsbtständige EIngreifen des
I. und III. Bataillons von R.IR. 64., und unserer vortrefflichen
Artillerie, besonders der 3. und 8. Batterie, die sogar verlassene
Geschütze noch bedienten. Hier ist die Schlacht zum Stehen
gekommen. Die Garde Grenadiere kennen keine Furcht vor
Übermacht und Tanks,und als Hauptmann Schaumburg (R.I.R 64)
noch 2 Kompagnien seines Bataillons recht verlängernd ins
Gefecht wirft, wird die Verbindung mit der Nachbardivsion
hergestellt und hier jedes Vordringen des Gegners vereitelt.
Ebenso kritisch aber war es auf den linken Flügel gewesen,
dort hatte das 2. G.R.R. zunächst den West und Südrand
von Villers les Eugnicourt besetzt, war aber vor Übermacht
und Gefahr von Norden, wo eine Lücke klaffte, umfasst zu
werden, in die Linie Brioche Ferme - Ostrand des Dorfes
zurückgenommen. Die fechtende Truppe ist ohne Verbindung
nach rückwärts und nach den Seiten, aber der kaltblutige
und tapfere Hauptmann Seidel, obwohl erst vor wenigen
Stunden aus der Heimat zurückgekehrt, weiss worum es sich
handelt. Es wird ausgehalten, und so weist er jeden Angriff
besonders einen letzten am späten Abend glänzend ab. Die
letzte Reserve der Division, die 2. Komp. R.I.R.64, wird
schliesslich 6.00 abends, als ein neuer feindlicher Angriff mit Tanks
auf der Chaussee von Arras ansetzt in die Lücke zwischen
dem 1. und 2. Garde Res. Regt. eingestzt und auch der letzte
S. 77
feindliche Angriff an diesem Tage prallt an der lebendigen
Mauer der 1. Garde Reserve Division ab, sie hält fast 5km
lange Stellung von 1km nördlich Dury - Ostrand dieses Dorfes .
Damiens Mühle - Brioche Ferme - Ostrand von Villers Les
Eugnicourt zum Beissy-Riegel mit ihren schwachen Kräften bei
einem Verlust von 1600 Offizieren und Mannschaften. Aber
der Zweck ist erreicht, der Durchbruch des Gegners vereitelt,
Reserven sind in Anmarsch, und planmässig kam die Division
ohne weiteren Verlust hinter den Kanal gehen. Es war ein
Grosskampf und Ehrentag der Division, der dem Major von
Briderlow und dem Hauptmann Seidel den Pour le mérite
brachte!
Am Vortage der Schlacht war ich noch auf dem
Kirchturm von Saudemont gewese (Bild vorige Seite), um mir
das Gelände ein wenig von oben anzusehen, wellig zog sich
der Horizont durch Rauch-Staub-Feuer und aufsteigende
Drecksäulen verdeckt, dort wütete der Kampf, halb rechts vorwärts
lag Dury, über dessen Dächer das Grüne der Bäume leuchtete
links davon die Mühle, ein Steinbau, noch weiter links
eine Chaussee - Etwa eine halbe Stunde später ward der
Kirchturm zerschossen und seines Daches beraubt - Nun sassen wir
im Unterstande, diese waren anscheinend für Artillerie bestimmt,
denn es waren erst grosse quadratische Mannestiefe Löcher
von denen sogenannte Schleppschächte, Stollen mit schräg
eingelassenen Rahmen, in die Erde gingen, etwa im Winkel von 45°.
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S. 76
Bassin fällt, aber der Regimentskommandeur Major von
Briderlow, mit der 5. Komapgnie, wirft den Feind zurück,
wirksam unterstürzt durch das selsbtständige EIngreifen des
I. und III. Bataillons von R.IR. 64., und unserer vortrefflichen
Artillerie, besonders der 3. und 8. Batterie, die sogar verlassene
Geschütze noch bedienten. Hier ist die Schlacht zum Stehen
gekommen. Die Garde Grenadiere kennen keine Furcht vor
Übermacht und Tanks,und als Hauptmann Schaumburg (R.I.R 64)
noch 2 Kompagnien seines Bataillons recht verlängernd ins
Gefecht wirft, wird die Verbindung mit der Nachbardivsion
hergestellt und hier jedes Vordringen des Gegners vereitelt.
