Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 53

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Das Wetter ist dadurch unangenehm

feucht-kühl. Nun - beim Stabe

werde ich wohl wenig Gelegenheit

zum Frieren haben.

Ich denke, dass meine Versetzung

damit zusammenhängt, dass ich

unserm Bataillonsführer nicht

unsympathisch erscheine. Ich weiss

nicht, ob ich dir schrieb, dass wir

während unseres Bendorfer Auf-

enthaltes einen neuen Bataillons-

führer bekommen haben. Natür-

lich werde ich zunächst - um mich

einzuarbeiten - beträchtlich zu

tun haben, vielleicht auch später.

Meine Sehnsucht, wie bin ich bei dir und

unserm kleinen Glück. Küsse unser

Lachkindchen, das hoffentlich weiter

so gut gedeiht, unser Rehchen, unser Mörchen.

Sei selbst tausendmal geküsst von

deinem Reinholdich.


 right page 

3/2 18

Mein Herzenstrautli, hier sitze ich beim

Stabe in einem Augenblicke, wo unsere Bat-

terie ziemlichen Zunder bekommt aller-

dings jedenfalls in tiefen sicheren Stollen

hockt. Nun, das war ja auch manchmal

in Rumänien und trotzdem ist alles

gut gegangen. Jedenfalls ist es für euch

- und damit auch für mich - eine

glückliche Entwicklung gewesen, dass

ich hierher kommandiert worden bin.

Vorläufig ist es nur eine Kommandierung,

die aber voraussichtlich zur Versetzung

führen wird. So entwickelt sich bisher

alles in deinem (lieben, unendlich lieben)

Sinne.

Das Wetter war einige Tage sehr schlecht.

Kalt und neblig und ich habe in den

Nächten recht gefroren. Jetzt schlafe

ich in Kameelhaarjacke und Mantel

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Das Wetter ist dadurch unangenehm

feucht-kühl. Nun - beim Stabe

werde ich wohl wenig Gelegenheit

zum Frieren haben.

Ich denke, dass meine Versetzung

damit zusammenhängt, dass ich

unserm Bataillonsführer nicht

unsympathisch erscheine. Ich weiss

nicht, ob ich dir schrieb, dass wir

während unseres Bendorfer Auf-

enthaltes einen neuen Bataillons-

führer bekommen haben. Natür-

lich werde ich zunächst - um mich

einzuarbeiten - beträchtlich zu

tun haben, vielleicht auch später.

Meine Sehnsucht, wie bin ich bei dir und

unserm kleinen Glück. Küsse unser

Lachkindchen, das hoffentlich weiter

so gut gedeiht, unser Rehchen, unser Mörchen.

Sei selbst tausendmal geküsst von

deinem Reinholdich.


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3/2 18

Mein Herzenstrautli, hier sitze ich beim

Stabe in einem Augenblicke, wo unsere Bat-

terie ziemlichen Zunder bekommt aller-

dings jedenfalls in tiefen sicheren Stollen

hockt. Nun, das war ja auch manchmal

in Rumänien und trotzdem ist alles

gut gegangen. Jedenfalls ist es für euch

- und damit auch für mich - eine

glückliche Entwicklung gewesen, dass

ich hierher kommandiert worden bin.

Vorläufig ist es nur eine Kommandierung,

die aber voraussichtlich zur Versetzung

führen wird. So entwickelt sich bisher

alles in deinem (lieben, unendlich lieben)

Sinne.

Das Wetter war einige Tage sehr schlecht.

Kalt und neblig und ich habe in den

Nächten recht gefroren. Jetzt schlafe

ich in Kameelhaarjacke und Mantel


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  • October 27, 2017 12:29:43 Eva Anna Welles (AUT)

    Das Wetter ist dadurch unangenehm

    feucht-kühl. Nun - beim Stabe

    werde ich wohl wenig Gelegenheit

    zum Frieren haben.

    Ich denke, dass meine Versetzung

    damit zusammenhängt, dass ich

    unserm Bataillonsführer nicht

    unsympathisch erscheine. Ich weiss

    nicht, ob ich dir schrieb, dass wir

    während unseres Bendorfer Auf-

    enthaltes einen neuen Bataillons-

    führer bekommen haben. Natür-

    lich werde ich zunächst - um mich

    einzuarbeiten - beträchtlich zu

    tun haben, vielleicht auch später.

    Meine Sehnsucht, wie bin ich bei dir und

    unserm kleinen Glück. Küsse unser

    Lachkindchen, das hoffentlich weiter

    so gut gedeiht, unser Rehchen, unser Mörchen.

    Sei selbst tausendmal geküsst von

    deinem Reinholdich.


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    Mein Herzenstrautli, hier sitze ich beim

    Stabe in einem Augenblicke, wo unsere Bat-

    terie ziemlichen Zunder bekommt aller-

    dings jedenfalls in tiefen sicheren Stollen

    hockt. Nun, das war ja auch manchmal

    in Rumänien und trotzdem ist alles

    gut gegangen. Jedenfalls ist es für euch

    - und damit auch für mich - eine

    glückliche Entwicklung gewesen, dass

    ich hierher kommandiert worden bin.

    Vorläufig ist es nur eine Kommandierung,

    die aber voraussichtlich zur Versetzung

    führen wird. So entwickelt sich bisher

    alles in deinem (lieben, unendlich lieben)

    Sinne.

    Das Wetter war einige Tage sehr schlecht.

    Kalt und neblig und ich habe in den

    Nächten recht gefroren. Jetzt schlafe

    ich in Kameelhaarjacke und Mantel

  • May 28, 2017 19:48:41 Kappandra

    Das Wetter ist dadurch unangenehm

    feucht. Kühl. Nun - beim Stabe

    werde ich wohl wenig Gelegenheit

    zum Frieren haben.

    Ich denke, dass meine Versetzung

    damit zusammenhängt, dass ich

    unserm Bataillonsführer nicht

    unsympathisch erscheine. Ich weiss

    nicht, ob ich dir schrieb, dass wir

    während unseres Bendorfer Auf-

    enthaltes einen neuen Bataillons-

    führer bekommen haben. Natür-

    lich werde ich zunächst - um mich

    einzuarbeiten - beträchtlich zu

    tun haben, vielleicht auch später.

    Meine Sehnsucht, wie bin ich bei dir und

    unserm kleinen Glück. Küsse unser

    Lachkindchen, das hoffentlich weiter

    so gut gedeiht, unser Rehchen, unser Mörchen.

    Sei selbst tausendmal geküsst von

    deinem Reinholdich.


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    3/2 18

    Mein Herzenstrautli, hier sitze ich beim

    Stabe in einem Augenblicke, wo unsere Bat-

    terie ziemlichen Zunder bekommt aller-

    dings jedenfalls im tiefen sicheren Stollen

    hockt. Nun, das war ja auch manchmal

    in Rumänien und trotzdem ist alles

    gut gegangen. Jedenfalls ist es für euch

    - und damit auch für mich - eine

    glückliche Entwicklung gewesen, dass

    ich hierher kommandiert worden bin.

    Vorläufig ist es nur eine Kommandierung,

    die aber voraussichtlich zur Versetzung

    führen wird. So entwickelt sich bisher

    alles in deinem (lieben, unendlich lieben)

    Sinne.

    Das Wetter war einige Tage sehr schlecht.

    Kalt und neblig und ich habe in den

    Nächten recht gefroren. Jetzt schlafe

    ich in Kamelhaarjacke und Mantel


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    ID
    842 / 4350
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    February 3, 1918
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