Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 76
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S 139
Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Olle so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Bruckner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stutzte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humbuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkeit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der Inhalt der Feldflaschen wurde geopfert und der
Urin musste herhalten und den glühend heissen Lauf
zu kühlen. - Patronen waren genügend vorhanden und
einen nach den anderen Gurt warf ich verschossen zur
Seite. Wie lange ich schoss, weiss ich nicht - Schütze
Mücke brachte mir eben ein bewusstes Henkeltöpfen
S. 140
mit - ja was - Wasser + rief mich an - da merkte ich erst,
dass mein M.Gs. nur noch allein hier lag. Auf meine Frage
wo sind die Anderen, keine Antwort - auf die weitere Frage
von mir "Abgehauen?" warf mir M. das Töpfchen vor die
Füsse, und ich sah nur noch die Absätze verschwinden,
das übrige verdeckte ein Strahl Wasser. Ich sah mich mit
meinem Richtschützen allein - weiter rechts ein zerschossenes
M.G. und zwei Tote - Von einer Gegenwirkung feindlicher
Artillerie hatte ich nichts wahrgenommen - Ich beschloss nun
auch abzubauen, hatte aber, da ich die obere Verschlusskette
für das M.G. am Schlitten verloren hatte, dasselbe mit Draht
festgebunden - nun keine Drahtscheere zur Stelle, mein
Schütze fand eine solche bei einem der beiden Toten. Es war
auch höchste Zeit, vor uns tauchten bis her von der Senke
verdeckt flache Stahlhelme - Tommys - auf. Ich schnappte
das MG., dessen heisses Wasser mir tropfenweise über den
Rücken lief, und 500 Patronen, mein Richtschütze den
Schlitten und ab gings. Es hatte keinen Zweck zu bleiben,
denn mit dem M.G. allein konnte ich nur eine bestimmte
Richtung unter Feuer nehmen und war auf den Seiten
ungedeckt, ausserdem hatte ich auch bei schneller
Orientierung niemanden mehr auf dem Kirchgarten gesehen,
und wie mochte es vorn im Dorf aussehen, da Tommy
so weit ran war. - Schütze (am Abend Gefreiter) Bruckner
war durch Kopfschuss gefallen, Schütze Schwarz - ein Elsässer
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Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Ollo so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Bruckner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stutzte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humbuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkeit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der Inhalt der Feldflaschen wurde geopfert und der
Urin musste herhalten und den glühend heissen Lauf
zu kühlen. - Patronen waren genügend vorhanden und
einen nch den anderen Gurt warf ich verschossen zur
Seite. Wie lange ich schoss, weiss ich nicht - Schütze
Mücke brachte mit eben ein bewusstes Henkeltöpfen
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mit - ja was - Wasser + rief mich an - da merkte ich erst,
dass mein M.Gs. nur noch allein hier lag. Auf meine Frage
wo sind die Anderen, keine Antwort - auf die weitere Frage
von mir "Abgehauen?" warf mir M. das Töpfchen vor die
Füsse, und ich sah nur noch die Absätze verschwinden,
das übrige verdeckte ein Strahl Wasser. Ich sah mich mit
meinem Richtschützen allein - weiter rechts ein zerschossenes
M.G. und zwei Tote - Von einer Gegenwirkung feindlicher
Artillerie hatte ich nichts wahrgenommen - Ich beschloss nun
auch abzubauen, hatte aber, da ich die obere Verschlusskette
für das M.G. am Schlitten verloren hatte, dasselbe mit Draht
festgebunden - nun keine Drahtscheere zur Stelle, mein
Schütze fand eine solche bei einem der beiden Toten. Es war
auch höchste Zeit, vor uns tauchten bis her von der Senke
verdeckt flache Stahlhelme - Tommys - auf. Ich schnappte
das MG., dessen heisses Wasser mir tropfenweise über den
Rücken lief, und 500 Patronen, mein Richtschütze den
Schlitten und ab gings. Es hatte keinen Zweck zu bleiben,
denn mit dem M.G. allein konnte ich nur eine bestimmte
Richtung unter Feuer nehmen und war auf den Seiten
ungedeckt, ausserdem hatte ich auch bei schneller
Orientierung niemanden mehr auf dem Kirchgarten gesehen,
und wie mochte es vorn im Dorf aussehen, da Tommy
so weit ran war. - Schtze (am Abend Gefreiter) Bruckner
war durch Kopfschuss gefallen, Schütze Schwarz - ein Elsässer
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Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Ollo so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Brückner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stützte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine Dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der Inhalt der Feldflaschen wurd egeopfert und der
Urin musste herhalten und den glühend heissen Lauf
zu kühlen. - Patronen waren genügend vorhanden und
einen nch den anderenGurt warf ich verschossen zur
Seite. Wie lange ich schoss, weiss ich nicht - Schütze
Mücke brachte mit eben ein bewusstes Henkeltöpfen
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mit - ja was - Wasser + rief mich an - da merkte ich erst,
