Kriegstagebuch mit handgefertigten Zeichnungen von Rudolf Kämmerer, SM Hilfskreuzer "Berlin", item 81
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In den nächsten Tagen wurde 600 Mark
am Bord gesammelt um es dem
Besitzer des niedergebranden Hauses, welcher
ein Arbeiter war, nicht versichert hatte,
als Stützpunkt seines Hauses zu schenken.
Der General von Trondhyem hatte
es erfahren, daß sich unsere Besatzung
verringern tue. Der neue Komanndant
von Hamelvik hatte sich gebrüstet, daß
solang er die Wache hätte (welche 4 Wochen
dauert) niemand ausrücken kann.
Schon am 3. Tage seines hierseins, bewies
Torpedooberleutnannt Altmann daß er
es trotzdem fertig bringt. Von da wurden
sämmtliche Postpakete geöffnet und
die Zivilsachen beschlagt nahmt. Kurz
danach reißt Herr Ingineur Dinnental
nach Deutschland, derselbe war zwei
mal von norwegischen Soldaten
gefaßt und jedesmal wieder
entwischt. Die Spaziergänge die
jedesmal vorgeschriebene Wege und
bewachte waren, wurden verboten.
... Zeitungsausschnitt rechte Seite:
Die Nachricht, die wir in einem Teile unserer Stadtauflage
noch zur Kenntnis unserer Leser brachten. "daß wiederum
60 000 Russen gefangen seien", entstammt einem Armeebefehl,
des Generalobersten v. Hindenburg, des neuen Generalfeld=
marschalls unserer Armee. Ob die dieser Tage von General v.Mackensen gefangenen 40 000 Russen in den von Hindenburg
aufgeführten 60 000 Russen enthalten sind, geht unzweideutig
tig nicht hervor, wir möchten es aber wohl annehmen, da sonst der
Bericht des Hauptquartiers ein solches Ereignis nicht unerwähnt
gelassen hätte. Immerhin ist es eine nicht unbedeutende
Vermehrung der vorgestern mitgeteilten Zahl, und das macht den
Armeebefehl imerhin bedeutungsvoll. Der Armeebefehl lau=
tet:
Thorn, 28. Nov. (WTB.) Nach der Presse ist in Thorn
folgender Armeebefehl bekanntgegeben: In tagelangen schweren
Kämpfen haben die mir unterstellten Armeen die Offensive
des an Zahl überlegenen Gegners zum Stehen gebracht.
Se. Majestät der Kaiser und König, unser Allerhöchster
Kriegsherr, hat diesen von mir gemeldeten Erfolg durch
nachstehendes Telegramm zu beantworten geruht:
An G e n e r a l o b e r st v. H i n d e n b u r g.
Ihrer energievollen umsichtigen Führung und der
unerschütterlichen beharrlichen Tapferkeit Ihrer Truppen ist
wiederum ein schöner Erfolg beschieden gewesen. In schwerem,
aber von Mut und treuer Pflichterfüllung vorwärts getragenem
Ringen haben Ihre Armeen die Pläne des an Zahl
überlegenen Gegners zum Scheitern gebracht. Für diesen
Schutz der Ostgrenze des Reiches gebührt Ihnen der volle
Dank des Vaterlandes. Meiner höchsten Anerkennung und
meinem kaiserlichen Dank, die Sie erneut mit meinen
Grüßen Ihren Truppen aussprechen wollen, will ich dadurch
Ausdruck geben, daß ich Sie zum Generalfeldmarschall
befördere. Gott schenke Ihnen und Ihren sieggewohnten
Truppen weitere Erfolge. W i l h e l m I.R.
Ich bin stolz darauf, diesen höchsten militärischen Dienstgrad
an der Spitze solcher Truppen erreicht zu haben. Eure
Kampfesfreudigkeit und Ausdauer haben in bewunderungs=
würdiger Weise dem Gegner große Verluste beigebracht. Über
60000 Gefangene, 150 Geschütze und gegen 200 Maschinengewehre
sind wiederum in unsere Hand gefallen. Aber vernichtet
ist der Feind noch nicht. Darum weiter vorwärts, mit
Gott, für König und Vaterland, bis der letzte Russe besiegt
am Boden liegt. Hurra!
Hauptquartier=Ost, 27. November
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In den nächsten Tagen wurde 600 Mark
am Bord gesammelt um es dem
Besitzer des niedergebranden Hauses, welcher
ein Arbeiter war, nicht versichert hatte,
als Stützpunkt seines Hauses zu schenken.
