Briefe von Walther Huth an seine Eltern und Bekannte , item 55

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Battführer, Hauptm. Dörpfeld zu Gast. Ein Abendbrot,

deutsches Bier, Obst, Knabberei, kurz wir

haben gelebt wie die Götter. Früh 1/2 2 Uhr wurden

wir entlassen. Morgen geht es jedenfalls nach vorn

zur Ablösung von I.R. 99. Soll ne windige Ecke

sein, da werde ich wohl wieder ein "Estaminet

zum Granatsplitter" aufmachen können. Doch auf

solche Schusterparolen gebe ich nichts. Erst selbst sehen.

Wenns pfeift, kommt was, ist ne alte Jacke.

Sonst gibts nichts Neues. Wenn alles gut weitergeht

bald mündlich mehr.

                  Euch allen herzliche Grüße

                                                        Euer Walther.

Ich komme garnicht mehr zur Besinnung.

Kompagnie- u. Bataillonsdienst nebeneinander, dann

noch die Korporalschaft ! Aber fein in Zug ist die

Bande. Habe neulich mal einen Schmierfinken

angenommen, daß er nicht mehr wußte, wo ihm

der Kopf stand, 2 Schlafmützen 1 Stunde vorm Dienst

feldmarschmäßig antreten lassen.

Nun geht alles tadellos u. in Frieden.

Wir kennen uns !

                                          Gr. W.


...rechte Seite

80.                      Brief an Trudchen.

                                        Menin-Baracques, 20. I. 15.

            Liebe Schputti !

Dank für alles ! Freut mich, daß Du jetzt gut

unter bist. Nun hör zu und zerbrich Dir den

Kopf ! Du mußt Anfang bis Mitte Februar

mal nach Coswig fahren. Das Datum wird noch

angegeben.

                   Hzl. Gruß            Walther.

Hauke, Frw. [Freiwilliger)

Stassak, Ersres. [Ersatzreservist]

Teichert, Landwehr

Die 3 bekommen nichts von zuhause !


81.            Brief an die Eltern.

          Villa Mon Plaisir, Elsässerstr. 1.

          Östlich Hollebeke, 1. Bereitschaft, 25. I. 1914. [1915]

    Liebe Eltern ! Zwei Tage sehr gemütlicher

Schützengraben sind wieder vorüber. Nun 36 Stunden

1. Bereitschaft, dann 24 Stunden Schützengraben,

2 Tage Reserve in Cortenvilde, dann 1 Tag 2. Bereitschaft.

Alles in Stellung des I.R 99 auf Höhe 68,

da kein Artilleriefeuer sehr gemütlich. Im Graben

Bohlen, unter denen ständig kleine Bächlein rieseln,



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Battführer, Hauptm. Dörpfeld zu Gast. Ein Abendbrot,

deutsches Bier, Obst, Knabberei, kurz wir

haben gelebt wie die Götter. Früh 1/2 2 Uhr wurden

wir entlassen. Morgen geht es jedenfalls nach vorn

zur Ablösung von I.R. 99. Soll ne windige Ecke

sein, da werde ich wohl wieder ein "Estaminet

zum Granatsplitter" aufmachen können. Doch auf

solche Schusterparolen gebe ich nichts. Erst selbst sehen.

Wenns pfeift, kommt was, ist ne alte Jacke.

Sonst gibts nichts Neues. Wenn alles gut weitergeht

bald mündlich mehr.

                  Euch allen herzliche Grüße

                                                        Euer Walther.

Ich komme garnicht mehr zur Besinnung.

Kompagnie- u. Bataillonsdienst nebeneinander, dann

noch die Korporalschaft ! Aber fein in Zug ist die

Bande. Habe neulich mal einen Schmierfinken

angenommen, daß er nicht mehr wußte, wo ihm

der Kopf stand, 2 Schlafmützen 1 Stunde vorm Dienst

feldmarschmäßig antreten lassen.

Nun geht alles tadellos u. in Frieden.

Wir kennen uns !

                                          Gr. W.


...rechte Seite

80.                      Brief an Trudchen.

                                        Menin-Baracques, 20. I. 15.

