Abschrift der Kriegstagebücher von Sergeant Fritz Apsel, item 33

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...linke Seite

Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.

Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend abgeschlagen. Nun fing

es auch noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der

Verzweifelung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren

Löchern u. schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit

dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m

voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen

u. benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf

etwa 80 Schritt heran ohne bemerkt zu werden u. konnte

alles genau beobachten. Von 4 - 6 Uhr morgens (29.3.) machte

ich dann Grabendienst u. so war die Nacht wenigstens herum.

Am Abend vorher hat noch Hirschberger Herzschuß bekommen.

Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da

kam der Befehl -- Ablösung ! Am hellen Tage zurück. Feldw.

Neumann u. Onkel Otto (Gander) sind dabei verwundet

worden. Wir marschierten nach einem franz. Nest u. bezogen

dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw.

Die Unffz. Wabnick u. Schrock lagen in einem für die

Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag

war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u. nun fühlten

wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter.

8 km sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich.

Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie an. Bißchen besser

sind ja die Quartiere. Die Unffz. haben wieder ein Zimmer für sich.

Der Komp.-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Unffz. - Am

1. Feiertag wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u. dann

zur Kiche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.


...rechte Seite

Einem kommen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekommen

richtige Osterstimmung. Dann wurden die Sachen in Ordnung

gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm. Kaffee wurden

Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der

2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden

u. nun wird gebraten u. geschmort. Unser Komp.

Führer hat das Eiserne I. [Eiserne Kreuz I. Klassse] bekommen. - Der Dienst ist ganz

schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u. nachm.

1 Std. Unterricht.

Heute am 2.4.18

fing es wieder zu regnen

an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr

nachm. wurde mir von Oberst v. Gottberg das Eiserne Kreuz überreicht.

Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch

stolz sein kann ?? -

3.4.18.

Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist

schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. - Morgen früh

6 Uhr Abmarsch.

4.4.18.

Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der

Regen klatschte gegen die Scheiben u. da schlief es sich so wohlig

auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim in meinem

Bettchen. -

5.4.18. (siehe Gedicht) [= s. Item 37]

Um 6 Uhr gings los. Der Regen platschte gleichmäßig

hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt.

Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe

grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben

u. nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. -

Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige

Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sehen sie aus.

Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch.

Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm. machten wir in einer

Schlucht Halt. Da Tomy dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir




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Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.

Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend abgeschlagen. Nun fing

es auch noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der

Verzweifelung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren

Löchern u. schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit

dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m

voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen

u. benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf

etwa 80 Schritt heran ohne bemerkt zu werden u. konnte

alles genau beobachten. Von 4 - 6 Uhr morgens (29.3.) machte

ich dann Grabendienst u. so war die Nacht wenigstens herum.

Am Abend vorher hat noch Hirschberger Herzschuß bekommen.

Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da

kam der Befehl -- Ablösung ! Am hellen Tage zurück. Feldw.

Neumann u. Onkel Otto (Gander) sind dabei verwundet

worden. Wir marschierten nach einem franz. Nest u. bezogen

dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw.

Die Unffz. Wabnick u. Schrock lagen in einem für die

Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag

war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u. nun fühlten

wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter.

8 km sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich.

Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie an. Bißchen besser

sind ja die Quartiere. Die Unffz. haben wieder ein Zimmer für sich.

Der Komp.-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Unffz. - Am

1. Feiertag wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u. dann

zur Kiche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.


...rechte Seite

Einem kommen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekommen

richtige Osterstimmung. Dann wurden die Sachen in Ordnung

gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm. Kaffee wurden

Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der

2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden

u. nun wird gebraten u. geschmort. Unser Komp.

Führer hat das Eiserne I. [Eiserne Kreuz I. Klassse] bekommen. - Der Dienst ist ganz

schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u. nachm.

1 Std. Unterricht.

Heute am 2.4.18

fing es wieder zu regnen

an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr

nachm. wurde mir von Oberst v. Gottberg das Eiserne Kreuz überreicht.

Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch

stolz sein kann ?? -

3.4.18.

Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist

schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. - Morgen früh

6 Uhr Abmarsch.

4.4.18.

Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der

Regen klatschte gegen die Scheiben u. da schlief es sich so wohlig

auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim in meinem

Bettchen. -

5.4.18. (siehe Gedicht) [= s. Item 37]

Um 6 Uhr gings los. Der Regen platschte gleichmäßig

hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt.

Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe

grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben

u. nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. -

Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige

Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sehen sie aus.

Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch.

Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm. machten wir in einer

Schlucht Halt. Da Tomy dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir





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  • March 20, 2017 21:14:13 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

    der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.

    Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend abgeschlagen. Nun fing

    es auch noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der

    Verzweifelung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren

    Löchern u. schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit

    dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m

    voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen

    u. benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf

    etwa 80 Schritt heran ohne bemerkt zu werden u. konnte

    alles genau beobachten. Von 4 - 6 Uhr morgens (29.3.) machte

    ich dann Grabendienst u. so war die Nacht wenigstens herum.

    Am Abend vorher hat noch Hirschberger Herzschuß bekommen.

    Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da

    kam der Befehl -- Ablösung ! Am hellen Tage zurück. Feldw.

    Neumann u. Onkel Otto (Gander) sind dabei verwundet

    worden. Wir marschierten nach einem franz. Nest u. bezogen

    dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw.

    Die Unffz. Wabnick u. Schrock lagen in einem für die

    Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag

    war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u. nun fühlten

    wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter.

    8 km sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich.

    Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie an. Bißchen besser

    sind ja die Quartiere. Die Unffz. haben wieder ein Zimmer für sich.

    Der Komp.-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Unffz. - Am

    1. Feiertag wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u. dann

    zur Kiche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.


    ...rechte Seite

    Einem kommen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekommen

    richtige Osterstimmung. Dann wurden die Sachen in Ordnung

    gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm. Kaffee wurden

    Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der

    2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden

    u. nun wird gebraten u. geschmort. Unser Komp.

    Führer hat das Eiserne I. [Eiserne Kreuz I. Klassse] bekommen. - Der Dienst ist ganz

    schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u. nachm.

    1 Std. Unterricht.

    Heute am 2.4.18

    fing es wieder zu regnen

    an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr

    nachm. wurde mir von Oberst v. Gottberg das Eiserne Kreuz überreicht.

    Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch

    stolz sein kann ?? -

    3.4.18.

    Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist

    schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. - Morgen früh

    6 Uhr Abmarsch.

    4.4.18.

    Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der

    Regen klatschte gegen die Scheiben u. da schlief es sich so wohlig

    auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim in meinem

    Bettchen. -

    5.4.18. (siehe Gedicht) [= s. Item 37]

    Um 6 Uhr gings los. Der Regen platschte gleichmäßig

    hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt.

    Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe

    grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben

    u. nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. -

    Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige

    Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sehen sie aus.

    Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch.

    Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm. machten wir in einer

    Schlucht Halt. Da Tomy dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir




  • January 5, 2017 20:15:47 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

    der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.

    Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend abgeschlagen. Nun fing

    es auch noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der

    Verzweifelung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren

    Löchern u. schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit

    dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m

    voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen

    u. benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf

    etwa 80 Schritt heran ohne bemerkt zu werden u. konnte

    alles genau beobachten. Von 4 - 6 Uhr morgens (29.3.) machte

    ich dann Grabendienst u. so war die Nacht wenigstens herum.

    Am Abend vorher hat noch Hirschberger Herzschuß bekommen.

    Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da

    kam der Befehl -- Ablösung ! Am hellen Tage zurück. Feldw.

    Neumann u. Onkel Otto (Gander) sind dabei verwundet

    worden. Wir marschierten nach einem franz. Nest u. bezogen

    dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw.

    Die Unffz. Wabnick u. Schrock lagen in einem für die

    Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag

    war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u. nun fühlten

    wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter.

    8 km sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich.

    Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie an. Bißchen besser

    sind ja die Quartiere. Die Unffz. haben wieder ein Zimmer für sich.

    Der Komp.-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Unffz. - Am

    1. Feiertag wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u. dann

    zur Kiche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.


    ...rechte Seite

    Einem kommen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekommen

    richtige Osterstimmung. Dann wurden die Sachen in Ordnung

    gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm. Kaffee wurden

    Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der

    2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden

    u. nun wird gebraten u. geschmort. Unser Komp.

    Führer hat das Eiserne I. [Eiserne Kreuz I. Klassse] bekommen. - Der Dienst ist ganz

    schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u. nachm.

    1 Std. Unterricht.

    Heute am 2.4.18

    fing es wieder zu regnen

    an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr

    nachm. wurde mir von Oberst v. Gottberg das Eiserne Kreuz überreicht.

    Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch

    stolz sein kann ?? -

    3.4.18.

    Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist

    schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. - Morgen früh

    6 Uhr Abmarsch.

    4.4.18.

    Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der

    Regen klatschte gegen die Scheiben u. da schlief es sich so wohlig

    auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim in meinem

    Bettchen. -

    5.4.18. (siehe Gedicht) [= Anmerkung des Verfassers der Abschrift. s. Item 37]

    Um 6 Uhr gings los. Der Regen platschte gleichmäßig

    hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt.

    Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe

    grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben

    u. nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. -

    Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige

    Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sehen sie aus.

    Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch.

    Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm. machten wir in einer

    Schlucht Halt. Da Tomy dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir





  • January 5, 2017 20:13:07 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

    der Artillerie saß vorzüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.

