Kriegstagebuch 4 von Infanterie-Leutnant Hans Altrogge aus Arnsberg, item 41

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nach allen Richtungen hin blutig erleuchtet. Große Rauchwolken stiegen empor, die Luft mit ihrem brenzlichen Geruch erfüllend. Das einzige, das verschont blieb, waren die Kirchen, die ihre hohen Türme wie Arme bittend zum Himmel streckten.

Thelegraphenstangen wurden abgesägt, die Drähte zerschnitten, Wegkreuzungen gesprengt, Obstbäume umgelegt. Ganze Pappelalleen wurden abgesägt, die Bäume lagen kreuz und quer über den Straßen und bildeten so ein gutes Hindernis. Überall ein Bild des Schreckens und des Jammers! Frankreich, speziell diese Gegend, wird den März 1917 nie vergessen. Wieviel blühender Dörfer und Städte sind in Trümmerhaufen verwandelt? Nicht wir tragen die Schuld an diesem Zerstörungswerk. Hätte Frankreich das so gut gemeinte Friedensangebot unseres Kaisers angenommen, dann ständen jetzt noch sämtliche Dörfer und Städte, die Bewohner erfreuten sich noch ihres Besitzes und wir - wir hätten vielleicht das harte Leben im  Felde längst vergessen und säßen daheim bei unseren Lieben in der Heimat, alles Unglück, aller Kummer und alle Sorgen, die der Krieg gebracht hat, vergessend.

 

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nach allen Richtungen hin blutig erleuchtet. Große Rauchwolken stiegen empor, die Luft mit ihrem brenzlichen Geruch erfüllend. Das einzige, das verschont blieb, waren die Kirchen, die ihre hohen Türme wie Arme bittend zum Himmel streckten.

Thelegraphenstangen wurden abgesägt, die Drähte zerschnitten, Wegkreuzungen gesprengt, Obstbäume umgelegt. Ganze Pappelalleen wurden abgesägt, die Bäume lagen kreuz und quer über den Straßen und bildeten so ein gutes Hindernis. Überall ein Bild des Schreckens und des Jammers! Frankreich, speziell diese Gegend, wird den März 1917 nie vergessen. Wieviel blühender Dörfer und Städte sind in Trümmerhaufen verwandelt? Nicht wir tragen die Schuld an diesem Zerstörungswerk. Hätte Frankreich das so gut gemeinte Friedensangebot unseres Kaisers angenommen, dann ständen jetzt noch sämtliche Dörfer und Städte, die Bewohner erfreuten sich noch ihres Besitzes und wir - wir hätten vielleicht das harte Leben im  Felde längst vergessen und säßen daheim bei unseren Lieben in der Heimat, alles Unglück, aller Kummer und alle Sorgen, die der Krieg gebracht hat, vergessend.

 

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    ID
    17632 / 201159
    Source
    http://europeana1914-1918.eu/...
    Contributor
    Alexandra Bloch Pfister
    License
    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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