            Liebe Schputti !

Dank für alles ! Freut mich, daß Du jetzt gut

unter bist. Nun hör zu und zerbrich Dir den

Kopf ! Du mußt Anfang bis Mitte Februar

mal nach Coswig fahren. Das Datum wird noch

angegeben.

                   Hzl. Gruß            Walther.

Hauke, Frw. [Freiwilliger)

Stassak, Ersres. [Ersatzreservist]

Teichert, Landwehr

Die 3 bekommen nichts von zuhause !


81.            Brief an die Eltern.

          Villa Mon Plaisir, Elsässerstr. 1.

          Östlich Hollebeke, 1. Bereitschaft, 25. I. 1914. [1915]

    Liebe Eltern ! Zwei Tage sehr gemütlicher

Schützengraben sind wieder vorüber. Nun 36 Stunden

1. Bereitschaft, dann 24 Stunden Schützengraben,

2 Tage Reserve in Cortenvilde, dann 1 Tag 2. Bereitschaft.

Alles in Stellung des I.R 99 auf Höhe 68,

da kein Artilleriefeuer sehr gemütlich. Im Graben

Bohlen, unter denen ständig kleine Bächlein rieseln,




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  • January 29, 2017 17:01:10 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    Battführer, Hauptm. Dörpfeld zu Gast. Ein Abendbrot,

    deutsches Bier, Obst, Knabberei, kurz wir

    haben gelebt wie die Götter. Früh 1/2 2 Uhr wurden

    wir entlassen. Morgen geht es jedenfalls nach vorn

    zur Ablösung von I.R. 99. Soll ne windige Ecke

    sein, da werde ich wohl wieder ein "Estaminet

    zum Granatsplitter" aufmachen können. Doch auf

    solche Schusterparolen gebe ich nichts. Erst selbst sehen.

    Wenns pfeift, kommt was, ist ne alte Jacke.

    Sonst gibts nichts Neues. Wenn alles gut weitergeht

    bald mündlich mehr.

                      Euch allen herzliche Grüße

                                                            Euer Walther.

    Ich komme garnicht mehr zur Besinnung.

    Kompagnie- u. Bataillonsdienst nebeneinander, dann

    noch die Korporalschaft ! Aber fein in Zug ist die

    Bande. Habe neulich mal einen Schmierfinken

    angenommen, daß er nicht mehr wußte, wo ihm

    der Kopf stand, 2 Schlafmützen 1 Stunde vorm Dienst

    feldmarschmäßig antreten lassen.

    Nun geht alles tadellos u. in Frieden.

    Wir kennen uns !

                                              Gr. W.


    ...rechte Seite

    80.                      Brief an Trudchen.

                                            Menin-Baracques, 20. I. 15.

                Liebe Schputti !

    Dank für alles ! Freut mich, daß Du jetzt gut

    unter bist. Nun hör zu und zerbrich Dir den

    Kopf ! Du mußt Anfang bis Mitte Februar

    mal nach Coswig fahren. Das Datum wird noch

    angegeben.

                       Hzl. Gruß            Walther.

    Hauke, Frw. [Freiwilliger)

    Stassak, Ersres. [Ersatzreservist]

    Teichert, Landwehr

    Die 3 bekommen nichts von zuhause !


    81.            Brief an die Eltern.

              Villa Mon Plaisir, Elsässerstr. 1.

              Östlich Hollebeke, 1. Bereitschaft, 25. I. 1914. [1915]

        Liebe Eltern ! Zwei Tage sehr gemütlicher

    Schützengraben sind wieder vorüber. Nun 36 Stunden

    1. Bereitschaft, dann 24 Stunden Schützengraben,

    2 Tage Reserve in Cortenvilde, dann 1 Tag 2. Bereitschaft.

    Alles in Stellung des I.R 99 auf Höhe 68,

    da kein Artilleriefeuer sehr gemütlich. Im Graben

    Bohlen, unter denen ständig kleine Bächlein rieseln,



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    Coswig (bei Dresden)

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  • Story location Coswig (bei Dresden)
  • Document location Menen
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2656 / 33662
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
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Friedrich-Carl Hoffmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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