Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 55
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau des seines Waschkessels beraubten Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
"besorgt". Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen, Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopftücher und Henkelkorb
die Mädchen, nur die Kommisstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derbem Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Seedorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
beflissen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Männlein und Weibleine vor
ihm, nur fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
sehen. An das Soldbuch zu kommen war nicht so einfach; Mieder
und Blusen wurden geöffnet, ein endloses Tischtuch hervorgezerrt,
was dem Mädchen die Brüste zusehends welken liess, unter dem Gürtel
kamen die Eingeweide oder das zu erwartende Jüngste in Form
eines Kissens zum Vorschein, weiter und weiter wurde gewühlt,
endlich war auch der Wafffenrock geöffnet und die verlangten
Ausweise kamen ans Licht der Sonne. Der Leutnant hatte
sich köstlich amüsiert, musste aber wohl oder über die Missetäter
notieren. - Schöne Worte begleiteten den Major beim Weggehen,
eine Bestrafung oder Rüge erfolgte nicht, wer weiss ob diese
nicht schon beim Regiment unter den Tsch gefallen sind.
Herrlich schliefen wir in den weichen Betten bis lange nach
Sonnenaufgang. Gegen Mittag marschierten wir nach Cambrai 4.IX.
wo wir im Schlosse von Morenchies Quartier fanden. Wir
verblieben jedoch nicht lange im Château. Der 5. und 6. 5. 6. IX.
September waren uns vergönnt auszuschlafen und unsere
Sachen in Ordnung zu bringen, desgleichen wurden aufgefüllt
das Gerät und die Munition. Lt. Seedorf fuhr in Urlaub.
Der Ort Cambrai sollte geräumt werden. 3 Schützen der Komp.
Bruckner, Woitschek und ein Anderer, hatten noch aus einem Lager Schnaps
geholt und kamen sehr angeschütert zur Komp. zurück. Als Beute
brachten sie 6x3 ltr. Demijons mit. Er sollte der Gefechtskomp.
verbleiben, doch haben wir vorn später nichts davon zu werken bekommen.
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschkessels beraubten Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
"besorgt". Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopftücher und Henkelkorb
die Mädchen, nur die Kommisstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Seedorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Männlein und Weibleine vor
ihm, nur fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
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sehen. An das Soldbuch zu kommen war nicht so einfach; Mieder
und Blusen wurden geöffnet, ein endloses Tischtuch hervorgezerrt,
was dem Mädchen die Brüste zusehends welken liess, unter dem Gürtel
kamen die Eingeweide oder das zu erwartende Jüngste in Form
eines Kissens zum Vorschein, weiter und weiter wurde gewühlt,
endlich war auch der Wafffenrock geöffnet und die verlangten
Ausweise kamen ans Licht der Sonne. Der Leutnant hatte
sich köstlich amüsiert, musste aber wohl oder über die Missetäter
notieren. - Schöne Worte begleiteten den Major beim Weggehen,
eine Bestrafung oder Rüge erfolgte nicht, wer weiss ob diese
nicht schon beim Regiment unter den Tsch gefallen sind.
Herrlich schliefen wir in dem weichen Betten bis lange nach
Sonnenaufgang. Gegen Mittag marschierten wir nach Cambrai 4.IX.
wo wir im Schlosse von Morenchier Quartier fanden. Wir
verblieben jedoch nicht lange im Château. Der 5. und 6. 5. 6. IX.
Septemberwaren uns vergönnt auszuschlafen und unsere
Sachen in Ordnung zu bringen, desgleichen wurden aufgefüllt
das Gerät und die Munition. Lt. Seedorf fuhr in Urlaub.
Der Ort Cambrai sollte geräumt werden. 3 Schützen der Komp.
Bruckner, Weitschiek und ein Anderer, hatten noch aus einem Lager Schnaps
geholt und kamen sehr angeschütert zur Komp. zurück. Als Beute
brachten sie 6x3 ltr. Demijons mit. Er sollte der Gefechtskomp.
verbleiben, doch haben wir vorn später nichts davon zu werken bekommen.
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschhemds beraubter Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopflieder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Konniesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Männlein und Weibleine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
sehen. An das Soldbuch zu kommen war nicht so einfach; Mieder
und Blusen wurden geöffnet, ein endloses Tischtuch hervorgezerrt,
was dem Mädchen die Brüste zunehmends welken liess, unter dem Gürtel
kamen die Eingeweide oder das zu erwartende Jüngste in Form
eines Kissens zum Vorschein, weiter und weiter wurde gewäht,
endlich war auch der Wafffenrock geöffnet und die verlangten
Ausweise kamen ans Licht der Sonne. Der Leutnant hatte
sich köstlich amüsiert, musste aber wohl oder über die Minetäter
notieren. - Schöne Worte begleiteten den Major beim Weggehen,
eine Bestrafung oder Rüge erfolgte nicht, wer weiss ob diese
nicht schon beim Regiment unter den Tsch gefallen sind.
