Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 17

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S. 28

  das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

Schritte vor uns, ein Panje aufspringt, mächtig schreit

und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

bemerkt hätte. Nun war Ausreissen der bessere Teil

der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

anderes übrig; dann wären wir auf dem Appell

am Morgen aufgefallen, so würde die sicher mit der

Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

brauchten. Also türmten 6 preussische Grenadiere vor einem

Franzosen, ein schmählicher Abschluss, aber es war nachts

und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Sträuche.

Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffeln sorgfältig

verstaut waren, und dies war auch zweckmässig gewesen,

denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


S. 29

   Zwei Tage später fiel ich beim Appell auf. Beim Nachsehen

der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mir meinen

Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


 ... Foto

   La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

von Gewehr 1-3. unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

        Der Dienst war stramm, das Gefechtüben in den

verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einem

wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.

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S. 28

  das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

Schritte vor uns, ein Panje aufspringt, mächtig schreit

und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

bemerkt hätte. Nun war Ausreissen der bessere Teil

der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

anderes übrig; dann wären wir auf dem Appell

am Morgen aufgefallen, so würde die sicher mit der

Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

brauchten. Also türmten 6 preussische Grenadiere vor einem

Franzosen, ein schmählicher Abschluss, aber es war nachts

und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Sträuche.

Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffeln sorgfältig

verstaut waren, und dies war auch zweckmässig gewesen,

denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


S. 29

   Zwei Tage später fiel ich beim Appell auf. Beim Nachsehen

der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mir meinen

Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


 ... Foto

   La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

von Gewehr 1-3. unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

        Der Dienst war stramm, das Gefechtüben in den

verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einem

wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


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  • April 10, 2017 18:29:43 Rolf Kranz

    S. 28

      das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Panje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun war Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so würde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 preussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmählicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Sträuche.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffeln sorgfältig

    verstaut waren, und dies war auch zweckmässig gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

       Zwei Tage später fiel ich beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mir meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


     ... Foto

       La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3. unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

            Der Dienst war stramm, das Gefechtüben in den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einem

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.

  • April 9, 2017 23:01:02 Rolf Kranz

    S. 28

      das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Panje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun war Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so würde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 preussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmählicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Sträuche.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffeln sorgfältig

    verstaut waren, und dies war auch zweckmässig gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

       Zwei Tage später fiel ich beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mir meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

       La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

            Der Dienst war stramm, das Gefechtüben in den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • February 26, 2017 11:51:22 Rolf Kranz

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Panje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun war Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 preussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmählicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Sträuche.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstaut waren, und dies war auch zweckmässig gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel ich beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben in den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:44:37 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalempin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:43:53 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parktor

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalimpin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:43:32 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von Gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parkter

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalimpin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:43:23 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parkter

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern anstrengend und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalimpin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:43:12 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parkter

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern austrug und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung kennen. In Phalimpin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:43:06 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch

    nicht die Strasse entlang zu gehen, denn hier wartete

    sicher der Feldgendarm. Also ging der Weg durch die

    Gärten von Haus zu Haus über Zäune und Strände.

    Schnell wurde geschlafen, nachdem die Kartoffen sorgfältig

    verstreut waren, nd dies war auch zweckmässige gewesen,

    denn am Vormittag wurden die Quartiere visitiert

    aber der Gendarm konnte nichts mehr entdecken.


    S. 29

    Zwei Tage später fiel beim Appell auf. Beim Nachsehen

    der Kleidung fragte mich ein Feldwebel wo ich in der Nacht

    gewesen sei. Diesmal konnte ich mit ruhigen Gewissen

    antworten "im Quartier" daraufhin zeigte er mit meinen

    Spaten, dessen Blatt noch voller Lehm war. Da hatte also

    einer meiner Kameraden, meinen Spaten in der letzten Nacht

    mitgenommen, und denselben ohne zu säubern wieder an

    mein Koppel geschnürt. Ich kam noch frei weg.


    Foto

    La Neuville, das grosse Eckhaus links war das Quartier

    von gewehr 1-3 unten ein Estaminet. Vor dem Parkter

    Feldwebel Jeschka und Schützen der 2. M.G.K.

    Der Dienst war stramm, das Gefechtüben zu den

    verwahrlosten Wäldern austrug und ermüdend. Wir

    lernten die ganze Umgebung herum. In Phalimpin einen

    wohlhabenden Dorfe, war ein Armeekommando untergebracht.


  • January 19, 2017 08:35:02 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten. Also türmten 6 prreussische Grenadiere vor einem

    Franzosen, ein schmächtlicher Abschluss, aber es war nachts

    und niemand sah es. Auf grossen Umwegen gelangten

    wir zum jenseitigen Dorfausgang, dort wagten wir auch


    S. 29


  • January 19, 2017 08:34:03 Corinna Pichler (AUT)

    S. 28

    das Kraut auszureissen und die Pomme de terre's

    einzupacken. Wir sind so ziemlich fertig, als plötzlich, zwei

    Schritte vor uns, ein Pernje aufspringt, mächtig schreit

    und tobt und mit einem Stocke herumfuchtelt. Einer

    von uns hat ihm wahrscheinlich das Kraut gerade aufs

    Gesicht geworfen, denn er schlief zwischen den Furchen

    ohne dass wir etwas geahnt hätten, noch er unser Tun

    bemerkt hätte. Nun wr Ausreissen der bessere Teil

    der Tapferkeit, wir hätten den Bauern ja zur Ruhe

    bringen können, aber zur Schonung unserer Uniform und

    Gesichter bei der zur erwartenden Keilerei blieb uns nichts

    anderes übrig; Dann wären wir auf dem Appell

    am Morgen aufgefallen, so wurde die sicher mit der

    Anzeige des Bauern zusammengebracht und die Strafe

    würde folgen:, zudem hatten wir ja auch was wir

    brauchten.

    S. 29


  • January 19, 2017 08:16:02 Corinna Pichler (AUT)

Description

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  • 50.496441||3.0479305||

    La Neuville

  • 50.518161||3.017792||

    Phalempin

Location(s)
  • Document location La Neuville
  • Additional document location Phalempin
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ID
15873 / 168988
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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