Ebenso kritisch aber war es auf den linken Flügel gewesen,
dort hatte das 2. G.R.R. zunächst den West und Südrand
von Villers les Eugnicourt besetzt, war aber vor Übermacht
und Gefahr von Norden, wo eine Lücke klaffte, umfasst zu
werden, in die Linie Brioche Ferme - Ostrand des Dorfes
zurückgenommen. Die fechtende Truppe ist ohne Verbindung
nach rückwärts und nach den Seiten, aber der kaltblutige
und tapfere Hauptmann Seidel, obwohl erst vor wenigen
Stunden aus der Heimat zurückgekehrt, weiss worum es sich
handelt. Es wird ausgehalten, und so weist er jeden Angriff
besonders einen letzten am späten Abend glänzend ab. Die
letzte Reserve der Division, die 2. Komp. R.I.R.64, wird
schliesslich 6.00 abends, als ein neuer feindlicher Angriff mit Tanks
auf der Chaussee von Arras ansetzt in die Lücke zwischen
dem 1. und 2. Garde Res. Regt. eingestzt und auch der letzte
S. 77
feindliche Angriff an diesem Tage prallt an der lebendigen
Mauer der 1. Garde Reserve Division ab, sie hält fast 5km
lange Stellung von 1km nördlich Dury - Ostrand dieses Dorfes .
Damiens Mühle - Brioche Ferme - Ostrand von Villers Les
Eugnicourt zum Beissy-Riegel mit ihren schwachen Kräften bei
einem Verlust von 1600 Offizieren und Mannschaften. Aber
der Zweck ist erreicht, der Durchbruch des Gegners vereitelt,
Reserven sind in Anmarsch, und planmässig kam die Division
ohne weiteren Verlust hinter den Kanal gehen. Es war ein
Grosskampf und Ehrentag der Division, der dem Major von
Briderlow und dem Hauptmann Seidel den Pour le mérite
brachte!
-
S. 76
Bassin fällt, aber der Regimentskommandeur Major von
Rederlow, mit der 5. Komapgnie, wirft den Feind zurück,
wirksam unterstürzt durch das selsbtständige EIngreifen des
I. und III. Bataillons von R.IR. 64., und unserer vortrefflichen
Artillerie, besonders der 3. und 8. Batterie, die sogar verlassene
Geschütze noch bedienten. Hier ist die Schlacht zum Stehen
gekommen. Die Garde Grenadiere kennen keine Furcht vor
Übermacht und Tanks,und als Hauptmann Schaumburg (R.I.R 64)
noch 2 Kompagnien seines Bataillons recht verlängernd ins
Gefecht wirft, wird die Verbindung mit der Nachbardivsion
hergestellt und hier jedes Vordringen des Gegners vereitelt.
Ebenso kritisch aber war es auf den linken Flügel gewesen,
dort hatte das 2. G.R.R. zunächst den West und Südrand
von Villers les Cagnicourt besetzt, war aber vor Übermacht
und Gefahr von Norden, wo eine Lücke klaffte, umfasst zu
werden, in die Linie Borioche Ferme - Ostrand des Dorfes
zurückgenommen. Die fechtende Truppe ist ohne Verbindung
nach rückwärts und nach den Seiten, aber der kaltblutige
und tapfere Hauptmann Seidel, obwohl erst vor wenigen
Stunden aus der Heimat zurückgekehrt, weiss worum es sich
handelt. Es wird ausgehalten, und so weist er jeden Angriff
besonders einen letzten am späten Abend glänzend ab. Die
letzte Reserve der Division, die 2. Komp. R.I.R.64, wird
schliesslich 6.00 abends, als ein neuer feindlicher Angriff mit Tanks
auf der Chaussee von Arras ansetzt in die Lücke zwischen
dem 1. und 2. Garde Res. Regt. eingestzt und auch der letzte
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Description
Save description- 50.221572||3.010921||
Villers-lès-Cagnicourt
- 50.243879||3.040525||
Saudemont
Location(s)
Document location Villers-lès-Cagnicourt
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Additional document location Saudemont
- ID
- 15873 / 169014
- Contributor
- Heike Knothe
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