Kriegstagebuch 4 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 75

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

fing an zu brechen. Nachher lag ich einige Minuten auf einem Lager, als W. Bahnschulte schwer verwundet hereingetragen wurde. Ihm war der Knochen des linken Oberschenkels durchgeschlagen worden. Eine Menge Verwundeter saßen wir nun in der Höhle, immer gespannt auf die Vorgänge draußen und die Ferme. Oft hieß es, die Franzosen sind zurückgeschlagen worden, dann hieß es wieder, sie sind weiter vorgekommen und liegen am Nordabhang der Chemin des Dames; dann wieder: unsere Reserven sind schon in Filain. Das waren qualvolle Stunden. Eventuell als Verwundeter noch in Gefangenschaft zu kommen, das fehlte ja noch gerade. Gegen Mittags 2 Uhr waren die Franzosen bis an den Bataillonsgefechtsstand herangekommen. Dort entspann sich ein wüstes Handgemenge mit Handgranaten. Beiderseits mußte mancher ins Gras beißen. Nachmittags wollten wir versuchen, zurück zu kommen. Doch vergeblich. Der Abhang wurde dauernd unter Feuer gehalten.  Wir mußten uns also  bis zum Abend gedulden. Ganz mißmutig legte ich mich auf ein Lager um zu schlafen. Abends gegen 1/2 10 Uhr wurde es ruhiger. Nun wurde der Rückzug frisch gewagt.  In mächtigen Sprüngen, als ob der Leibhaftige hinter uns gewesen wäre, setzten wir den steilen Abhang hinunter, die   

Transcription saved

fing an zu brechen. Nachher lag ich einige Minuten auf einem Lager, als W. Bahnschulte schwer verwundet hereingetragen wurde. Ihm war der Knochen des linken Oberschenkels durchgeschlagen worden. Eine Menge Verwundeter saßen wir nun in der Höhle, immer gespannt auf die Vorgänge draußen und die Ferme. Oft hieß es, die Franzosen sind zurückgeschlagen worden, dann hieß es wieder, sie sind weiter vorgekommen und liegen am Nordabhang der Chemin des Dames; dann wieder: unsere Reserven sind schon in Filain. Das waren qualvolle Stunden. Eventuell als Verwundeter noch in Gefangenschaft zu kommen, das fehlte ja noch gerade. Gegen Mittags 2 Uhr waren die Franzosen bis an den Bataillonsgefechtsstand herangekommen. Dort entspann sich ein wüstes Handgemenge mit Handgranaten. Beiderseits mußte mancher ins Gras beißen. Nachmittags wollten wir versuchen, zurück zu kommen. Doch vergeblich. Der Abhang wurde dauernd unter Feuer gehalten.  Wir mußten uns also  bis zum Abend gedulden. Ganz mißmutig legte ich mich auf ein Lager um zu schlafen. Abends gegen 1/2 10 Uhr wurde es ruhiger. Nun wurde der Rückzug frisch gewagt.  In mächtigen Sprüngen, als ob der Leibhaftige hinter uns gewesen wäre, setzten wir den steilen Abhang hinunter, die   


Transcription history
  • May 21, 2017 10:18:33 Beate Jochem

    fing an zu brechen. Nachher lag ich einige Minuten auf einem Lager, als W. Bahnschulte schwer verwundet hereingetragen wurde. Ihm war der Knochen des linken Oberschenkels durchgeschlagen worden. Eine Menge Verwundeter saßen wir nun in der Höhle, immer gespannt auf die Vorgänge draußen und die Ferme. Oft hieß es, die Franzosen sind zurückgeschlagen worden, dann hieß es wieder, sie sind weiter vorgekommen und liegen am Nordabhang der Chemin des Dames; dann wieder: unsere Reserven sind schon in Filain. Das waren qualvolle Stunden. Eventuell als Verwundeter noch in Gefangenschaft zu kommen, das fehlte ja noch gerade. Gegen Mittags 2 Uhr waren die Franzosen bis an den Bataillonsgefechtsstand herangekommen. Dort entspann sich ein wüstes Handgemenge mit Handgranaten. Beiderseits mußte mancher ins Gras beißen. Nachmittags wollten wir versuchen, zurück zu kommen. Doch vergeblich. Der Abhang wurde dauernd unter Feuer gehalten.  Wir mußten uns also  bis zum Abend gedulden. Ganz mißmutig legte ich mich auf ein Lager um zu schlafen. Abends gegen 1/2 10 Uhr wurde es ruhiger. Nun wurde der Rückzug frisch gewagt.  In mächtigen Sprüngen, als ob der Leibhaftige hinter uns gewesen wäre, setzten wir den steilen Abhang hinunter, die   

  • May 21, 2017 10:08:36 Beate Jochem

    fing an zu brechen. Nachher lag ich einige Minuten auf einem Lager, als W. Bahnschulte schwer verwundet hereingetragen wurde. Ihm war der Knochen des linken Oberschenkels durchgeschlagen worden. Eine Menge Verwundeter saßen wir nun in der Höhle, immer gespannt auf die Vorgänge draußen und die Ferme. Oft hieß es, die Franzosen sind zurückgeschlagen worden, dann hieß es wieder, sie sind weiter vorgekommen und liegen am Nordabhang der Chemin des Dames; dann wieder: unsere Reserven sind schon in Filain. Das waren qualvolle Stunden. Eventuell als Verwundeter noch in Gefangenschaft zu kommen, das fehlte ja noch gerade. Gegen Mittags 2 Uhr waren


Description

Save description
    Location(s)
    Login and add location


    ID
    17632 / 201193
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Alexandra Bloch Pfister
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    Login to edit the languages

    Login to edit the fronts

    Login to add keywords
    • Trench Life

    Login and add links

    Notes and questions

    Login to leave a note