Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 23

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19/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie danke ich dir

für deinen Brief vom 15. u. 16. Mein

ganzes Verstehen, ja, wir müssen dem

letzten Jahre dankbar sein trotz aller

Trennung. Es hat uns nichts gebraucht,

das auf unser Glück einen dauernden

Schatten würfe, es hat uns die Aussicht

auf Frieden gegeben, es hat uns un-

seren kleinen Hellmut geschenkt.

Unser Kinderglück, wie gross ist

das jetzt. Was du von unserem  Heili

schreibst, ist so lieb, wie tief ist

es, dass er auch Humor hat,

wie gut werden wir uns mit unsern

Kinderchen verstehen. Unser Glück,

unser Glück, wenn es uns doch

bald käme.

Gestern ist es kalt geworden.

Die Stimmung wird jetzt so weihnachtlich


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Jetzt werde ich in Deutschland Weihnach-

ten zum ersten Male wiedererleben, ein-

sam in der Heimat. Besonders in der Dun-

kelheit kommt die richtige Weihnachts-

stimmung, die das Herz so schwer macht

ohne euch. Aber dann tröste ich mich

damit, dass es sicher das letzte Weih-

nachten ohne euch ist. Dann male

ich mir aus, was ich nächsten Weih-

nachten alles tun werde, um mei-

nen Lieben alles Frohe u. Gute zu tun.

Mein Trautli, mein einziger Mensch,

möchte dir das nächste Jahr alles

bringen, das uns Lebensnotwendigkeit ist.

Wenn dann deine Aussicht über deine

Gesundheit sich bestätigt, dann

kommt uns alles Glück, ein ganz anderes

Glück als andere Menschen kennen.

Du Lieber, du Lieber, es küsst dich tausend-tausendmal

Dein Reinholdich

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19/XII 17

Mein Herzenstrautli, wie danke ich dir

für deinen Brief vom 15. u. 16. Mein

ganzes Verstehen, ja, wir müssen dem

letzten Jahre dankbar sein trotz aller

Trennung. Es hat uns nichts gebraucht,

das auf unser Glück einen dauernden

Schatten würfe, es hat uns die Aussicht

auf Frieden gegeben, es hat uns un-

seren kleinen Hellmut geschenkt.

Unser Kinderglück, wie gross ist

das jetzt. Was du von unserem  Heili

schreibst, ist so lieb, wie tief ist

es, dass er auch Humor hat,

wie gut werden wir uns mit unsern

Kinderchen verstehen. Unser Glück,

unser Glück, wenn es uns doch

bald käme.

Gestern ist es kalt geworden.

Die Stimmung wird jetzt so weihnachtlich


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Jetzt werde ich in Deutschland Weihnach-

ten zum ersten Male wiedererleben, ein-

sam in der Heimat. Besonders in der Dun-

kelheit kommt die richtige Weihnachts-

stimmung, die das Herz so schwer macht

ohne euch. Aber dann tröste ich mich

damit, dass es sicher das letzte Weih-

nachten ohne euch ist. Dann male

ich mir aus, was ich nächsten Weih-

nachten alles tun werde, um mei-

nen Lieben alles Frohe u. Gute zu tun.

Mein Trautli, mein einziger Mensch,

möchte dir das nächste Jahr alles

bringen, das uns Lebensnotwendigkeit ist.

Wenn dann deine Aussicht über deine

Gesundheit sich bestätigt, dann

kommt uns alles Glück, ein ganz anderes

Glück als andere Menschen kennen.

Du Lieber, du Lieber, es küsst dich tausend-tausendmal

Dein Reinholdich


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  • September 10, 2017 10:54:39 Eva Anna Welles (AUT)

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    19/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie danke ich dir

    für deinen Brief vom 15. u. 16. Mein

    ganzes Verstehen, ja, wir müssen dem

    letzten Jahre dankbar sein trotz aller

    Trennung. Es hat uns nichts gebraucht,

    das auf unser Glück einen dauernden

    Schatten würfe, es hat uns die Aussicht

    auf Frieden gegeben, es hat uns un-

    seren kleinen Hellmut geschenkt.

    Unser Kinderglück, wie gross ist

    das jetzt. Was du von unserem  Heili

    schreibst, ist so lieb, wie tief ist

    es, dass er auch Humor hat,

    wie gut werden wir uns mit unsern

    Kinderchen verstehen. Unser Glück,

    unser Glück, wenn es uns doch

    bald käme.

    Gestern ist es kalt geworden.

    Die Stimmung wird jetzt so weihnachtlich


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    Jetzt werde ich in Deutschland Weihnach-

    ten zum ersten Male wiedererleben, ein-

    sam in der Heimat. Besonders in der Dun-

    kelheit kommt die richtige Weihnachts-

    stimmung, die das Herz so schwer macht

    ohne euch. Aber dann tröste ich mich

    damit, dass es sicher das letzte Weih-

    nachten ohne euch ist. Dann male

    ich mir aus, was ich nächsten Weih-

    nachten alles tun werde, um mei-

    nen Lieben alles Frohe u. Gute zu tun.

    Mein Trautli, mein einziger Mensch,

    möchte dir das nächste Jahr alles

    bringen, das uns Lebensnotwendigkeit ist.

    Wenn dann deine Aussicht über deine

    Gesundheit sich bestätigt, dann

    kommt uns alles Glück, ein ganz anderes

    Glück als andere Menschen kennen.

    Du Lieber, du Lieber, es küsst dich tausend-tausendmal

    Dein Reinholdich

  • May 22, 2017 09:59:43 Kappandra

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    19/XII 17

    Mein Herzenstrautli, wie danke ich dir

    für deinen Brief vom 15. u. 16. Mein

    ganzes Verstehen, ja, wir müssen dem

    letzten Jahre dankbar sein trotz aller

    Trennung. Es hat uns nichts gebraucht,

    das auf unser Glück einen dauernden

    Schatten würfe, es hat uns die Aussicht

    auf Frieden gegeben, es hat uns un-

    seren kleinen Hellmut geschenkt.

    Unser Kinderglück, wie gross ist

    das jetzt. Was du von unserem  Heili 

    schreibst, ist so lieb, wie tief ist

    es, dass er auch Humor hat,

    wie gut werden wir uns mit unsern

    Kinderchen verstehen. Unser Glück,

    unser Glück, wenn es uns doch

    bald käme.

    Gestern ist es kalt geworden.

    Die Stimmung wird jetzt so weihnachtlich


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    Jetzt werde ich in Deutschland Weihnach-

    ten zum ersten Male wiedererleben, ein-

    sam in der Heimat. Besonders in der Dun-

    kelheit kommt die richtige Weihnachts-

    stimmung, die das Herz so schwer macht

    ohne euch. Aber dann tröste ich mich

    damit, dass es sicher das letzte Weih-

    nachten ohne euch ist. Dann male

    ich mir aus, was ich nächsten Weih-

    nachten alles tun werde, um mei-

    nen Lieben alles Frohe u. Gute zu tun.

    Mein Trautli, mein einziger Mensch,

    möchte dir das nächste Jahr alles

    bringen, das uns Lebensnotwendigkeit ist.

    Wenn dann deine Aussicht über deine

    Gesundheit sich bestätigt, dann

    kommt uns alles Glück, ein ganz anderes

    Glück als andere Menschen kennen.

    Du Lieber, du Lieber, es küsst dich tausend-tausendmal

    Dein Reinholdich


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    ID
    842 / 4320
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    December 19, 1917
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