Herrlich schliefen wir in dem weichen Betten bis lange nach
Sonnenaufgang. [4.IX.] Gegen Mittag marschierten wir nach Cambrai
wo wir im Schlosse von Movendier Quartier fanden. Wir
verblieben jedoch nicht lange im Châtau. Der 5. und 6.
September in Ordnung zu langen, desgleichen wurden aufgefüllt
das Gerät und die Munition. Lt. Leedorf fuhr in Urlaub.
Der Ort Cambrai sollte geräumt werden. 3 Schützen der Komp.
Bruckner, Weitschiek und ein Anderer, hatten noch aus einem Lager Schnaps
geholt und kamen sehr angeschütett [sic!] zur Komp. zurück. Als Beute
brachten sie 6x3 ltr. Demijons mit. Er sollte der Gefechtskomp.
verbleiben, doch haben wir vorn später nichts davon zu werken bekommen.
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschhemds beraubter Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopflieder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Konniesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Männlein und Weibleine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
sehen. An das Soldbuch zu kommen war nicht so einfach; Mieder
und Blusen wurden geöffnet, ein endloses Tischtuch hervorgezerrt,
was dem Mädchen die Brüste zunehmends welken liess, unter dem Gürtel
kamen die Eingeweide oder das zu erwartende Jüngste in Form
eines Kissens zum Vorschein, weiter und weiter wurde gewäht,
endlich war auch der Wafffenrock geöffnet und die verlangten
Ausweise kamen ans Licht der Sonne. Der Leutnant hatte
sich köstlich amüsiert, musste aber wohl oder über die Minetäter
notieren.
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S. 98
wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschhemds beraubter Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopflieder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Konniesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Männlein und Weibleine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschhemds beraubter Ofens stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fidelitas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet. Schwarze Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer Grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopflieder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Konniesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriia
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heut. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten. Dieser ein bejahrter Herr von der Artillerie,
fand Anstoss an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humor und Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Maunlerin und Weibbeine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau der seines Waschhemds beraubten Ofen stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fideletas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet Schwarz Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopfläder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Kommiesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriva
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heu. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humorund Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Maunlerin und Weibbeine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau des seines Waschhemds beraubten Ofen stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fideletas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet Schwarz Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopfläder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Kommiesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriva
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heu. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humorund Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten. Dieser ein blutjunger Leutnant konnte
sich des Lachens kaum erwehren, stand aber eisern und
befliessen vor dem Major. Er fragte nach Namen und
Regiment. Stramm standen Maunlerin und Weibbeine vor
ihm, mir fand sich eine der "Damen" in anderen
Umständen. Der Major begnügte sich jedoch nicht mit den
Namen und verlangte Soldbuch oder Erkennungsmarke zu
S. 99
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wurden nicht abgewaschen, die flogen in die Ecke, wo
der leere Bau des seines Waschhemds beraubten Ofen stand.
Wozu auch unnötige Arbeit, Teller hatten wir genug,
besorgt! Anschliessend fand Fideletas statt. Mehrere
Kameraden hatten sich verkleidet Schwarz Hosen und Röcke
nebst Kragen. Schlips und steifen Hut kleidete die Herren,
Mädchenkleider und Blusen, die ihrer grösse halber mit
Decken ausgefüllt wurden, Kopfläder und Hinkelkorb
die Mädchen, nur die Kommiesstiefeln verrieten das "Kind
vom Lande" sogar schöne bunte Sonnenschirme fehlten
nicht. Mit derben Soldatenwitz wurde Alltriva
getrieben. Die ganze Kompagnie lachte, vergessen waren
Strapazen und Verluste - heute ist heu. Längere Zeit
sah auch Lt. Serdorf zu, er hielt sich vor Lachen den Leib.
Dann aber kam das Urkomischte - in Gestalt des
Ortskommandanten an unserem Treiben, hatte auch keinen
Sinn für Humorund Witz und sprach entrüstet mit
seinem Adjudanten
S. 99
Description
Save description- 50.1917861||3.2436165||
Château Morenchies
- 50.173538||3.236633||
Cambrais
Location(s)
Document location Château Morenchies
-
Additional document location Cambrais
- ID
- 15873 / 169026
- Contributor
- Heike Knothe
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