Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 83

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...linke Seite

zweiten Verwundung am Kopfe durch Granatsplitter

ist.

    Mein Bruder ist seit einiger Zeit wieder in der

Front. Wir sehen alle beide zu, wie wir uns mal einen

Braten erwischen, er hat ein Rebhuhn geschnappt, ich

ein paar mal einen Hasen. Nun sagst Du natürlich:

"In der Schonzeit ?" Gut haben sie doch geschmeckt.

       Wie steht es mit 95 ? Wenn Du was hören solltest,

schreib ! Die Ostertage sind hier mächtig ins

Wasser gefallen, wieder ganz das alte Sauwetter. Von

der Kompagnie bekam jeder 2 frische Eier u. eine

Literflasche Dortmunder Bier. Beides tadellos. Vor

einem jahr war ich in Hamburg, war doch ein bißchen

anders, dann die Blinddarmschweinerei, nur gut,

daß das Biest in Spiritus sitzt.

   Die Fernrohrbüchsen scheinen jetzt allgemein eingeführt

zu werden, die 105er haben sie auch schon.

     Die zuerst nach Döberitz Abkommandierten sind

inzwischen Offiziere geworden !

     Schreib bald mal ! Mit Gruß

                                                 Dein W. Huth.


...rechte Seite

125.        Brief an die Eltern.

                                        Menin  9.IV.15.

        Liebe Eltern !

    Heute abend gehts mal wieder los zur Ablösung

der 171er. Auf welche Zeit ist noch nicht raus, vielleicht

dauernd. Soll gute Stellung sein, nur schlechter Anmarsch.

Rechts von unserer Weihnachtsstellung am

Eiskeller.

     Sonst gibts nichts Neues, außer vorgestern

Scheibenschießen 7, 11, 11.

      Euch allen herzliche Grüße

                                                           Euer Walther.


126.           Brief an die Eltern.

                                     Koelenberg,  12. IV. 1915.

       Liebe Eltern !

 Nun sitzen wir schon 3 Tage hier in Alarmquartieren,

heute abend gehts vor in Stellung, wieder 3 Tage.

Wie lange unser jetziges Engagement dauert, ist

noch nicht raus, man sagt, bis zum 17.IV.

   Der Wind steht leidlich, hoffentlich klappt die

Geschichte, wenn wir vorn sind.

    Unsere Quartiere sind gut eingerichtet, teils Häuser,

teils Baracken. Ich wohne mit einem Unteroffizier

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zweiten Verwundung am Kopfe durch Granatsplitter

ist.

    Mein Bruder ist seit einiger Zeit wieder in der

Front. Wir sehen alle beide zu, wie wir uns mal einen

Braten erwischen, er hat ein Rebhuhn geschnappt, ich

ein paar mal einen Hasen. Nun sagst Du natürlich:

"In der Schonzeit ?" Gut haben sie doch geschmeckt.

       Wie steht es mit 95 ? Wenn Du was hören solltest,

schreib ! Die Ostertage sind hier mächtig ins

Wasser gefallen, wieder ganz das alte Sauwetter. Von

der Kompagnie bekam jeder 2 frische Eier u. eine

Literflasche Dortmunder Bier. Beides tadellos. Vor

einem jahr war ich in Hamburg, war doch ein bißchen

anders, dann die Blinddarmschweinerei, nur gut,

daß das Biest in Spiritus sitzt.

   Die Fernrohrbüchsen scheinen jetzt allgemein eingeführt

zu werden, die 105er haben sie auch schon.

     Die zuerst nach Döberitz Abkommandierten sind

inzwischen Offiziere geworden !

     Schreib bald mal ! Mit Gruß

                                                 Dein W. Huth.


...rechte Seite

125.        Brief an die Eltern.

                                        Menin  9.IV.15.

        Liebe Eltern !

    Heute abend gehts mal wieder los zur Ablösung

der 171er. Auf welche Zeit ist noch nicht raus, vielleicht

dauernd. Soll gute Stellung sein, nur schlechter Anmarsch.

Rechts von unserer Weihnachtsstellung am

Eiskeller.

     Sonst gibts nichts Neues, außer vorgestern

Scheibenschießen 7, 11, 11.

      Euch allen herzliche Grüße

                                                           Euer Walther.


126.           Brief an die Eltern.

                                     Koelenberg,  12. IV. 1915.

       Liebe Eltern !

 Nun sitzen wir schon 3 Tage hier in Alarmquartieren,

heute abend gehts vor in Stellung, wieder 3 Tage.

Wie lange unser jetziges Engagement dauert, ist

noch nicht raus, man sagt, bis zum 17.IV.

   Der Wind steht leidlich, hoffentlich klappt die

Geschichte, wenn wir vorn sind.

    Unsere Quartiere sind gut eingerichtet, teils Häuser,

teils Baracken. Ich wohne mit einem Unteroffizier


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  • February 2, 2017 22:05:42 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    zweiten Verwundung am Kopfe durch Granatsplitter

    ist.

        Mein Bruder ist seit einiger Zeit wieder in der

    Front. Wir sehen alle beide zu, wie wir uns mal einen

    Braten erwischen, er hat ein Rebhuhn geschnappt, ich

    ein paar mal einen Hasen. Nun sagst Du natürlich:

    "In der Schonzeit ?" Gut haben sie doch geschmeckt.

           Wie steht es mit 95 ? Wenn Du was hören solltest,

    schreib ! Die Ostertage sind hier mächtig ins

    Wasser gefallen, wieder ganz das alte Sauwetter. Von

    der Kompagnie bekam jeder 2 frische Eier u. eine

    Literflasche Dortmunder Bier. Beides tadellos. Vor

    einem jahr war ich in Hamburg, war doch ein bißchen

    anders, dann die Blinddarmschweinerei, nur gut,

    daß das Biest in Spiritus sitzt.

       Die Fernrohrbüchsen scheinen jetzt allgemein eingeführt

    zu werden, die 105er haben sie auch schon.

         Die zuerst nach Döberitz Abkommandierten sind

    inzwischen Offiziere geworden !

         Schreib bald mal ! Mit Gruß

                                                     Dein W. Huth.


    ...rechte Seite

    125.        Brief an die Eltern.

                                            Menin  9.IV.15.

            Liebe Eltern !

        Heute abend gehts mal wieder los zur Ablösung

    der 171er. Auf welche Zeit ist noch nicht raus, vielleicht

    dauernd. Soll gute Stellung sein, nur schlechter Anmarsch.

    Rechts von unserer Weihnachtsstellung am

    Eiskeller.

         Sonst gibts nichts Neues, außer vorgestern

    Scheibenschießen 7, 11, 11.

          Euch allen herzliche Grüße

                                                               Euer Walther.


    126.           Brief an die Eltern.

                                         Koelenberg,  12. IV. 1915.

           Liebe Eltern !

     Nun sitzen wir schon 3 Tage hier in Alarmquartieren,

    heute abend gehts vor in Stellung, wieder 3 Tage.

    Wie lange unser jetziges Engagement dauert, ist

    noch nicht raus, man sagt, bis zum 17.IV.

       Der Wind steht leidlich, hoffentlich klappt die

    Geschichte, wenn wir vorn sind.

        Unsere Quartiere sind gut eingerichtet, teils Häuser,

    teils Baracken. Ich wohne mit einem Unteroffizier

Description

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    Koelenberg

  • 51.13054289999999||13.577913399999943||

    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Koelenberg
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2656 / 33690
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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