Maria von Stutterheim dokumentiert den Krieg, item 13
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<upper left document>
<illustration at the right>
MACHT
TOTES KAPITAL
LEBENDIG
FÜR DIE KRIEGSINVALIDEN
GEBT EUER AUSLÄNDISCHES
GELD ALTE MÜNZEN SOWIE
GOLD UND SILBERGEGEN-
STÄNDE ZINN BLEI KUP-
FER FLASCHENKAPSELN
STANIOL ALLES FINDET
VERWERTUNG ZUM BES-
TEN DER KRIEGSINVALIDEN
SCHULEN VEREINE HELFT IN
DIESEN BESTREBUNGEN +
HAUPTSTELLE: UNTER DEN
LINDEN 56 (ZOLLERNHOF):
ANNAHMEZEIT: WERKT. 10-4 U.
>METALLSAMMLUNG GEGEN<
>KRIEGSNOT BERLIN<
FERNSR ZENTRUM 11 46
</illustration at the right>
<left text>
Von <handwriting> Frau von Stutterheim </handwriting>
als Gabe zur Verwendung
gegen Kriegsnot in Deutsch-
lands grossen Tagen
<handwriting>
Messing
2 Medaillen 30
Silberschmuck
4
Goldschmuck
</handwriting>
empfangen zu haben bescheinigt
Metallsammlung
gegen Kriegsnot
Hauptstelle Berlin NW 7
Unter den Linden 56'' (Zollernhof)
No. <handwriting> 166 </handwriting>
<signature> Freifrau von Kothenberg </signature>
</left text>
</upper left document>
<lower left newspaper cutting>
Der Abschiedsbrief
eines deutschen "Spions".
Die Frankfurter Zeitung teilt den Wortlaut des
letzten Briefes von K a r l H a n s L o d y an seine
Angehörigen mit, der vor kurzem in England der
Spionage beschuldigt und wegen K r i e g s v e r-
s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt wurde. Der
Brief zeigt, wie heldenhaft ein deutscher Offizier
im Dienste des Vaterlandes zu sterben weiß;
er lautet:
"Tower of London, 5. November.
Meine Lieben! Ich habe auf meinen Gott ver-
traut, und er hat entschieden. Durch viele Gefah-
ren des Lebens hat er mich geführt und immer
errettet. Er hat mir die Schönheiten der Welt ge-
zeigt, mehr wie Millionen unter uns, und ich darf
nicht klagen. Meine Uhr ist abgelaufen, und ich
muß den Weg durch das dunkle Tal gehen, wie
viele meiner tapferen und braven Kameraden in
diesem furchtbaren Ringen der Völker. Da gibt
es keine Wahl und keine Warnung, und darum
gehe ich meinem Schicksal entgegen im selben
Geiste und in dem Mute unserer glorreichen Vor-
fahren: Mit Gott für Kaiser und Reich. Möge
mein Leben als ein bescheidenes Opfer auf dem
Altar des Vaterlandes gewürdigt werden. Ein
Heldentod in der Schlacht ist gewiß schöner, jedoch
ist mir dieser nicht beschieden, und ich sterbe hier
in Feindesland still und unbekannt. Das Bewußt-
sein jedoch, im Dienste meines Vaterlandes zu
sterben, macht mir den Tod leicht. Wenn ich auch
meine Feinde nicht um Gnade flehte, so bat ich
meinen Gott, mir gnädig zu sein, und dies ist
mir gewährt. Lebt wohl, Ihr Lieben, und behaltet
mich in Eurer Erinnerung als den Hans, den Ihr
kennt. Möge der allmächtige Gott Euch schützen
und den deutschen Waffen den Sieg verleihen. Das
Oberkriegsgericht in London hat mich wegen
K r i e g s v e r s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt.
Morgen werde ich hier im Tower erschossen. Es
ist mir eine sehr große Beruhigung, daß man mich
nicht als Spion behandelt. Ich habe gerechte Rich-
ter gehabt, ich werde als Offizier und nicht als
Spion sterben. Lebt wohl, Gott segne Euch.
Hans."
Das Urteil ist von den Engländern am 6. No-
vember vollstreckt worden.