Der General von Trondhyem hatte
es erfahren, daß sich unsere Besatzung ver"
ringern tue. Der neue Komanndant
von Hamelvik hatte sich gebrüstet, daß
solang er die Wache hätte (welche 4 Wochen
dauert) niemand ausrücken kann.
Schon am 3. Tage seines hierseins, bewies
Torpedooberleutnannt Altmann daß er
es trotzdem fertig bringt. Von da wur"
den sämmtliche Postpakete geöffnet und
die Zivilsachen beschlagt nahmt. Kurz
danach reißt Herr Ingineur Dinnental
nach Deutschland, derselbe war zwei
mal von norwegischen Soldaten
gefaßt und jedesmal wieder
entwischt. Die Spaziergänge die
jedesmal vorgeschriebene Wege und
bewachte waren, wurden verboten.
Zeitungsausschnitt rechte Seite:
Die Nachricht, die wir in einem Teile unserer Stadtauf=
lage noch zur Kenntnis unserer Leser brachten. "daß wiederum
60 000 Russen gefangen seien", entstammt einem Armeebefehl,
des Generalobersten v. Hindenburg, des neuen Generalfeld=
marschalls unserer Armee. Ob die dieser Tage von General v.Mackensen gefangenen 40 000 Russen in den von Hindenburg
aufgeführten 60 000 Russen enthalten sind, geht unzweideu=
tig aus dem Wortlaut der uns vorliegenden Meldung nicht
hervor, wir möchten es aber wohl annehmen, da sonst der Be=
richt des Hauptquartiers ein solches Ereignis nicht unerwähnt
gelassen hätte. Immerhin ist es eine nicht unbedeutende Ver=
mehrung der vorgestern mitgeteilten Zahl, und das macht den
Armeebefehl imerhin bedeutungsvoll. Der Armeebefehl lau=
tet:
Thorn, 28. Nov. (WTB.) Nach der Presse ist in Thorn
folgender Armeebefehl bekanntgegeben: In tagelangen schwe=
ren Kämpfen haben die mir unterstellten Armeen die Offen=
sive des an Zahl überlegenen Gegners zum Stehen gebracht.
Se. Majestät der Kaiser und König, unser Allerhöchster
Kriegsherr, hat diesen von mir gemeldeten Erfolg durch nach=
stehendes Telegramm zu beantworten geruht:
An G e n e r a l o b e r st v. H i n d e n b u r g.
Ihrer energievollen umsichtigen Führung und der uner=
schütterlichen beharrlichen Tapferkeit Ihrer Truppen ist
wiederum ein schöner Erfolg beschieden gewesen. In schwerem,
aber von Mut und treuer Pflichterfüllung vorwärts getra=
genem Ringen haben Ihre Armeen die Pläne des an Zahl
überlegenen Gegners zum Scheitern gebracht. Für diesen
Schutz der Ostgrenze des Reiches gebührt Ihnen der volle
Dank des Vaterlandes. Meiner höchsten Anerkennung und
meinem kaiserlichen Dank, die Sie erneut mit meinen
Grüßen Ihren Truppen aussprechen wollen, will ich dadurch
Ausdruck geben, daß ich Sie zum Generalfeldmarschall be=
fördere. Gott schenke Ihnen und Ihren sieggewohnten Trup=
pen weitere Erfolge. W i l h e l m I.R.
Ich bin stolz darauf, diesen höchsten militärischen Dienst=
grad an der Spitze solcher Truppen erreicht zu haben. Eure
Kampfesfreudigkeit und Ausdauer haben in bewunderungs=
würdiger Weise dem Gegner große Verluste beigebracht. Über
60000 Gefangene, 150 Geschütze und gegen 200 Maschi=
nengewehre sind wiederum in unsere Hand gefallen. Aber ver=
nichtet ist der Feind noch nicht. Darum weiter vorwärts, mit
Gott, für König und Vaterland, bis der letzte Russe besiegt
am Boden liegt. Hurra!
Hauptquartier=Ost, 27. November
Description
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Thorn, heut Torun, Polen
- 63.434334308715385||10.386757850646973||||1
Trondheim/Norwegen
Location(s)
Story location Trondheim/Norwegen
Document location Thorn, heut Torun, Polen
- ID
- 1495 / 20155
- Contributor
- Bernd Rossberg
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- Western Front
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