Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (5), item 93
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1/VII 1917
Mein herzliches Trautli, heute war ein
Sonntag, der sehr gemütlich begann,
dann aber den ganzen Nachmittag
über mit der Abzeichnung eines
Fliegerbildes erfüllt war. Irgendetwas
Bemerkenswertes ist nicht
passiert und wird auch nicht passieren.
An eine russische Offensive
ist bei den unter den russischen
Soldaten mit Bürgern herrschenden
Zuständen gar nicht zu denken.
Gestern bot sich nach einem
wolkenbruchartigen Gewitter ein
grossartiges Schauspiel. Das Flüsschen,
an dem wir wohnen, schwoll
plötzlich unter lautem Brausen an,
mehrere Brücken und unsere eben
gebaute Badeanstalt wurden fortgerissen.
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Auf dem schokoladenfarbenem
Wassern segelten Gebälk und Baumstämme
in wildem Lauf. Mit Mühe
retteten wir mehrere Munitionsstände
vorm Eindringen des Wassers.
Ob ich in 1 Monate bei dir bin. Es
wäre so unglaublich tief, ich kann
noch gar nicht als etwas absolut Sicheres
daran denken. Wenn alle unterdrückte
Sehnsucht frei gelassen
würde und dann enttäuscht wäre,
das wäre kaum auszuhalten. Wirklich
frei lasse ich sie erst, wenn ich
im Zuge sitze. Ich küsse dich tausendmal,
mein Leben, mein Herzblut,
mein einziger Mensch.
Dein, nur dein Reinholdich.
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bei Ploesti, Rumänien
Location(s)
Story location bei Ploesti, Rumänien
- ID
- 841 / 4136
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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- Western Front
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