</lower left newspaper cutting>
<right document>
Merkblatt.
Sammel-Wohltätigkeitsmarke
ns für Kinder-Volksküchen und Volks-Kinder-
horte Berlin.
Über dreissigtausend Kinder,
Stellen sich täglich bei uns ein . . .
Mehr als über dreissigtausend hungernde Münder
Wollen von uns gesättigt sein . . .
Und so bitten wir, recht von Herzen:
Helft uns, Ihr Edlen! Helft uns gut,
Dass wir des Hungers wühlende Schmerzen
Ferne halten dem jungen Blut!
Hundert zierlich gedruckte Zeichen
Soll Euch der Brief hier überreichen;
Jedes von diesen kleinen Papieren
Will Euch - einen Groschen quittieren;
Jeder Groschen - soviel's ihrer sind -
Gibt die Mahlzeit für ein hungernd Kind!
Gebt Euch den Ruck! Seid hilfreich und stark:
Schickt uns - noch heute! - die zehn Mark;
Ist nur ein kleines Reichsbank-Blatt . . .
Und macht doch hundert Kinder satt!
Ward der Zehnmarkschein des Wohltuns Gewinn,
Reicht Euren Kindern die Bilderchen hin,
Sollen's im Album sammeln mit Eifer! -
Sind Eure Kinder einst grösser und reifer,
Werden, wie Ihr, sie aus edlem Holz sein;
Werden auf dieses Album stolz sein,
Werden - später, im Frieden - sagen:
"Seht, wir haben in Weltkriegs-Tagen
Für jedes Bild, das die Sammlung weist,
Ein armes, hungerndes Kind gespeist!"
Eure Kinder spielen im Warmen -
Drum seid hilfreich, übet Erbarmen,
Danket dem Himmel in stillem Gebet!
Reifte das Schicksal Euch goldene Garben,
Sprechet mit uns: "Kein Kind soll darben,
Dessen Vater im Felde steht!"
chstetter.
</right document>
<document at the left bottom>
<text at the top>
ZEHN PFENNIG
Eine Mahlzeit für ein hungernd Kind
</text at the top>
<text at the bottom>
Verein für Kinder-Volksküchen
und Volkskinderhorte
</text at the bottom>
</document at the left bottom>
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<upper left document>
<illustration at the right>
MACHT
TOTES KAPITAL
LEBENDIG
FÜR DIE KRIEGSINVALIDEN
GEBT EUER AUSLÄNDISCHES
GELD ALTE MÜNZEN SOWIE
GOLD UND SILBERGEGEN-
STÄNDE ZINN BLEI KUP-
FER FLASCHENKAPSELN
STANIOL ALLES FINDET
VERWERTUNG ZUM BES-
TEN DER KRIEGSINVALIDEN
SCHULEN VEREINE HELFT IN
DIESEN BESTREBUNGEN +
HAUPTSTELLE: UNTER DEN
LINDEN 56 (ZOLLERNHOF):
ANNAHMEZEIT: WERKT. 10-4 U.
>METALLSAMMLUNG GEGEN<
>KRIEGSNOT BERLIN<
FERNSR ZENTRUM 11 46
</illustration at the right>
<left text>
Von <handwriting> Frau von Stutterheim </handwriting>
als Gabe zur Verwendung
gegen Kriegsnot in Deutsch-
lands grossen Tagen
<handwriting>
Messing
2 Medaillen 30
Silberschmuck
4
Goldschmuck
</handwriting>
empfangen zu haben bescheinigt
Metallsammlung
gegen Kriegsnot
Hauptstelle Berlin NW 7
Unter den Linden 56'' (Zollernhof)
No. <handwriting> 166 </handwriting>
<signature> Freifrau von Kothenberg </signature>
</left text>
</upper left document>
<lower left newspaper cutting>
Der Abschiedsbrief
eines deutschen "Spions".
Die Frankfurter Zeitung teilt den Wortlaut des
letzten Briefes von K a r l H a n s L o d y an seine
Angehörigen mit, der vor kurzem in England der
Spionage beschuldigt und wegen K r i g s v e r-
s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt wurde. Der
Brief zeigt, wie heldenhaft ein deutscher Offizier
im Dienste des Vaterlandes zu sterben weiß;
er lautet:
"Tower of London, 5. November.
