Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 29
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S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat.Besitz, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichtunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache.
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kameraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe + Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Stralau
Rummelsburg nach Weissensee zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussten wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
Am Sonntag fand in der Bethanien Kirche 20.VIII. 16
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmerksam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht, vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
konnte somit noch alle meine Verwandten aufsuchen. Die Eltern
und Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen Linzer. Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
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die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat.Besitz, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichtunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache.
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kameraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe + Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wussenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussten wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
Am Sonntag fand in der Bethanien Kirche 20.VIII. 16
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmerksam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht, vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
konnte somit noch alle meine Verwandten aufsuchen. Die Eltern
und Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen Linzer. Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
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S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren.
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat.Besitz. Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichtunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache.
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kameraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe + Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wussenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussten wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
Am Sonntag fand in der Bethanien Kirche 20.VIII. 16
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmerksam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht, vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
konnte somit noch alle meine Verwandten aufsuchen. Die Eltern
und Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen Linzer. Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichtunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache.
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kameraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wiessenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
Am Sonntag fand in der Bethanien Kirche 20.VIII. 16
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmerksam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht, vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
konnte somit noch alle meine Verwandten aufsuchen. Die Eltern
und Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen Linzer. Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wiessenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
[20.VIII.16] Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht, vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen Linzer. Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wiessenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinem Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wiessenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: "Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und beschafften uns Bücher, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wiessenau zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsberg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Lieben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink, ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelleutnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Buben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
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die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nicht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwedelluitnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Buben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, dorten
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nciht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwedelluitnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Buben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein Dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zunächst wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, ...
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nciht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwedelluitnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Buben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
anzufangen und ... offten uns Ruder, aber lesen konnten
wir nicht. Erst um 9.00 bekamen wir Urlaub bis Mitternacht
und mit meinen Kameraden Stoh machte ich noch Einkäufe
wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
offen und ehrlich auf den Tod vor, so dass er nicht gerade unsere
Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
liessen uns diesen eigenartigen Zwischenfall, was anderes war es
nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
-
S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
war uns behilflich. Ich konnte mich zusätzlich wenig um die
Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, ...
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nciht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwedelluitnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
S. 48
glaubte einen Major vor sich zu haben; so sass ich denn auch mit
allen Buben zusammen im Abteil, auf irgendeinem Bahnhof
trennten wir uns, und unser Kommando ging über Strahlau
Rummelsburg nach Wussensa zum Ersatz Bataillon des 1. Garde
Reserve Regiments und bekamen auf der Trarbachstr. Quartier.
Wir bekamen nun noch Röcke verpasst und neue
Achselklappen und hatten Unterricht über: Verhalten auf Transport."
Dann mussten wir unser Lederzeug schwärzen, und durften
nicht aus der Kaserne. So wussen wir vor Langweile nichts
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wie Patentknöpfe, für alle Fälle, man kann ja nicht wissen.
Dann wollten wir seinen Onkel aufsuchen fanden ihn aber nicht.
20.VIII. 16
Am Sonntag fand in der Bettanien Kirche
Abendmahlsfeier statt. Diese Feier hat mir gar nicht gefallen, denn der Pastor
hatte eine Rede gewählt, die nicht angebracht war uns auf unsere
Pflichten etc. aufmachsam zu machen, sondern bereitete uns
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Spannung in angenehmer Weise linderte. - Derbe Spässe hinterher
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nicht vergessen. Am Nachmittag bekam ich Urlaub, und
Geschwister traf ich im St. Michael Stift. Dann fuhren wir
nach Moabit und trafen .... Um 17.15 brachten wir Willy
zur Bahn, dessen Fronturlaub ablief, um 7.52 nahm ich von Käthe
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S. 47
die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
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Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, ...
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nciht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy, welche auch auf meine Depesche herbeigeeilt waren.
Unser Führer ein Feldwebelluitnant, meldete meinem Schwager,
welcher in k. und k. Offizieraspirantenuniform kam; da Ersterer
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die lieben Eltern und Trude an. Die Begrüssung war herzlich
und beinahe hätte ich vergessen ihr zum Geburtstag zu gratulieren,
Meinetwegen hatte sie alle Freundinnen wieder ausgeladen und
war mit den Eltern die Nacht über nach Berlin gefahren, und
kamen nunmehr hier an; mit einem dicken Paket.
Für uns gab es noch allerlei zu tun, so vor allem das
Tornisterpacken, was musste da alles hinein, dazu noch Wäsche
aus privat. Besitz, Zigarren, Zigarren, Zigaretten, Taback, Kekse, Schokolade,
Notizbuch, Löffel, Taschenlampe, Messer, Taschentücher und
noch ein dutzend anderer Sachen. Unser Ausbildungspersonal
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Eltern kümmern, und führte sie in die Kantine, ...
ass ich denn meine Henkersmahlzeit, Mostrichlunke mit
Eier und Kartoffeln.
Um 1/2 1 Uhr sollte der Abmarsch stattfinden, da gabs noch
viel zu plaudern, und man vergass doch die Hauptsache,
Man fühlte sich so losgelöst von allem irdischen, d.h. mit
dem man in Trebbin verbunden war, auch wusste man
noch nciht ob es nochmal möglich sei, die Angehörigen zu treffen.
Punkt 12.30 erfolgte der Abmarsch, unser Gefr. Neidenfink ein
Laubaner verteilte Blumen, auch von Trude hatten meine
Kammeraden und ich welche. Unteroffiziere, Angehörige, sowie
Bürger begleiteten uns. Marschbereit erwartete ich um 1.00
Käthe und Willy
S. 48
Description
Save description- 52.552795149408055||13.449170784130843||
Bethanienkirche, Berlin
- 52.5587744||13.4684407||
Trarbacher Straße, Berlin
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
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Document location Bethanienkirche, Berlin
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- Heike Knothe
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