Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1914, item 60

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

                                                               G(örlitz). d.17. Okt. 14.

     Schatzel, mein Lieb !

Warum bist du so schweigsam? Seit deinem 

lieben Brief, der mich so sehr erfreut hat, 

noch kein Lebenszeichen die ganzen Tage.

Steht es schlechter mit deinem Reissen ? Mir

ist so  bang. Es macht mich so unruhig, daß du

nicht schreibst. An Zeit u. Lust kann es dir 

nicht fehlen. Also muß ein ernsterer Grund 

vorliegen. Also, bitte, Herzlieb, schreib

umgehend.

           Ich hab heut vormittag ein Packel an

dich abgeschickt, mit einem selbstgebackenen

Kuchen, beim Stürzen ist er mir obenauf

leider zerbröckelt. Aber schmecken wird er 

dir vielleicht doch. Du solltest doch wenigstens

etwas von den vielen Geburtstagen

im Oktober haben, und in den ersten Tagen

der Woche komme ich doch nicht zum Backen,

wegen der Görlinger Tour. Und Schatzel, daß

ich dir die warmen Sachen schicke, darüber

Transcription saved

                                                               G(örlitz). d.17. Okt. 14.

     Schatzel, mein Lieb !

Warum bist du so schweigsam? Seit deinem 

lieben Brief, der mich so sehr erfreut hat, 

noch kein Lebenszeichen die ganzen Tage.

Steht es schlechter mit deinem Reissen ? Mir

ist so  bang. Es macht mich so unruhig, daß du

nicht schreibst. An Zeit u. Lust kann es dir 

nicht fehlen. Also muß ein ernsterer Grund 

vorliegen. Also, bitte, Herzlieb, schreib

umgehend.

           Ich hab heut vormittag ein Packel an

dich abgeschickt, mit einem selbstgebackenen

Kuchen, beim Stürzen ist er mir obenauf

leider zerbröckelt. Aber schmecken wird er 

dir vielleicht doch. Du solltest doch wenigstens

etwas von den vielen Geburtstagen

im Oktober haben, und in den ersten Tagen

der Woche komme ich doch nicht zum Backen,

wegen der Görlinger Tour. Und Schatzel, daß

ich dir die warmen Sachen schicke, darüber


Transcription history
  • May 14, 2017 21:52:55 Eva Anna Welles (AUT)

                                                                   G(örlitz). d.17. Okt. 14.

         Schatzel, mein Lieb !

    Warum bist du so schweigsam? Seit deinem 

    lieben Brief, der mich so sehr erfreut hat, 

    noch kein Lebenszeichen die ganzen Tage.

    Steht es schlechter mit deinem Reissen ? Mir

    ist so  bang. Es macht mich so unruhig, daß du

    nicht schreibst. An Zeit u. Lust kann es dir 

    nicht fehlen. Also muß ein ernsterer Grund 

    vorliegen. Also, bitte, Herzlieb, schreib

    umgehend.

               Ich hab heut vormittag ein Packel an

    dich abgeschickt, mit einem selbstgebackenen

    Kuchen, beim Stürzen ist er mir obenauf

    leider zerbröckelt. Aber schmecken wird er 

    dir vielleicht doch. Du solltest doch wenigstens

    etwas von den vielen Geburtstagen

    im Oktober haben, und in den ersten Tagen

    der Woche komme ich doch nicht zum Backen,

    wegen der Görlinger Tour. Und Schatzel, daß

    ich dir die warmen Sachen schicke, darüber

Description

Save description
  • 51.1506269||14.968706999999995||

    Görlitz

    ||1
Location(s)
  • Story location Görlitz
Login and add location


ID
12544 / 172861
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Eberhard Nehlsen
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Eastern Front

Login to add keywords
  • Home Front
  • Transport
  • Trench Life
  • Women

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note