Meine Lieben! Ich habe auf meinen Gott ver-
traut, und er hat entschieden. Durch viele Gefah-
ren des Lebens hat er mich geführt und immer
errettet. Er hat mir die Schönheiten der Welt ge-
zeigt, mehr wie Millionen unter uns, und ich darf
nicht klagen. Meine Uhr ist abgelaufen, und ich
muß den Weg durch das dunkle Tal gehen, wie
viele meiner tapferen und braven Kameraden in
diesem furchtbaren Ringen der Völker. Da gibt
es keine Wahl und keine Warnung, und darum
gehe ich meinem Schicksal entgegen im selben
Geiste und in dem Mute unserer glorreichen Vor-
fahren: Mit Gott für Kaiser und Reich. Möge
mein Leben als ein bescheidenes Opfer auf dem
Altar des Vaterlandes gewürdigt werden. Ein
Heldentod in der Schlacht ist gewiß schöner, jedoch
ist mir dieser nicht beschieden, und ich sterbe hier
in Feindesland still und unbekannt. Das Bewußt-
sein jedoch, im Dienste meines Vaterlandes zu
sterben, macht mir den Tod leicht. Wenn ich auch
meine Feinde nicht um Gnade flehte, so bat ich
meinen Gott, mir gnädig zu sein, und dies ist
mir gewährt. Lebt wohl, Ihr Lieben, und behaltet
mich in Eurer Erinnerung als den Hans, den Ihr
kennt. Möge der allmächtige Gott Euch schützen
und den deutschen Waffen den Sieg verleihen. Das
Oberkriegsgericht in London hat mich wegen
K r i e g s v e r s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt.
Morgen werde ich hier im Tower erschossen. Es
ist mir eine sehr große Beruhigung, daß man mich
nicht als Spion behandelt. Ich habe gerechte Rich-
ter gehabt, ich werde als Offizier und nicht als
Spion sterben. Lebt wohl, Gott segne Euch.
Hans."
Das Urteil ist von den Engländern am 6. No-
vember vollstreckt worden.
</lower left newspaper cutting>
<right document>
Merkblatt.
Sammel-Wohltätigkeitsmarke
ns für Kinder-Volksküchen und Volks-Kinder-
horte Berlin.
Über dreissigtausend Kinder,
Stellen sich täglich bei uns ein . . .
Mehr als über dreissigtausend hungernde Münder
Wollen von uns gesättigt sein . . .
Und so bitten wir, recht von Herzen:
Helft uns, Ihr Edlen! Helft uns gut,
Dass wir des Hungers wühlende Schmerzen
Ferne halten dem jungen Blut!
Hundert zierlich gedruckte Zeichen
Soll Euch der Brief hier überreichen;
Jedes von diesen kleinen Papieren
Will Euch - einen Groschen quittieren;
Jeder Groschen - soviel's ihrer sind -
Gibt die Mahlzeit für ein hungernd Kind!
Gebt Euch den Ruck! Seid hilfreich und stark:
Schickt uns - noch heute! - die zehn Mark;
Ist nur ein kleines Reichsbank-Blatt . . .
Und macht doch hundert Kinder satt!
Ward der Zehnmarkschein des Wohltuns Gewinn,
Reicht Euren Kindern die Bilderchen hin,
Sollen's im Album sammeln mit Eifer! -
Sind Eure Kinder einst grösser und reifer,
Werden, wie Ihr, sie aus edlem Holz sein;
Werden auf dieses Album stolz sein,
Werden - später, im Frieden - sagen:
"Seht, wir haben in Weltkriegs-Tagen
Für jedes Bild, das die Sammlung weist,
Ein armes, hungerndes Kind gespeist!"
Eure Kinder spielen im Warmen -
Drum seid hilfreich, übet Erbarmen,
Danket dem Himmel in stillem Gebet!
Reifte das Schicksal Euch goldene Garben,
Sprechet mit uns: "Kein Kind soll darben,
Dessen Vater im Felde steht!"
chstetter.
