Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1917, item 35

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35

sind, ohne daß ich geschrieben habe. Also, Männele, auch heute wird es kein langer Brief. Ich habe oft so unter Kopfweh zu leiden. Es ist oft ein Gefühl, als wenn ein Teil

im Gehirn einfach die Tätigkeit ausschaltet, als wäre in der Mitte ein großes Loch, während rechts und links das Gehirn arbeitet. Heute bin ich mal  bei   Maiss  gewesen deswegen und auch wegen des Ausflusses, der immer noch nicht weichen will. Er meint, der Druck im Kopf läge nicht am Allgemeinbefinden, der Frühling und die  Ernährung wirken auch nicht darauf, er hat mir eine Art Eisenpillen verschrieben. Der Ausfluß wäre nicht ängstlich, er habe die Gebärmutter mit Höllensteinlösung gepinselt und mit Essigsaurer Thonerde soll ich Spülungen machen. Am wenigsten ist er immer noch mit meiner Blase zufrieden, es ist noch nicht in Ordnung damit, aber er kann keine Ursache feststellen, besonders auch da ich keine Schmerzen habe. Nur, Herz, da müssen wir aber noch sehen, wie es wird.

Und nun bitte ich Dich nochmals recht herzliche sei nicht bös, daß ich Dich solange mit einem Briefel hab warten lassen; ich hab es selbst nicht  gemerkt, Geliebter, aber ich verspreche es Dir, es soll nicht wieder vorkommen.

Und nun nimm für früh einen herzinnigen langen heißen Kuß von Deiner treuen

Trude u. Mann sind                                                                                   Hete

auch munter und lassen grüßen

 

 linker Rand 

ja, ja, wenn der Spargel.... Es wird Zeit, daß Du auf Urlaub kommst,

oder noch besser, daß der Krieg   alle  wird.

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sind, ohne daß ich geschrieben habe. Also, Männele, auch heute wird es kein langer Brief. Ich habe oft so unter Kopfweh zu leiden. Es ist oft ein Gefühl, als wenn ein Teil

im Gehirn einfach die Tätigkeit ausschaltet, als wäre in der Mitte ein großes Loch, während rechts und links das Gehirn arbeitet. Heute bin ich mal  bei   Maiss  gewesen deswegen und auch wegen des Ausflusses, der immer noch nicht weichen will. Er meint, der Druck im Kopf läge nicht am Allgemeinbefinden, der Frühling und die  Ernährung wirken auch nicht darauf, er hat mir eine Art Eisenpillen verschrieben. Der Ausfluß wäre nicht ängstlich, er habe die Gebärmutter mit Höllensteinlösung gepinselt und mit Essigsaurer Thonerde soll ich Spülungen machen. Am wenigsten ist er immer noch mit meiner Blase zufrieden, es ist noch nicht in Ordnung damit, aber er kann keine Ursache feststellen, besonders auch da ich keine Schmerzen habe. Nur, Herz, da müssen wir aber noch sehen, wie es wird.

Und nun bitte ich Dich nochmals recht herzliche sei nicht bös, daß ich Dich solange mit einem Briefel hab warten lassen; ich hab es selbst nicht  gemerkt, Geliebter, aber ich verspreche es Dir, es soll nicht wieder vorkommen.

Und nun nimm für früh einen herzinnigen langen heißen Kuß von Deiner treuen

Trude u. Mann sind                                                                                   Hete

auch munter und lassen grüßen

 

 linker Rand 

ja, ja, wenn der Spargel.... Es wird Zeit, daß Du auf Urlaub kommst,

oder noch besser, daß der Krieg   alle  wird.

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16315 / 173010
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Eberhard Nehlsen
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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