Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 3, item 8
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. Am andern
Morgen gingen wir ohne einen Wagen gefunden zu haben 9.VII.
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Cagnicourt dort erwischten wir
eine Feldbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanftem Bogen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür und forderte
S. 11
uns auf reinzukommen. Vor uns stand nun der Kamerad
in Hauptmannsuniform, schlicht im Drilligdress. Nachdem
wir unsere Meldung vorgebracht hatten, wollte er gleich mit
uns los. Wir baten jedoch nach Erzählung unseres
Missgeschicks um Verpflegung und labten uns erst an der Küche
einer Bayrischen Schipperkolonne. Dann konnte es losgehen.
Auf einen Karren luden wir nun endlich unsere Kreuze auf
und deren noch 8 dazu, die der Wagen gebracht hatte, dieser
selbst war jedoch seit mittag wieder auf dem Weg zum Bataillon.
Unser Weg führte uns links an der völlig zusammengeschossenen
Küche, die wir am nächsten Tage photographierten, vorbei, weiter
Foto: Kirche von Queant - Augangspunkt der Offensive für das 1.
Garde Reserve Regiment am 21. März 1918.
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. Am andern 9.VII.
Morgen gingen wir ohne eines Wagen gefunden zu haben
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Capnicourt dort erwischten wir
eine Feldbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanftem Bogen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür uns forderte
S. 11
uns auf reinzukommen. Vor uns stand nun der Kamerad
in Hauptmannsuniform, schlicht im Drilligdress. Nachdem
wir unsere Meldung vorgebracht hatten, wollte er gleich mit
uns los. Wir baten jedoch nach Erzählung unseres
Missgeschicks um Verpflegung und labten uns erst an der Küche
einer Bayrischen Schipperkolonne. Dann konnte es losgehen.
Auf einen Karren luden wir nun endlich unsere Kreuze auf
und deren noch 8 dazu, die der Wagen gebracht hatte, dieser
selbst war jedoch seit mittag wieder auf dem Weg zum Bataillon.
Unser Weg führte uns links an der völlig zusammengeschossenen
Küche, die wir am nächsten Tage photographierten, vorbei, weiter
Foto: Kirche von Queant - Augangspunkt der Offensive für das 1.
Garde Reserve Regiment am 21. März 1918.
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. [9.VII.] Am andern
Morgen gingen wir ohne eines Wagen gefunden zu haben
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Capnicourt dort erwischten wir
eine Fetelbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanften Regen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür uns forderte
S. 11
uns auf reinzukommen. Vor uns stand nun der Kamerad
in Hauptmannsuniform, schlicht im Drilligdress. Nachdem
wir unsere Meldung vorgebracht hatten, weollte er gleich mit
uns los. Wir baten jedoch nach Erzählung unseres
Missgeschicks um Verpflegung und labten uns erst an der Küche
einer Bayrischen Schipperkolonne. Dann konnte es losgehen.
Auf einen Karren luden wir nn endlich unsere Kreuze auf
und deren noch 8 dazu, die der Wagen gebracht hatte, dieser
selbst war jedoch seit mittag wieder auf dem Weg zum Bataillon.
Unser Weg führte uns links an der völlig zusammengeschossenen
Küche, die wir am nächsten Tage photographierten, vorbei, weiter
Foto: Kirche von Queant - Augangspunkt der Offensive für das 1.
Garde Reserve Regiment am 21. März 1918.
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. [9.VII.] Am andern
Morgen gingen wir ohne eines Wagen gefunden zu haben
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Capnicourt dort erwischten wir
eine Fetelbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanften Regen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür uns forderte
S. 11
uns auf reinzukommen. Vor uns stand nun der Kamerad
in Hauptmannsuniform, schlicht im Drilligdress. Nachdem
wir unsere Meldung vorgebracht hatten, weollte er gleich mit
uns los. Wir baten jedoch nach Erzählung unseres
Missgeschicks um Verpflegung und labten uns erst an der Küche
einer Bayrischen Schipperkolonne. Dann konnte es losgehen.
Auf einen Karren luden wir nn endlich unsere Kreuze auf
und deren noch 8 dazu, die der Wagen gebracht hatte, dieser
selbst war jedoch seit mittag wieder auf dem Weg zum Bataillon.
Unser Weg führte uns links an der völlig zusammengeschossenen
Küche, die wir am nächsten Tage photographierten, vorbei, weiter
Foto: Kirche von Queant - Augangspunkt der Offensive für das 1.
Garde Reserve Regiment am 21. März 1918.
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. [9.VII.] Am andern
Morgen gingen wir ohne eines Wagen gefunden zu haben
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Capnicourt dort erwischten wir
eine Fetelbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanften Regen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür uns forderte
S. 11
uns auf reinzukommen. Vor uns stand nun der Kamerad
in Hauptmannsuniform, schlicht im Drilligdress. Nachdem
wir unsere Meldung vorgebracht hatten, weollte er gleich mit
uns los. Wir baten jedoch nach Erzählung unseres
Missgeschicks um Verpflegung und labten uns erst an der Küche
einer Bayrischen Schipperkolonne. Dann konnte es losgehen.
Auf einen Karren luden wir nn endlich unsere Kreuze auf
und deren noch 8 dazu, die der Wagen gebracht hatte, dieser
selbst war jedoch seit mittag wieder auf dem Weg zum Bataillon.
Unser Weg führte uns links an der völlig zusammengeschossenen
Küche, die wir am nächsten Tage photographierten, vorbei, weiter
Foto: Kirche von Queant - Augangspunkt der Offensive für das 1.
Garde Reserve Regiment a, 21. März 1918.
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S. 10
zunächst wurde erstmal Quartier beschafft. [9.VII.] Am andern
Morgen gingen wir ohne eines Wagen gefunden zu haben
unseren 2 Kameraden entgegen, diese trafen wir nach
einer guten Stunde mit ihren Kreuzen auf dem Weitermarsch.
Zu mittag waren wir in Capnicourt dort erwischten wir
eine Fetelbahn, deren Loren mit Getreide beladen nach
Queant weitergingen. Wir verfrachteten uns abermals
mit unseren Kreuzen, diesmal stolz oben auf tronend
und sahen mit Gleichmut der Weiterentwicklung der Dinge
entgegen. Die Gegend war hügelig und in sanften Regen
schlich die Bahn vorwärts. Endlich erreichten wir Queant,
einen völlig zerschossenen Ort, mit einem letzten grossen
Bogen kam die Bahn dem Ort näher, nun war es Zeit
für uns die kostenlose Beförderung aufzugeben. Zuerst
wurden die Kreuze, dann das Gepäck herabgeworfen und
flugs wir nach. Nachmittag 5.00 meldeten wir uns auf
der Kommandantur. Diese war eine Holzbaracke in
ein völlig zerschossenes Haus hineingebaut, an den Hausresten
zählten wir 6 Granateinschläge, kein Wunder, dass da die
Trümmer kaum noch meterhoch waren, ebenso sah die
ganze Umgebung aus. Kein Baum, kaum Sträucher
waren übrig geblieben. In der Kommandantur kam uns
im Halbdunkel ein Soldat entgegen, den wir ansprachen.
"Heda Kamerad, ist der Ortskommandant hier?" "Det
bin ich", antwortete jener, öffnete eine Tür uns forderte
S. 11
Description
Save description- 50.211754||2.9993629||
Cagnicourt
- 50.180512||2.982306||
Quéant
Location(s)
Document location Cagnicourt
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Additional document location Quéant
- ID
- 15873 / 168979
- Contributor
- Heike Knothe
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