</right document>
<document at the left bottom>
<text at the top>
ZEHN PFENNIG
Eine Mahlzeit für ein hungernd Kind
</text at the top>
<text at the bottom>
Verein für Kinder-Volksküchen
und Volkskinderhorte
</text at the bottom>
</document at the left bottom>
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<illustration at the right>
MACHT
TOTES KAPITAL
LEBENDIG
FÜR DIE KRIEGSINVALIDEN
GEBT EUER AUSLÄNDISCHES
GELD ALTE MÜNZEN SOWIE
GOLD UND SILBERGEGEN-
STÄNDE ZINN BLEI KUP-
FER FLASCHENKAPSELN
STANIOL ALLES FINDET
VERWERTUNG ZUM BES-
TEN DER KRIEGSINVALIDEN
SCHULEN VEREINE HELFT IN
DIESEN BESTREBUNGEN +
HAUPTSTELLE: UNTER DEN
LINDEN 56 (ZOLLERNHOF):
ANNAHMEZEIT: WERKT. 10-4 U.
>METALLSAMMLUNG GEGEN<
>KRIEGSNOT BERLIN<
FERNSR ZENTRUM 11 46
</illustration at the right>
<left text>
Von <handwriting> Frau von Stutterheim </handwriting>
als Gabe zur Verwendung
gegen Kriegsnot in Deutsch-
lands grossen Tagen
<handwriting>
Messing
2 Medaillen 30
Silberschmuck
4
Goldschmuck
</handwriting>
empfangen zu haben bescheinigt
Metallsammlung
gegen Kriegsnot
Hauptstelle Berlin NW 7
Unter den Linden 56'' (Zollernhof)
No. <handwriting> 166 </handwriting>
<signature> Freifrau von Kothenberg </signature>
</left text>
</upper left document>
<lower left newspaper cutting>
Der Abschiedsbrief
eines deutschen "Spions".
Die Frankfurter Zeitung teilt den Wortlaut des
letzten Briefes von K a r l H a n s L o d y an seine
Angehörigen mit, der vor kurzem in England der
Spionage beschuldigt und wegen K r i g s v e r-
s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt wurde. Der
Brief zeigt, wie heldenhaft ein deutscher Offizier
im Dienste des Vaterlandes zu sterben weiß;
er lautet:
"Tower of London, 5. November.
Meine Lieben! Ich habe auf meinen Gott ver-
traut, und er hat entschieden. Durch viele Gefah-
ren des Lebens hat er mich geführt und immer
errettet. Er hat mir die Schönheiten der Welt ge-
zeigt, mehr wie Millionen unter uns, und ich darf
nicht klagen. Meine Uhr ist abgelaufen, und ich
muß den Weg durch das dunkle Tal gehen, wie
viele meiner tapferen und braven Kameraden in
diesem furchtbaren Ringen der Völker. Da gibt
es keine Wahl und keine Warnung, und darum
gehe ich meinem Schicksal entgegen im selben
Geiste und in dem Mute unserer glorreichen Vor-
fahren: Mit Gott für Kaiser und Reich. Möge
mein Leben als ein bescheidenes Opfer auf dem
Altar des Vaterlandes gewürdigt werden. Ein
Heldentod in der Schlacht ist gewiß schöner, jedoch
ist mir dieser nicht beschieden, und ich sterbe hier
in Feindesland still und unbekannt. Das Bewußt-
sein jedoch, im Dienste meines Vaterlandes zu
sterben, macht mir den Tod leicht. Wenn ich auch
meine Feinde nicht um Gnade flehte, so bat ich
meinen Gott, mir gnädig zu sein, und dies ist
mir gewährt. Lebt wohl, Ihr Lieben, und behaltet
mich in Eurer Erinnerung als den Hans, den Ihr
kennt. Möge der allmächtige Gott Euch schützen
und den deutschen Waffen den Sieg verleihen. Das
Oberkriegsgericht in London hat mich wegen
K r i e g s v e r s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt.
