Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (6), item 20

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16/XII 17.

Mein Herzenstrautli, wieder ist es ein-

mal Sonntag, einer der Tage, die für dich

und mich noch etwas schwerer sind als

die andern. Bringen sie doch mit Not-

wendigkeit die Erinnerung an unsere

Sonntage. Dienst haben wir hier Sonntags

nicht. Die andern fahren zu einem Tanz-

vergnügen. Ich werde für den Nach-

mittag nach Koblenz fahren und

abends bei meinem Quartierwirt

essen. Von Zeit zu Zeit werde ich hier

eingeladen.

Meine Stoffe habe ich einem hie-

sigen Militär-Schneider zur Bear-

beitung übergeben. Der macht das

besser als unser Batterieschneider,

der im Civil Damenschneider ist  u.

außerdem allerlei Schwierigkeiten

macht. Leider bringt uns das


 right page 

Ausgaben, die wir auf Conto der Be-

kleidungsgelder setzen müssen.

Ich brauche zum 1. Januar hundert

Mark, die du mir (ebenso wie die

Briefe) unter der Adresse

Herrn  Reich  S. p. Adr. Herrn

Fabrikdir. D. Fuchs Bendorf

bei Koblenz a/Rh Hauptstr. 119

schicken kannst. Solltest du an die

Stadt noch nicht zurückgezahlt

haben, so kannst du das Geld auch

gleich senden.

Das Wetter ist trüb, es regnet und

schneit ein wenig. So bringt das

Erleben der Natur hier nur einen Bruch-

teil dessen, was es im Sommer

sein würde. Am tiefsten ist es

über die Schiffsbrücke bei Koblenz

zu gehen u. den grossen Strom da-


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16/XII 17.

Mein Herzenstrautli, wieder ist es ein-

mal Sonntag, einer der Tage, die für dich

und mich noch etwas schwerer sind als

die andern. Bringen sie doch mit Not-

wendigkeit die Erinnerung an unsere

Sonntage. Dienst haben wir hier Sonntags

nicht. Die andern fahren zu einem Tanz-

vergnügen. Ich werde für den Nach-

mittag nach Koblenz fahren und

abends bei meinem Quartierwirt

essen. Von Zeit zu Zeit werde ich hier

eingeladen.

Meine Stoffe habe ich einem hie-

sigen Militär-Schneider zur Bear-

beitung übergeben. Der macht das

besser als unser Batterieschneider,

der im Civil Damenschneider ist  u.

außerdem allerlei Schwierigkeiten

macht. Leider bringt uns das


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Ausgaben, die wir auf Conto der Be-

kleidungsgelder setzen müssen.

Ich brauche zum 1. Januar hundert

Mark, die du mir (ebenso wie die

Briefe) unter der Adresse

Herrn  Reich  S. p. Adr. Herrn

Fabrikdir. D. Fuchs Bendorf

bei Koblenz a/Rh Hauptstr. 119

schicken kannst. Solltest du an die

Stadt noch nicht zurückgezahlt

haben, so kannst du das Geld auch

gleich senden.

Das Wetter ist trüb, es regnet und

schneit ein wenig. So bringt das

Erleben der Natur hier nur einen Bruch-

teil dessen, was es im Sommer

sein würde. Am tiefsten ist es

über die Schiffsbrücke bei Koblenz

zu gehen u. den grossen Strom da-



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  • July 28, 2017 16:05:17 Eva Anna Welles (AUT)

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    16/XII 17.

    Mein Herzenstrautli, wieder ist es ein-

    mal Sonntag, einer der Tage, die für dich

    und mich noch etwas schwerer sind als

    die andern. Bringen sie doch mit Not-

    wendigkeit die Erinnerung an unsere

    Sonntage. Dienst haben wir hier Sonntags

    nicht. Die andern fahren zu einem Tanz-

    vergnügen. Ich werde für den Nach-

    mittag nach Koblenz fahren und

    abends bei meinem Quartierwirt

    essen. Von Zeit zu Zeit werde ich hier

    eingeladen.

    Meine Stoffe habe ich einem hie-

    sigen Militär-Schneider zur Bear-

    beitung übergeben. Der macht das

    besser als unser Batterieschneider,

    der im Civil Damenschneider ist  u.

    außerdem allerlei Schwierigkeiten

    macht. Leider bringt uns das


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    Ausgaben, die wir auf Conto der Be-

    kleidungsgelder setzen müssen.

    Ich brauche zum 1. Januar hundert

    Mark, die du mir (ebenso wie die

    Briefe) unter der Adresse

    Herrn  Reich  S. p. Adr. Herrn

    Fabrikdir. D. Fuchs Bendorf

    bei Koblenz a/Rh Hauptstr. 119

    schicken kannst. Solltest du an die

    Stadt noch nicht zurückgezahlt

    haben, so kannst du das Geld auch

    gleich senden.

    Das Wetter ist trüb, es regnet und

    schneit ein wenig. So bringt das

    Erleben der Natur hier nur einen Bruch-

    teil dessen, was es im Sommer

    sein würde. Am tiefsten ist es

    über die Schiffsbrücke bei Koblenz

    zu gehen u. den grossen Strom da-


  • May 20, 2017 11:42:33 Kappandra

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    16/XII 17.

    Mein Herzenstrautli, wieder es es ein-

    mal Sonntag, einer der Tage, die für dich

    und mich noch etwas schwerer sind als

    die andern. Bringen sie doch mit Not-

    wendigkeit die Erinnerung an unsere

    Sonntage. Dienst haben wir hier Sonntags

    nicht. DIe andern fahren zu einem Tanz-

    vergnügen. Ich werde für den Nach-

    mittag nach Koblenz fahren und

    abends bei meinem Quartierwirt

    essen. Von Zeit zu Zeit werde ich hier

    eingeladen.

    Meine Stoffe habe ich einem hie-

    sigen Militär-Schneider zur Bear-

    beitung übergeben. Der macht das

    besser als unser Batterieschneider,

    der im Civil Damenschneider ist  ... 

    außerdem allerlei Schwierigkeiten

    macht. Leider bringt uns das


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    Ausgaben, die wir auf Conto der Be-

    kleidungsgelder setzen müssen.

    Ich brauche zum 1. Januar hundert

    Mark, die du mir (ebenso wie die

    Briefe) unter der Adresse

    Herrn  Reich  S. p. Adr. Herrn

    Fabrikdir. D. Rucks Bendorf

    bei Koblenz a/Rh Hauptstr. 119

    schicken kannst. Solltest du an die

    Stadt noch nicht zurückgezahlt

    haben, so kannst du das Geld auch

    gleich senden.

    Das Wetter ist trüb, es regnet und

    schneit ein wenig. So bringt das

    Erleben der Natur hier nur einen Bruch-

    teil dessen, was es im Sommer

    sein würde. Am tiefsten ist es

    über die Schiffsbrücke bei Koblenz

    zu gehen u. den grossen Strom da-



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    ID
    842 / 4317
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Jörn Sieglerschmidt
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


    December 16, 1917
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