Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1917, item 41

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ins Gebet genommen u. ihn gewarnt, u. ihn aufgemuntert u. aufgefordert, sich mehr an die anderen jungen Leute anzuschließen u. von dem Franz abzulassen. Es ist zu gemein, daß überhaupt so etwas vorkommen kann, nicht wahr? Wenn das neue Frl. da  ist u. die kleinen Kontorarbeiten übernimmt, dann muß ich mich eben so eingewöhnen, daß ich ein "Überallundnirgends" werde. Bloß dumm ist, daß ich Toni versprochen habe, zu ihr zu kommen, ich habe jetzt gar keine rechte Lust mehr, und doch kann ich sie nun in letzter Minute nicht mehr im Stich lassen. Solange Frl. Just da war, fühlte ich mich überflüssig, denn die hatte alles fest in ihrer Hand und gab nicht gern Arbeit ab, jetzt aber fühle ich mich dort wichtig, und da gehe ich ungern zwischen raus. Marta meint aber auch, ich könnte Toni nun nicht sitzen lassen in letzter Minute. Ich werde also wohl am 27 oder 28/3 fahren und ca. 14 Tage da bleiben. So schnell wie möglich komme ich wieder. Und unsere Großmama hütet so treulich unseren Buben. Es ist wirklich rührend, Männe. Vormittags den Knirps in der Küche, nachmittags in der

 

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ins Gebet genommen u. ihn gewarnt, u. ihn aufgemuntert u. aufgefordert, sich mehr an die anderen jungen Leute anzuschließen u. von dem Franz abzulassen. Es ist zu gemein, daß überhaupt so etwas vorkommen kann, nicht wahr? Wenn das neue Frl. da  ist u. die kleinen Kontorarbeiten übernimmt, dann muß ich mich eben so eingewöhnen, daß ich ein "Überallundnirgends" werde. Bloß dumm ist, daß ich Toni versprochen habe, zu ihr zu kommen, ich habe jetzt gar keine rechte Lust mehr, und doch kann ich sie nun in letzter Minute nicht mehr im Stich lassen. Solange Frl. Just da war, fühlte ich mich überflüssig, denn die hatte alles fest in ihrer Hand und gab nicht gern Arbeit ab, jetzt aber fühle ich mich dort wichtig, und da gehe ich ungern zwischen raus. Marta meint aber auch, ich könnte Toni nun nicht sitzen lassen in letzter Minute. Ich werde also wohl am 27 oder 28/3 fahren und ca. 14 Tage da bleiben. So schnell wie möglich komme ich wieder. Und unsere Großmama hütet so treulich unseren Buben. Es ist wirklich rührend, Männe. Vormittags den Knirps in der Küche, nachmittags in der

 

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    Görlitz

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ID
16315 / 173016
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Eberhard Nehlsen
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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