dass mein M.Gs. nur noch allein hier lag. Auf meine Frage
wo sind die Anderen, keine Antwort - auf die weitere Frahe
von mir "Abgehauen?" warf mir M. das Töpfchen vor die Füsse, und ich sah nur noch die Absätze verschwinden,
das übrige verdeckte ein Stahl Wasser. Ich sah mich mit
meinem Richtschützen allein - weiter rechts ein zerschossenes
M.G. und zwei Tote - Von einer Gegenwirkung feindlicher
Artillerie hatte ich nichts wahrgenommen - Ich beschloss nun
auch abzubauen, hatte aber, da ich die obere Verschlusskette
für das M.G. am Schlitten verloren hatte, dasselbe mit Draht
festgebunden - nun keine Drahtscheere zur Stelle, mein
Schütze fand eine solche bei einem der beiden Toten. Es war
auch höchste Zeit, vor uns tauchten bis her von der Senke
verdeckt flache Stahlhelme - Tommys - auf. Ich schnappte
das MG., dessen heisses Wasser mir tropfweise über den
Rücken lief, und 500 Patronen mein Richtschütze den
Schlitten und ab gings. Es hatte keinen Zweck zu bleiben,
denn mit dem M.G. allein konnte ich nur eine bestimmte
Rihtung unter Feuer nehmen und war auf den Seiten
ungedeckt, ausserdem hatte ich auch bei schneller
Orientierung niemanden mehr auf dem Kirchgarten gesehen,
und wie mochte es vorn im Dorf aussehen, da Tommy
so weit ran war. - Schtze (am Abend Gefreiter) Brückner
war durch Kopfschuss gefallen, Schütze Schwarz - Ein Elsasser
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S 139
Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Ollo so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Brückner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stützte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine Dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der Inhalt der Feldflaschen wurd egeopfert und der
Urin musste herhalten und den glühend heissen Lauf
zu kühlen. - Patronen waren genügend vorhanden und
einen nch den anderenGurt warf ich verschossen zur
Seite. Wie lange ich schoss, weiss ich nicht - Schütze
Mücke brachte mit eben ein bewusstes Henkeltöpfen
S. 140
mit - ja was - Wasser + rief mich an - da merkte ich erst,
dass mein M.Gs. nur noch allein hier lag. Auf meine Frage
wo sind die Anderen, keine Antwort - auf die weitere Frahe
von mir "Abgehauen?" warf mir M. das Töpfchen vor die Füsse, und ich sah nur noch die Absätze verschwinden,
das übrige verdeckte ein Stahl Wasser. Ich sah mich mit
meinem Richtschützen allein - weiter rechts ein zerschossenes
M.G. und zwei Tote - Von einer Gegenwirkung feindlicher
Artillerie hatte ich nichts wahrgenommen - Ich beschloss nun
auch abzubauen, hatte aber, da ich die obere Verschlusskette
für das M.G. am Schlitten verloren hatte, dasselbe mit Draht
festgebunden - nun keine Drahtscheere zur Stelle, mein
Schütze fand eine solche bei einem der beiden Toten. Es war
auch höchste Zeit, vor uns tauchten bis her von der Senke
verdeckt flache Stahlhelme - Tommys - auf. Ich schnappte
das MG., dessen heisses Wasser mir tropfweise über den
Rücken lief, und
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S 139
Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Ollo so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Brückner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stützte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine Dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der Inhalt der Feldflaschen wurd egeopfert und der
Urin musste herhalten und den glühend heissen Lauf
zu kühlen. - Patronen waren genügend vorhanden und
einen nch den anderenGurt warf ich verschossen zur
Seite. Wie lange ich schoss, weiss ich nicht - Schütze
Mücke brachte mit eben ein bewusstes Henkeltöpfen
S. 140
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S 139
Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang St. Ollo so mächtiges
Feuer, welches vernichtend in die aus Sailly
heraustretenden Kolonnen schlug, dass er anscheinend das
Dorf umgehen wollte. Nun bot er uns ein gutes Ziel, und
aus annähernd 5 (2.M.G.K. ausser Gew. Brückner) bis 8 M.Gs. (+ 3M.G.K.)
traf Tod und Verderben in seine Flanke. Der Feind stützte,
blieb teilweise liegen oder raste vorwärts. Ich feuerte
ununterbrochen, hinter mit schossen im Eifer des Gefechts
die Patronenschützen ihre Revolver ab - was natürlich
Humuk war, denn die Dinger reichten ja nicht soweit,
aber es knallte, verdammte die Schützen nicht zur
Untätigkit und beruhigte die Nerven. Dafür aber kochte
das Wasser in dem Kessel meines M.Gs. - Wasserkessel
bereits leer - ich brüllte meine Schützen an, das Schiessen
zu lassen und Wasser zu holen - bald kamen sie
mit einer grossen flachen Konservendose an, in
welcher eine Dicke gelbgrünliche Brühe schwappte - in
Ermangelung eines Besseren opferte ich meinen Feldbecher
und schöpfte und goss das kostbare Nass in mein M.G.
Der INhalt der Feldflaschen wurd egeopfert und der
S. 140
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S 139
Wirklichkeit bekam er aus dem Dorfausgang.
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- Contributor
- Heike Knothe
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