    Die Bande wußte nicht wohin. Glänzend abgeschlagen. Nun fing

    es auch noch an zu regnen, das fehlte nun noch. Waren faßt der

    Verzweifelung nahe. Alles durchnäßt saßen wir in unseren

    Löchern u. schimpften. In der Nacht ging ich Patrouille mit

    dem Auftrag, zu sehen, was der Feind macht. Etwa 600 m

    voraus buddelten sie sich ein, liefen umher, sprachen

    u. benahmen sich so unvorsichtig wie möglich. War auf

    etwa 80 Schritt heran ohne bemerkt zu werden u. konnte

    alles genau beobachten. Von 4 - 6 Uhr morgens (29.3.) machte

    ich dann Grabendienst u. so war die Nacht wenigstens herum.

    Am Abend vorher hat noch Hirschberger Herzschuß bekommen.

    Nun wollte ich mein Loch in Ordnung bringen, da

    kam der Befehl -- Ablösung ! Am hellen Tage zurück. Feldw.

    Neumann u. Onkel Otto (Gander) sind dabei verwundet

    worden. Wir marschierten nach einem franz. Nest u. bezogen

    dort Quartier in Hühnerställen halb abgebrochenen Scheunen usw.

    Die Unffz. Wabnick u. Schrock lagen in einem für die

    Verhältnisse schönen Zimmer. Hier hörte ich erst, daß Karfreitag

    war. Haben uns nun schön gewaschen, rasiert u. nun fühlten

    wir uns wohl. Um 4 Uhr morgens marschierten wir weiter.

    8 km sollte das nächste Nest sein. Das Doppelte war es natürlich.

    Um 8 Uhr kamen wir in Sellevie an. Bißchen besser

    sind ja die Quartiere. Die Unffz. haben wieder ein Zimmer für sich.

    Der Komp.-Führer sorgte in nächster Zeit viel für die Unffz. - Am

    1. Feiertag wurde erst der Anzug in Ordnung gebracht u. dann

    zur Kiche gegangen. Der Pastor hat großartig gesprochen.


    ...rechte Seite

    Einem kommen beinahe die Tränen. Das Wetter war herrlich, bekommen

    richtige Osterstimmung. Dann wurden die Sachen in Ordnung

    gebracht. Alles mußte gewaschen werden. Zum nachm. Kaffee wurden

    Kartoffelpuffer gebacken. Dann gingen wir spazieren. Der

    2. Feiertag verlief auch ganz schön. Habe 2 Töpfe voll Fett gefunden

    u. nun wird gebraten u. geschmort. Unser Komp.

    Führer hat das Eiserne I. [Eiserne Kreuz I. Klassse] bekommen. - Der Dienst ist ganz

    schön. 8-10 Beschäftigungsstunde, dann Appell u. nachm.

    1 Std. Unterricht.

    Heute am 2.4.18

    fing es wieder zu regnen

    an. Wenn nur das Wetter bald schön werden wollte. Um 4 Uhr

    nachm. wurde mir von Oberst v. Gottberg das Eiserne Kreuz überreicht.

    Als aktiver Soldat im 4. Kriegsjahr. Ob man da noch

    stolz sein kann ?? -

    3.4.18.

    Heute bis 8 1/2 Uhr geschlafen. Es ist

    schon die Rede, daß wir abmarschieren werden. - Morgen früh

    6 Uhr Abmarsch.

    4.4.18.

    Hatte des Nachts sehr gut geschlafen. Der

    Regen klatschte gegen die Scheiben u. da schlief es sich so wohlig

    auf dem alten Strohsack, ebenso wie daheim in meinem

    Bettchen. -

    5.4.18. (siehe Gedicht) [= Anmerkung des Verfassers der Abschrift. s. Item  ]

    Um 6 Uhr gings los. Der Regen platschte gleichmäßig

    hernieder, alles bis auf den letzten Faden durchnäßt.

    Nur langsam ging es vorwärts, da in den aufgeweichten, beinahe

    grundlosen Wegen die Kollonnen vor uns stecken blieben

    u. nur mit großer Anstrengung vorwärts gebracht werden konnten. -

    Halt machten wir bei einem Bombenlager. Ganz anständige

    Dinger, diese Fliegerbomben. Wie kleine Torpedos sehen sie aus.

    Bald gings aber weiter. Immer denselben beschwerlichen Marsch.

    Die Nase bekam jeder voll. Am Nachm. machten wir in einer

    Schlucht Halt. Da Tomy dieselbe mit Gas beschoß, gingen wir





  • January 4, 2017 15:23:06 Kappandra

    Am nachm. griffen die Engländer an. Unser Sperrfeuer von

    der Artillerie saß vorzuüglich, dazu noch M.G. = u. Inf.-Feuer.


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