Morgen werde ich hier im Tower erschossen. Es
ist mir eine sehr große Beruhigung, daß man mich
nicht als Spion behandelt. Ich habe gerechte Rich-
ter gehabt, ich werde als Offizier und nicht als
Spion sterben. Lebt wohl, Gott segne Euch.
Hans."
Das Urteil ist von den Engländern am 6. No-
vember vollstreckt worden.
</lower left newspaper cutting>
<right document>
Merkblatt.
Sammel-Wohltätigkeitsmarke
ns für Kinder-Volksküchen und Volks-Kinder-
horte Berlin.
Über dreissigtausend Kinder,
Stellen sich täglich bei uns ein . . .
Mehr als über dreissigtausend hungernde Münder
Wollen von uns gesättigt sein . . .
Und so bitten wir, recht von Herzen:
Helft uns, Ihr Edlen! Helft uns gut,
Dass wir des Hungers wühlende Schmerzen
Ferne halten dem jungen Blut!
Hundert zierlich gedruckte Zeichen
Soll Euch der Brief hier überreichen;
Jedes von diesen kleinen Papieren
Will Euch - einen Groschen quittieren;
Jeder Groschen - soviel's ihrer sind -
Gibt die Mahlzeit für ein hungernd Kind!
Gebt Euch den Ruck! Seid hilfreich und stark:
Schickt uns - noch heute! - die zehn Mark;
Ist nur ein kleines Reichsbank-Blatt . . .
Und macht doch hundert Kinder satt!
Ward der Zehnmarkschein des Wohltuns Gewinn,
Reicht Euren Kindern die Bilderchen hin,
Sollen's im Album sammeln mit Eifer! -
Sind Eure Kinder einst grösser und reifer,
Werden, wie Ihr, sie aus edlem Holz sein;
Werden auf dieses Album stolz sein,
Werden - später, im Frieden - sagen:
"Seht, wir haben in Weltkriegs-Tagen
Für jedes Bild, das die Sammlung weist,
Ein armes, hungerndes Kind gespeist!"
Eure Kinder spielen im Warmen -
Drum seid hilfreich, übet Erbarmen,
Danket dem Himmel in stillem Gebet!
Reifte das Schicksal Euch goldene Garben,
Sprechet mit uns: "Kein Kind soll darben,
Dessen Vater im Felde steht!"
chstetter.
</right document>
<document at the left bottom>
</document at the left bottom>
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<illustration at the right>
MACHT
TOTES KAPITAL
LEBENDIG
FÜR DIE KRIEGSINVALIDEN
GEBT EUER AUSLÄNDISCHES
GELD ALTE MÜNZEN SOWIE
GOLD UND SILBERGEGEN-
STÄNDE ZINN BLEI KUP-
FER FLASCHENKAPSELN
STANIOL ALLES FINDET
VERWERTUNG ZUM BES-
TEN DER KRIEGSINVALIDEN
SCHULEN VEREINE HELFT IN
DIESEN BESTREBUNGEN +
HAUPTSTELLE: UNTER DEN
LINDEN 56 (ZOLLERNHOF):
ANNAHMEZEIT: WERKT. 10-4 U.
>METALLSAMMLUNG GEGEN<
>KRIEGSNOT BERLIN<
FERNSR ZENTRUM 11 46
</illustration at the right>
<left text>
Von <handwriting> Frau von Stutterheim </handwriting>
als Gabe zur Verwendung
gegen Kriegsnot in Deutsch-
lands grossen Tagen
<handwriting>
Messing
2 Medaillen 30
Silberschmuck
4
Goldschmuck
</handwriting>
empfangen zu haben bescheinigt
Metallsammlung
gegen Kriegsnot
Hauptstelle Berlin NW 7
Unter den Linden 56'' (Zollernhof)
No. <handwriting> 166 </handwriting>
<signature> Freifrau von Kothenberg </signature>
</left text>
</upper left document>
<lower left newspaper cutting>
Der Abschiedsbrief
eines deutschen "Spions".
Die Frankfurter Zeitung teilt den Wortlaut des
letzten Briefes von K a r l H a n s L o d y an seine
Angehörigen mit, der vor kurzem in England der
Spionage beschuldigt und wegen K r i g s v e r-
s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt wurde. Der
Brief zeigt, wie heldenhaft ein deutscher Offizier
im Dienste des Vaterlandes zu sterben weiß;
er lautet:
"Tower of London, 5. November.
Meine Lieben! Ich habe auf meinen Gott ver-
traut, und er hat entschieden. Durch viele Gefah-
ren des Lebens hat er mich geführt und immer
errettet. Er hat mir die Schönheiten der Welt ge-
zeigt, mehr wie Millionen unter uns, und ich darf
nicht klagen. Meine Uhr ist abgelaufen, und ich
muß den Weg durch das dunkle Tal gehen, wie
viele meiner tapferen und braven Kameraden in
diesem furchtbaren Ringen der Völker. Da gibt
es keine Wahl und keine Warnung, und darum
gehe ich meinem Schicksal entgegen im selben
Geiste und in dem Mute unserer glorreichen Vor-
fahren: Mit Gott für Kaiser und Reich. Möge
mein Leben als ein bescheidenes Opfer auf dem
Altar des Vaterlandes gewürdigt werden. Ein
Heldentod in der Schlacht ist gewiß schöner, jedoch
ist mir dieser nicht beschieden, und ich sterbe hier
in Feindesland still und unbekannt. Das Bewußt-
sein jedoch, im Dienste meines Vaterlandes zu
sterben, macht mir den Tod leicht. Wenn ich auch
meine Feinde nicht um Gnade flehte, so bat ich
meinen Gott, mir gnädig zu sein, und dies ist
mir gewährt. Lebt wohl, Ihr Lieben, und behaltet
mich in Eurer Erinnerung als den Hans, den Ihr
kennt. Möge der allmächtige Gott Euch schützen
und den deutschen Waffen den Sieg verleihen. Das
Oberkriegsgericht in London hat mich wegen
K r i e g s v e r s ch w ö r u n g zum Tode verurteilt.
Morgen werde ich hier im Tower erschossen. Es
ist mir eine sehr große Beruhigung, daß man mich
nicht als Spion behandelt. Ich habe gerechte Rich-
ter gehabt, ich werde als Offizier und nicht als
Spion sterben. Lebt wohl, Gott segne Euch.
Hans."
Das Urteil ist von den Engländern am 6. No-
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<document at the left bottom>
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MACHT
TOTES KAPITAL
LEBENDIG
FÜR DIE KRIEGSINVALIDEN
GEBT EUER AUSLÄNDISCHES
GELD ALTE MÜNZEN SOWIE
GOLD UND SILBERGEGEN-
STÄNDE ZINN BLEI KUP-
FER FLASCHENKAPSELN
STANIOL ALLES FINDET
VERWERTUNG ZUM BES-
TEN DER KRIEGSINVALIDEN
SCHULEN VEREINE HELFT IN
DIESEN BESTREBUNGEN +
HAUPTSTELLE: UNTER DEN
LINDEN 56 (ZOLLERNHOF):
ANNAHMEZEIT: WERKT. 10-4 U.
>METALLSAMMLUNG GEGEN<
>KRIEGSNOT BERLIN<
FERNSR ZENTRUM 11 46
</illustration at the right>
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</left text>
</upper left document>
<lower left newspaper cutting>
</lower left newspaper cutting>
<right document>
</right document>
<document at the left bottom>
</document at the left bottom>
Description
Save description- 51.5081124||-0.0759493||
Tower
- 52.5200066||13.404954||
Berlin
- 52.43158||13.318790000000035||||1
Berlin-Lichterfelde
Location(s)
Story location Berlin-Lichterfelde
Document location Tower
-
Additional document location Berlin
- ID
- 12746 / 160819
- Contributor
- Wilfried Schulze-Weser
Nov, 1914
Login to edit the languages
- Deutsch
Login to edit the fronts
Login to add keywords
- Carl Hans Lody
- charity
- Home Front
- Propaganda
- Remembrance
- Verein für Kindervolksküchen und Volkskinderhorte
- Wohltätigkeitsmarke
www.wikidata.orgwikidata entry for the Verein für Kindervolksküchen und Volkskinderhorte
www.wikidata.orgwikidata entry for Carl Hans Lody
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